[rohrpost] Literatur im Internet [2/2]
Florian Cramer
Florian Cramer <paragram@gmx.net>
Mon, 7 Feb 2000 12:18:50 +0100
3 Gibt es formal avancierte Netzdichtung?
Eine Avantgarde der Internetdichtung, die Algorithmik und Vernetzung
als poetische Techniken verwendet und im kombinatorischen Salon
futuristisch befreite Wörter in die Elektro-Bibliothek schreibt,
scheint nicht in Sicht. Während es seit Mitte der 90er Jahre eine
spielerisch-selbstreflexive Netzkunst gibt, die u.a. auf der
Documenta X und in der Ausstellung net.condition des ZKM Karlsruhe
ausgestellt, kanonisiert und seit kurzem auch historisiert wurde,
scheint keine Internet-Dichtung in Sicht, die mit elektronischen
Textcodes so souverän zu spielen vermag wie z.B. die Netzkünstler
jodi http://www.jodi.org und I/O/D http://www.backspace.org/iod/ mit
den Codes visueller Benutzeroberflächen. Interessantere
Digitallyriker aus dem Umkreis der new media poetry wie Jim
Rosenberg http://www.well.com/user/jer/index.html und John Cayley
http://www.demon.co.uk/eastfield/in/ arbeiten selten im Netz,
sondern gestalten ihre Arbeiten oft als proprietäre Software, die
nur offline auf speziellen Rechnertypen funktioniert.6
Sofern meine Sprachkenntnisse mein Urteil legitimieren, kommen die
prägnantesten Konzepte elektronischer Dichtung aus Amerika sowie dem
französischen Sprachraum und beziehen sich jeweils auf sprach- und
regionaltypische Dichtungstraditionen. Angloamerikanische
Netzdichter stellen sich in die Tradition der intermedialen Lyrik
von Fluxus, konkreter Poesie und language poetry, frankophone
Autoren knüpfen an die kombinatorischen Dichtungsspiele der
Oulipo-Gruppe an. Diese Traditionen möchte ich kurz skizzieren und
Schulen der Netzdichtung im deutschen, französischen und
angloamerikanischen Sprachraum vorstellen.
3.1 Geschichte
3.1.1 Vorläufer
Die Geschichte algorithmischer Dichtung geht, in der westlichen
Tradition, zurück auf den athenischen Rhetor Hegias Olynthios, der
einer historischen Überlieferung zufolge einen Satz durch
Vertauschung - Permutation - seiner Wörter variieren und
vervielfachen konnte.7 Diese Form wird von dem Renaissance-Poetiker
Julius Caesar Scaliger als ,,Proteusvers`` kanonisert [Sca61] und
erlangt Popularität vor allem in der deutschen Barocklyrik, wo sie
mit kabbalistisch-kombinatorischer Spekulation aufgeladen wird.
Verbindung von Mathematik, Dichtung und Gesellschaftsspiel
erscheinen die Mathematischen und philosophischen Erquickstunden
[Har36] und Frauenzimmer-Gesprächspiele [Har57] des Nürnberger
Dichters Georg Philipp Harsdörffer als frühe Prototypen einer
algorithmischen Netzdichtung.
3.1.2 Französische Tradition: Oulipo
Eine Renaissance erfahren sprachkombinatorischer Verfahren in der
Moderne. Mallarmé konzipiert sein posthumes Livre als Proteus-Buch,
dessen zehn Bände in 3628800 verschiedenen Reihenfolgen gelesen
werden können, Dadaisten und Surrealisten erfinden automatische
Sprachspiele. Um eine Systematisierung kombinatorischer
Dichtungsverfahren bemüht sich ab 1961 die von Raymond Queneau und
dem Mathematiker Le Lionnais begründete Oulipo-Gruppe, der sich
später auch Marcel Duchamp, Georges Perec, Italo Calvino und Oskar
Pastior anschließen.8 Den Anstoß zur Gründung geben Queneaus
Hunderttausend Milliarden Gedichte, ein Zyklus von zehn Sonetten,
deren Verse auf Papierlamellen gedruckt und untereinander vertauscht
werden können [Que61]. Die Buchausgabe zitiert neben Alan Turing
auch einen Proteusvers Harsdörffers. 1977 gründet der Oulipo eine
Untersektion für Computerliteratur, die unter anderem Queneaus
Sonette als Computerprogramm umsetzt und im Centre Pompidou
ausstellt [Fou77].9
Auch heute noch existiert die Oulipo-Gruppe; sie wird im Sommer 2000
im Literaturhaus Berlin tagen. In ihrem weiteren Umfeld existieren
öffentliche Diskussionforen und World Wide Web-Seiten, auf denen
oulipotische Sprachspiele betrieben werden, sowie die Zeitschrift
Formules, die die Geschichte von Oulipo und kombinatorischer
Dichtung untersucht.
