[rohrpost] DATENBANK DER VIRTUELLEN KUNST
"Stephan (-spiv-) Schröder"
"Stephan (-spiv-) Schröder"
Tue, 15 Feb 2000 03:33:31 +0100
Der ursprünglich an der HGB Leipzig initierierte server www.verybusy.org
wird seit Nov. von mir und den Usern (jaja es sind auch Medienkünstler
dabei ;-) mit Informationen zum Thema MEDIEN/KUNST/NETZ bespielt (Stichwort
Datenbank!) und hat die Wandlung vom einsamen Fachklassen Server zur
Medienkunstsuchmaschine, oder Portal - durchlebt.
Eine Eintragung in diese noch recht junge (und daher leider noch nicht sehr
umfangreiche Datenbank (ca. 270 Projekte)) kann jeder vornehmen der will.
Diese Datenbank ist also völlig autonom und der User wird und soll
entscheiden was Kunst ist und was nicht.
Noch in dieser Woche werde ich dort auch ein Download/Upload Center für
"offline Projekte" einrichten (Info folgt).
Dieser Bereich soll ähnlich wie die Projektdatenbank durch die Community
bespielt werden. Anfangs werde ich dort meine bescheidene Sammlung
(netomat, IOD (Web Stalker), ein alternatives OS von V2 etc etc) bereitstellen.
Aus gegebenen Anlass sei erwähnt das eben das ZKM vor ca. einer Woche
dieses Projekt erwähnte.
Der Informationswert dieser Datenbank hängt unmittelbar davon ab das das
Verhältnis von Informationsabruf und Informationsupload ausgeglichen ist.
Über regen Zuspruch würde ich mich deshalb freuen.
Also www.verybusy.org anwählen, ADD PROJECT klicken, weitermachen.
vielleicht wird's ja sowas (auch wenn z.b. Hilus daran vor Jahren
verzweifelt ist....). Noch eine kurze Anmerkung:
Wer probiert das Internet mit den zig Millionen von Homepages (die im
übrigen vielleicht heute noch nicht im Kunstkontext stehen, vielleicht
morgen aber schon (vielleicht auch ungewollt)) ordentlich wie in
Schmetterlingskästen aufzuspiessen, ist schlicht vom Wahnsinn ergriffen.
Ich kopiere also die Projekte nicht sondern biete die Links in einem Archiv
an. Ähnlich wie andere Suchmaschinen (die Datenbank frisst weiss Gott genug
Speicher). Weiterhin unterliegt der Server einem
"Selbstrenigungsmechanismus" der in bestimmten Abständen Server, d.h.
Projektseiten die nicht mehr reagieren aus der Datenbank entfernt (würde
ja auch keinen Sinn machen) .... wollen wir in diesem Sinn mal hoffen das
etoy.com bald wieder reagiert ;-)
beste Grüsse,
spiv.
At 21:22 14.02.00 +0100, you wrote:
>At 10:19 14.02.00 +0100, Florian Cramer wrote:
> >
> >Am Mon, 14.Feb.2000 um 01:35:35 +0100 schrieb ulrike gabriel:
>
>Hi Florian und alle anderen Leser!
>
>Etwas verbluefft bin ich schon ob dieser aggressiven Polemik, die offenbar
>von Futterneid:
>
> >Und was bitteschön macht das ZKM? Und selbst wenn es so wäre, wie=
oben
> >beschrieben, gibt es keinen einleuchtenden Grund, weshalb der finanziell
> >gebeutelte Wissenschaftsbetrieb mit viel Geld die Versäumnisse des=
reichen
> >Kunstbetriebs kompensieren sollte. Es kann doch nicht sein, daß
> >museumskonservatorische Projekte mit DFG-Mitteln gefördert werden, die=
der
> >Wissenschaft fehlen - und vor allem den Studierenden, wenn statt einmal
> >wieder statt Dozenten- reine Forscherstellen finanziert werden.
