[buug-l] Ideen für WOS-Panel gesucht

Florian Cramer cantsin at zedat.fu-berlin.de
Son Mar 28 15:20:34 CEST 2004


Für die kommenden "Wizards of OS" habe ich Volker ein Panel
vorgeschlagen, daß sich gezielt an ein technisch orientiertes Publikum
richtet und es mit ein paar echten Bonbons bzw. Highlights auf den
Kongreß lockt ;-).

Projektitel: "Beyond the Unix paradigm? - Projects to change the future
of Free Software operating systems". Es sollen von (Mit-)Entwicklern
Projekte vorgestellt werden, die technisch ambitioniert, ggfs. auch
radikal innovativ und umstritten sind und im Erfolgsfall das Gesicht
freier Betriebssysteme substantiell verändern könnten. 

In einem kurzen Brainstorming bin ich auf folgende Projekte gekommen:

- Natürlich GNU Hurd (mit Neuigkeiten von der Entwicklerfront zur
Umstellung von Mach auf den in Dresden entwickelten L4-Microkernel,
siehe u.a.
<http://debian.fmi.uni-sofia.bg/~ogi/hurd/links/l4-hurd.html>).

- Reiserfs4 (Plugin-Architektur, erweiterten Metadaten, mit dem Fernziel
einer Vereinigung von Namespaces und einem Dateisystem-zentrischen
Arbeiten im Betriebssystem)

- Mono (bekanntermaßen kontrovers diskutiertes Projekt einer freien
Implementation von Microsofts .NET-VM und C#-Programmiersprache, u.a.
mit dem nicht minder umstrittenen Ziel, den künftigen Unterbau und die
Komponentenarchitektur von Gnome zu bilden)

- Perl6/Parrot (die revolutionären Änderungen an der Syntax, die
Umstellung auf eine gemeinsam mit Python genutzte VM)

- Als Gegengift zu den o.g. Projekten und zum Titel "Beyond the Unix
paradigm": Felix von Leitner (oder Daniel Bernstein) über Codebloat
und schlanke Neuimplementationen klassischer Unix-Komponenten als
Alternative

- Plan9: Seitdem das Betriebssystem unter einer Lizenz steht, die auch
von der FSF nicht mehr kritisiert wird, wäre es ggfs. interessant zu
hören, ob es eine aktive Entwickler-/Maintainer-Community gibt und was
auch andere freie Betriebssysteme von Plan9 lernen könnten

- Auf dem vorletzten CCC-Jahrekongreß wurden von Andreas Bogk
eine originale Symbolics LISP-Maschine demonstriert, mit dem Finger auf
hack value und konzeptionellen Vorteilen gegenüber Unix
(Kernel-Debugging in Echtzeit am laufendem Kernel etc.pp.), mit der
vagen Andeutung eines Projekts einer freien Neuimplementation der
Architektur bzw. des Konzepts. Hier müßte man mal nachhaken, ob da in
der Zwischenzeit wirklich etwas passiert ist.

Kommentare, Ergänzungen Eurerseits?

-F

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