3.1.3 Deutschsprachige Tradition: Konkrete Poesie
Die ersten deutschsprachigen Computergedichte werden im Kontext der
konkreten Poesie geschrieben. Die Stuttgarter Gruppe um Max Bense
programmiert in den späten 1950er Jahren Gedichte auf einem
Zuse-Rechner [Döh98] Der Kybernetiker Abraham A. Moles
veröffentlicht 1962 in Stuttgart ein ,,erstes manifest der
permutationellen kunst``, das die deutsche konkrete Poesie mit der
französischen Oulipo-Dichtung zusammenführt [Mol63]. 1972
veröffentlichen Eugen Gomringer und der bildende Künstler Günther
Uecker ein Buch mit einem am Computer berechneten Proteusgedicht.
Die heutige deutschsprachiger Netzliteratur bezieht sich selten auf
diese Tradition. Viele Computerautoren, wie z.B. die Gewinner der
ersten ZEIT-Literaturwettbewerbe, orientieren sich formal an
amerikanischer Hyperfiction. Etablierte Schriftsteller wie Thomas
Hettche oder Michael Rutschky schreiben im Internet konventionelle
Lesetexte. Das meiner Meinung nach lesenswerteste deutsche
Online-Literaturprojekt ist auch das älteste: Schon in den späten
80er Jahren legten Heiko Idensen und Matthias Krohn das Fundament
ihrer Imaginären Bibliothek
http://www.uni-hildesheim.de/ami/pool/home.html. Geschult an Jorge
Luis Borges und der Postmoderne, beschreibt die Imaginäre Bibliothek
die Geschichte antilinearer Textformen in Form eines ebenfalls
antilinearen Zettel- und Verweiskastens von Zitaten, Manifesten und
poetologischen Reflexionen [IK]. Errichtet wurde sie mit Hilfe eines
Hypertext-Autorensystems von Eastgate Systems, das speziell für die
Erfordernisse von ,,Hyperfiction`` entwickelt wurde und innerhalb
dessen Möglichkeiten und Grenzen ein Großteil der
anglo-amerikanischen Computerdichtung entsteht.
3.1.4 Anglo-amerikanische Tradition: Postmoderne und ,,Language Poetry``
Mit seiner Emphase des ,,Hypertext`` ist Robert Coovers zu Beginn
zitiertes Manifest The End of Books immer noch typisch für die
Computer- und Netzdichtung amerikanischer Prägung [Coo92]. Im
Zentrum dieses Diskurses steht die Brown University und der
Literaturwissenschaftler George Landow, der in nomineller Anlehnung
an Jacques Derrida und Roland Barthes den ,,Hypertext`` als
dezentriertes, nonlineares Textmodell beschreibt - und damit
poststrukturalistische Texttheorien auf sehr fragwürdige Weise zur
Produktionstechnik umwidmet [Lan92]. Auf Landow und Coover beruft
sich die ,,Hyperfiction``, die das Interface des
Computertextfensters mit klickbaren Querverweisen für
Erzähllabyrinthe nutzt. Als Klassiker der ,,Hyperfiction`` firmiert
der elektronische Roman Afternoon von Michael Joyce, der als
kommerzielle Software von Eastgate http://www.eastgate.com
vertrieben wird. [Joy90]. Ebenfalls von Eastgate wird auch Jim
Rosenberg verlegt, vormals Mitglied einer Gruppe von Lyrikern, die
in Amerika unter dem Namen language poets bekannt geworden ist und
seit den 60er und 70er Jahren mit intermedialen Gedichtformen
experimentiert. Nur wenige von Rosenbergs elektronischen Gedichte
können direkt im World Wide Web gelesen werden, weil sie für das
Macintosh-Programm HyperCard geschrieben wurden oder, wie das Gros
der bekannten ,,Hyperfiction``-Werke, von Eastgate kommerziell
vertrieben werden. Auf Rosenbergs Website
http://www.well.com/user/jer/index.html finden sich auch
theoretische Aufsätze zur Computerliteratur.
