(forw) Re: [buug-l] Merkwürdigkeiten bei SSH-Verbindungsaufbau

Florian Cramer cantsin at zedat.fu-berlin.de
Die Nov 22 03:07:04 CET 2005


Am Dienstag, 22. November 2005 um 01:44:17 Uhr (+0100) schrieb Alexander Stielau:
 
> Scheint ja immer mehr Leute zu geben, die sich für das derzeit beste[tm] 
> Unix mit GUI am Markt entscheiden. :-), hier auf der Liste sind es mal
> mindestens 6.

Mein Senf zum "besten Unix":

- Das Paketmanagement unter OS X stinkt. (Mit gleich vier simultanen
  Paketmanagern, die nichts voneinander wissen:
  .dmgs/fink/OpenDarwin/BSD Ports, weil die dmg-Standardlösung nicht
  einmal Abhängigkeiten kennt bzw. auflöst.) Jedes
  System-Sicherheitsupdate nervt mit dutzenden anzuklickend EULAs, die 
  einen wieder daran erinnern, welche _Nutzerfreundlichkeit_ (im
  Wortsinne) freie Software wie GNU/Linux hat.

- Einmal QuickTime oder iTunes gestartet, und der Desktop wird mit
  Werbung für blöde Popmusik vollgemüllt. Man kommt sich vor, als wenn
  man von einem angenehmen Arbeitsumfeld in die Hölle eines
  "Saturn"-Markts absteigt. Überhaupt wird man ständig mit irgendwelchen 
  Bestell- und Kaufoptionen vollgespammt, penetranter noch als unter
  Windows.

- Das Dateisystem stinkt: Am Layout zeigt sich, daß OS X faktisch 
  zwei einander fremde Betriebssysteme in einem sind, aufgeräumt ist da
  nichts, die Optionen UFS/HFS+ sind deutlich lahmer als ext3 oder
  XFS unter Linux, und der Standard HFS+ kann Groß- und Kleinschreibung
  nicht auseinanderhalten. Spiegelung von Installationen geht nicht mit 
  "cp -a", sondern nur mit unfreien Spezialtools.

- Es gibt keinen vernünftigen Terminalfont.

- /etc ist nicht aufgeräumt, manche Sachen liegen noch in netinfo herum,
  dem "Registry"-Äquivalent von NextStep.

- Das System ist, auf der puren Unix-Ebene, gefühlt 50% lahmer als
  Linux, wahrscheinlich durch die Mach-Architektur und das fette GUI.

- Der Finder beherrscht keine ssh-/sftp-Verbindungen. Dafür gibts eine
  35 Dollar-Shareware namens RBrowser.

[...]

Man merkt bei der Benutzung eines solchen Systems, wie sehr man von
freier Software verwöhnt ist und Dinge für selbstverständlich nimmt, die
es in der proprietären Softwarewelt nicht sind.

-F

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