3.1.5 Kleiner Exkurs zum ,,Hypertext``
Die Muster-,,Hyperfiction`` Afternoon überzeugt mich persönlich
nicht genug, als daß ich das Lob ,,already a postmodern classic``
teilen würde, mit dem der elektronische Klappentext wirbt. Noch
weniger kann ich in diesem und verwandten Werken einen Beweis dafür
erkennen, daß ,,Hypertext`` eine dezentrierte, nicht-lineare
Computerliteratur ermögliche.
In seiner lateinischen Ursprungsbedeutung heißt Text ,,das Gewebe``.
Die Assoziation von Text mit ,,Textil`` und ,,Textur`` ist daher
nicht zufällig, seine Hypertrophierung zu ,,Hypertext`` aus
texttheoretischer Sicht ein Pleonasmus. In der Informatik steht
,,Hypertext`` auch weniger für ein Text-, als für ein
Datenorganisationsmodell, das u.a. mit hierarchischen und
relationalen Datenbanken konkurriert. Daß jeder Text aus Quer- und
Selbstverweisen besteht - selbst Epen und bürgerliche Romane des 19.
Jahrhunderts als jene historischen Ausnahmefälle einer Literatur,
die tatsächlich linear von der ersten bis zur letzten Seite gelesen
wird -, ist eine Grunderkenntnis jedes aufmerksamen Lesens. Wie
Roman Jakobsons Modell der paradigmatischen Auswahl und der
syntagmatischen Anordnung des sprachlichen Zeichens verdeutlicht,
kann es weder wirklich ,,lineare``, noch wirklich ,,nichtlineare``
Texte geben. Jeder Leser bezieht, was er punktuell in seiner Lektüre
aufnimmt, auf die Erinnerung des bisher Gelesenen zurück, und so ist
schon ein Reim, eine Wortstellungsfigur oder eine metrische
Wiederholung eine ,,nichtlineare`` Struktur. Sie zu erkennen
impliziert, daß jedes Lesen ein Prozeß des permanenten Vergleichens
ist, des mentalen Springens und Vor- und Zurückgehens im Text und
des Assoziierens mit anderen Texten.
Wenn sich die Qualität eines literarischen Textes danach beurteilen
läßt, wie dicht er sein Sprachnetz knüpft und wie komplex die
Assoziationen sind, die er ermöglicht, so unterscheidet z.B. Kafkas
Proceß von Okopenkos ELEX, daß er die Verstrickungen seines
Erzählgewebes lediglich weniger offenkundig exponiert als letzterer.
Umgekehrt generiert jede ,,hypertextuelle`` Aufteilung eines Texts
in sich ,,lineare`` Erzählblöcke, und auch ein ,,Hypertext`` wird
innerhalb einer linearen Zeitspanne und in einer bestimmten Sequenz
gelesen. Vergleicht man z.B. Diderots Enzyklopädie oder eine
gewöhnliche mit Querverweisen und Randglossen versehene Bibel mit
Hyperfiction, so verleiht der Computer dem ,,Hypertext`` lediglich
eine andere Benutzeroberfläche; eine Benutzeroberfläche, die im
Vergleich zum gebundenen, beliebig blätterbaren Buch die Lektüre
nicht befreit, wie es oft behauptet wird, sondern ihre Beweglichkeit
durch auktorial vorgegebene Pfade einschränkt.
Vannevar Bush Memex-Konzept, das dem ,,Hypertext`` zugrundeliegt,
war nicht für Computer, sondern für mechanische Lesegeräte entworfen
worden. Daß auch im heutigen Verständnis ,,Hypertext`` weder
Computernetze, noch überhaupt Computer zwingend voraussetzt und
,,Hypertext`` mit ,,Computertext`` erst recht nicht synonym ist,
wird in den Essayistik zur Netzdichtung hartnäckig übersehen.
,,Hypertext`` im HTML- oder Storyspace-Format anzuzeigen, fordert
den Computer zwar als random access-Speicher, Telekommunikations-
und Anzeigegerät, seine Algorithmik liegt jedoch brach.
3.1.6 Netzdichtung
Netzdichtung, darauf weisen auch Netzdichter hin,10 ist nicht
synonym mit Computerdichtung. Sie kann jenseits von Computernetzen
entstehen, wie zum Beispiel der Postversandroman von Peter Faecke
und Wolf Vostell in den frühen 70er Jahren [FV70], oder wie
Jahrhunderte davor Briefromane und Dichtungsspiele poetischer
Gesellschaften. Nicht nur sie lassen die Erwartung einer radikal
neuen Literatur aus dem Netz verfehlt erscheinen. Daß eine sich
egalisierter Massenkommunikation verdankende poésie faite par tous11
zwar interessant ist für ihre Beteiligten, weniger interessant
jedoch für Außenstehende, zeigt die Entwicklung der Mail Art, die
von den späten 1960er bis zu den späten 1980er Jahren viele Aspekte
- und Probleme - digitaler Netzkünste im analogen Medium des
internationalen Briefpostnetzes vorwegnahm.12 Ihre Protagonisten
waren und sind zumeist nichtprofessionelle Künstler, die miteinander
über neodadaistisch inspirierte Collagen, Stempel, Kleinobjekte und
-zeitschriften kommunizieren. Die Mail Art begründete sich auf einem
demokratisch-humanistischen Ethos, daß wer immer auch wolle an ihr
teilnehmen könne. Die Kehrseite dieses Prinzips waren immanente
Hierarchien und ein internes Karrieresystem, das vor allem
Gruppenzugehörigkeit honoriert und Beiträge daher nicht an ihrer
Qualität, sondern an ihrer Quantität und Kontinuität mißt. Dies
führte, wie in vielen Vereins- und Subkulturen, zu vorzeitigen
Selbsthistorisierungen und -kanonisierungen, die sich ähnlich jetzt
auch in den Diskursen von Netzkunst und Netzliteratur ereignen.
3.1.7 Computerdichtung
Die Konsequenz, mit der sich Computer- und Netzdichtungen auf ihr
technisches Medium einlassen, variiert erheblich. Dichtung kann
Internet nur als flüchtigen Transmitter verwenden und sich zwischen
Buchdeckeln verfestigen, sie kann Browser-, Graphik- und
Programmoberflächen nutzen, um andere Gestalt anzunehmen, oder sie
kann ihren Text algorithmisch erzeugen und transformieren. Ich finde
nur solche Computernetzdichtung wirklich interessant, die Computer
nicht nur als telegraphische Transmitter, Speicher und visuelle
Aufbereiter von Texten einsetzt, sondern auch ihren Sprachcode nach
programmierten Regeln transformiert oder generiert;
Turing-vollständige Computertexte, in der Form autonomer
Textautomaten (deren Programmierung als rekursive
Transitionsnetzwerke in Gödel, Escher, Bach beschrieben wird13) oder
von Filtern, die Text beschneiden, vervielfachen und umformen. Die
Computer-Permutationslyrik von Bense, Brion Gysin und der
Oulipo-Gruppe war in dieser Hinsicht schon in den 50er und 60er
Jahren weiter als fast alle heutige so deklarierte Internetdichtung.
3.2 ASCII Art
Ein interessantes Segment der Netzkunst spielt mit Buchstabencodes
und alphanumerischen Textmontagen, die sich als fragmentierter Mix
aus Befehlssequenzen, natürlicher Sprache und visuellen Rastern
lesen und somit formal an die antik-moderne Tradition der
Technopägnien - von ikonisch komponierten Gedichten - anknüpfen.
Beispiele dieser ASCII Art finden sich auf http://www.7-11.org und
http://m9ndfukc.com/kinematek. Diese Experimente sind ebenso
interessant wie unbefriedigend, denn ihr Eindruck bleibt flüchtig,
und sie frustrieren das Bedürfnis nach Verdichtung. Vielleicht sind
sie gerade deshalb die adäquaten literarischen Formen des Internet
und seiner lesefeindlichen Apparaturen. An der ungleichen
Entwicklung und Akzeptanz von Netzliteratur einerseits und bildenden
Netzkunst andererseits läßt sich ablesen, welche Codes besser auf
dem Computerbildschirm funktionieren .
4 Resümé
Die Möglichkeiten eines technischen Mediums machen Textformen nicht
zwangsläufig populär, die dieses Potential auch ausschöpfen. Daß aus
meiner Sicht heute wenig mehr interessante Computerdichtung im Netz
zu finden ist, als in den Anfängen des World Wide Web um 1994, mag
diese These untermauern. Von der Antike bis zur Gegenwart waren
Technopägnien und kombinatorische Lyrik Marginalformen der Dichtung,
und das Zeitalter digitaler Vernetzung scheint daran wenig zu
ändern. So sehr Computernetze die Aufschreibe- und
Distributionssysteme des Literaturbetriebs revolutionieren, wenn
Bücher sein zentrales Produkt bleiben, wird Literatur auch auf
Computern und im Netz fürs Papier geschrieben werden.
Literatur
[BK93]
Boehncke, Heiner (Hrsg.) ; Kuhne, Bernd (Hrsg.): Anstiftung
zur Poesie : Oulipo - Theorie und Praxis der Werkstatt für
potentielle Literatur . Bremen : Manholt, 1993
[Ced99]
Cederqvist, Per: Version Management with CVS . Link oping:
Signum Support AB, 1992-1999. -
http://www.lorai.fr/~molli/cvs-index.html
[Coo92]
Coover, Robert: The End of Books. In: The New York Times Book
Review (1992), June 21
[CS84]
Crane, Michael (Hrsg.) ; Stofflet, Mary (Hrsg.):
Correspondence Art . Toronto : Art Metropole, 1984
[Döh98]
Döhl, Reinhard: Von der ZUSE Z 22 zum WWW. Helmut Kreuzer zum
70sten. 1998. -
http://www.stuttgart.de/stadtbuecherei/zuse/zuse_www.htm
[Fou77]
Fournel, Paul: Computer und Schriftsteller. In: Anstiftung
zur Poesie (siehe [BK93]), S. 67-73
[Fre]
Free Software Foundation, The: GNU General Public License. -
http://www.gnu.org/copyleft/gpl.html
[FV70]
Faecke, Peter ; Vostell, Wolf: Postversandroman . Neuwied :
Luchterhand, 1970
[Gri98]
Grigat, Guido: Qu'est ce-que c'est Netzliteratur? 1 1998. -
http://privat.schlund.de/N/Netzliteratur/ggthesen.htm
[Har36]
Harsdörffer, Georg P.: Mathematische und philosophische
Erquickstunden . 3. Frankfurt (Nürnberg) : Keip, 1990 (1636)
(Texte der frühen Neuzeit)
[Har57]
Harsdörffer, Georg P.: Frauenzimmer Gesprächspiele . 2.
Tübingen : Niemeyer, 1968-69 (1643-57) (Deutsche Neudrucke:
Reihe Barock)
[Hof79]
Hofstadter, Douglas R.: Gödel, Escher, Bach . 12. Stuttgart :
Klett-Cotta, 1989 (1979)
[Ide96]
Idensen, Heiko: Die Poesie soll von allen gemacht werden. Von
literarischen Hypertexten zu virtuellen Schreibräumen der
Netzwerkkultur. In: Kittler, Friedrich (Hrsg.) ; Matejowski,
Dirk (Hrsg.): Literatur im Informationszeitalter . Opladen :
Westdeutscher Verlag, 1996. -
http://www.uni-kassel.de/interfiction/projekte/pp/poesie.htm,
S. 143-184
[IK]
Idensen, Heiko ; Krohn, Matthias: Die imaginäre Bibliothek. -
http://www.uni-hildesheim.de/ami/pool/home.html
[Joy90]
Joyce, Michael: Afternoon, A Story . Cambridge, Massachusetts
: Eastgate Systems, 1990
[Kai96]
Kaiser, Reinhard: Literarische Spaziergänge im Internet .
Frankfurt a.M. : Eichborn, 1996
[Lan92]
Landow, George: Hypertext . Baltimore : Johns Hopkins
University Press, 1992
[Lib98]
Libraries of the Mind: ELEX - Elektronischer LEXIXONROMAN
einer sentimentalen Reise zum Exporteurtreffen in Druden .
Verlag Mediendesign OEG, 1998. - Elektronische Adaption von
Andreas Okopenko, Lexikonroman
[Lis23]
Lissitzky, El: Topographie der Typographie. In: El Lissitzky
Maler Architekt Typograf Fotograf . Dresden : VEB Verlag der
Kunst, 1976 (1923), S. 360
[Man98]
Manovich, Lev: Database as Symbolic Form. 1998. -
http://www.nettime.org/nettime.w3archive/199812/msg00041.html
[MB98]
Mathews, Harry (Hrsg.) ; Brotchie, Alastair (Hrsg.): Oulipo
Compendium . London : Atlas Press, 1998
[Mol63]
Moles, Abraham A. erstes manifest der permutationellen kunst.
1963
[Oul81]
Oulipo (Hrsg.): Atlas de la littérature potentielle . Paris :
Gallimard, 1981
[Pav84]
Pavi\'c, Milorad: Das Chasarische Wörterbuch. Lexikonroman in
100000 Wörtern . München : Carl Hanser Verlag, 1988 (1984)
[Per93]
Perneczky, Géza: The Magazine Network . Köln : Edition Soft
Geometry, 1993
[Que61]
Queneau, Raymond: Cent mille milliards de poèmes . Paris :
Gallimard, 1961
[Rüc74]
Rückert, Friedrich: Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser
. 2. Wiesbaden, Osnabrück (Gotha) : Verlagsbuchhandlung Otto
Zelle, Antiquariat Otto Harrassowitz, 1966 (1874)
[Sca61]
Scaliger, Julius C.: Poetices libri septem . Lyon : ?, 1561
[tra]
trace online writing community. - http://trace.ntu.ac.uk
[Wel95]
Welch, Chuck (Hrsg.): Eternal Network . Calgary : University
of Calgary Press, 1995
_______________________________________________________________
Fußnoten
1 Dieser Text wurde am ersten Juli 1999 als Gastvortrag in einem
Seminar für ausländische Kulturschaffende im Goethe-Institut Berlin
referiert und erschien, in überarbeiteter Form, in der ALG Umschau,
hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und
Gedenkstätten e.V., Sonderausgabe 1999, S.11-17.
2 Den deutschen Netzliteratur-Diskurs in allen seinen Facetten
beschreibt Heiko Idensen in einem Interview
http://www.dichtung-digital.de/Simanowski/6-Aug-99/Interview_Idensen
.htm.
3 wie z.B. ffm inc femdom cons für ,,zwei Frauen und ein Mann in
einer weiblich dominierten sadomasochistischen, freiwillig
eingegangenen Inzestbeziehung``
4 Einführende Texte: das 1975 entstandene und stetig aktualisierte
Jargon File http://www.tuxedo.org/~esr/jargon/, Richard M. Stallmans
Bemerkungen zu rekursiven Akronymen
http://kt.linuxcare.com/interviews/si199705_m.html und Eric S.
Raymonds work-in-progress The Art of Unix Programming The Art of
Unix Programming http://www.tuxedo.org/~esr/writings/taoup/.
5 Eine ähnliche Form verwendet Milorad Pavi\'cs Roman Das
Chasarische Wörterbuch von 1984 [Pav84].
6 Als Ausgangspunkt für Lektüren dieser Texte empfiehlt sich Robert
Kendalls Website Word Circuits http://www.wordcircuits.com.
7 Zur Tradition permutativer Dichtung in außereuropäischen
Literaturen siehe z.B. [Rüc74], S.168-170
8 Standardwerke von und zu Oulipo sind das von Harry Mathews
herausgegebene Oulipo-Compendium [MB98] sowie der Atlas de
littérature potentielle [Oul81], dessen Beiträge zum Teil in der
deutschen Oulipo-Anthologie Anstiftung zur Poesie [BK93] enthalten
sind.
9 Adaptionen der Hunderttausend Milliarden Gedichte im World Wide
Web werden heute von Queneaus Erben verboten.
10 besonders konzise Guido Grigat in seinem Einmaleins der
Netzliteratur [Gri98].
11 Lautréamonts Forderung bezieht auch Heiko Idensen in seinem
lesenwerten Aufsatzmanifest Die Poesie soll von allen gemacht werden
[Ide96] auf die Netzliteratur.
12 Wichtige Literatur zur Mail Art: [CS84], [Wel95], [Per93].
13 [Hof79], S.141-147
_______________________________________________________________
Florian Cramer, c/o Freie Universität Berlin, Institut für Allgemeine und
Vergleichende Literaturwissenschaft, Hüttenweg 9, D-14195 Berlin
paragram@gmx.net
--
Florian Cramer, PGP public key ID 6440BA05
<http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/index.cgi>
please PGP-encrypt private mail
--------------------------------------------------
# rohrpost -- http://www.mikro.org/rohrpost
# unabhaengige deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur
# kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen
# Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost
# Entsubstkribieren: majordomo@mikrolisten.de
# msg: unsubscribe rohrpost ihre@adres.se
# Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de