> >
>
>motiviert ist. Den "reichen" Kunstbetrieb gegen den "gebeutelten" (was fuer
>ein Wort) Wissenschaftbetrieb auszuspielen, zeugt uebrigens von
>weitgehender Unkenntnis der Sachlage - gerade wenn es um Netzkunst geht,
>ist wenig bis kein Geld im Spiel. Sehr bedenklich finde ich dieses
>Herumschieben von Verantwortung - warum machen DIE (das ZKM, das
>Bundesarchiv, der Mann im Mond etc.) das nicht...
>
>Dass vom ZKM in diesem Zusammenhang nicht viel zu erwarten ist, ist zwar
>schade, aber eben leider so. Ich wuesste allerdings nicht, wieso ein Uni
>nicht so eine Aufgabe uebernehmen soll. Es gibt akademische
>Skulpturensammlungen, Kaeferkollektionen, die Monster-in-Aspik-Show an der
>Charite etc, und tausendundein Archiv mit Schriftsteller-, Maler-,
>Komponisten-Nachlaessen, von Archiven zu den abwegigstens Themen ganz zu
>schweigen.
>
>Daher ist es mir unklar, wieso da eine Uni mit DFG-Mitteln nicht auch eine
>Datenbank zum Thema Medienkunst anlegen soll; die DFG hat schon viel
>groesseren Quatsch alimentiert. Irgendjemand muss sich dieser Fragen eben
>annehmen, denn dass das meiste in diesem Bereich relativ schnell
>verschwinden wird, ist traurig, aber wahr. Und ich finde es bei so einem
>Thema kleinkariert, mit solchen Totschlag-Argumenten zu kommen. Fuer meine
>Begriffe lahmt dieses Vorhaben ganz woanders als dem fehldenden Sourcecode
>von Macromedia (vom Erhalt der Werke ist im uebrigen ja auch nicht die
>Rede, sondern nur von einer Dokumentation).
>
>Ich will nicht auf alles eingehen, aber wenn die hohen Masstaeben, die Du
>anlegst, wirklich durchgesetzt werden sollen, ist die ganze schoene
>Medienkunst wirklich verschwunden, bis ein brauchbares Instrumentarium zum
>Erhalt digitalen Kulturgutes da ist. Nur ein Beispiel: Wenn es zur
>Integrität eines Netzkunstwerks noetig sein sollte, die URL zu bewahren,
>wird wahrscheinlich gar nichts uebrig bleiben.
>
>Dass soll nicht heissen, dass ich die Idee mit der Datenbank gut finde. Das
>ganze Projekt kommt mir auch hoechst zweifelhaft vor, und die Idee mit der
>Datenbank ist noch das geringste Problem. Ich werde eher stutzig, wenn ich
>solche treuherzigen Anfragen lese:
>
> >> > Auf Grund Ihrer Position in der internationalen Medienkunst ist es=
für
> >> > das Forschungsarchiv von großer Bedeutung, Material zu Ihren Werken=
zu
> >> > erhalten. Die Datenerfassung mag auf den ersten Blick sehr aufwendig
> >> > erscheinen, wir hoffen jedoch sehr, dass sie sich zügig=
durchführen
> >> > läßt.
> >
>
>Wer so bloed fragt, hat null Erfahrungen mit dem Kunstbetrieb und der
>Arbeitssituation von Kuenstlern. Und wer glaubt, dass man per Email
>Werkdokumentationen aus Kuenstlern herausbekommt, hat wirklich noch nie
>irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. So wird das nichts,
>trotz der ganzen tollen Hardware:
>
> >> > Unsere technischen Grundlagen: SUN-Server, SQL-Server, Oracle=
Datenbank,
> >> > Quicktime-Video. u.a.
> >
>
>Gruesse,
>Tilman
>
>
>...................
>I think,
>and then I sink
>into the paper
>like I was ink.
>Eric B. & Raakim: Paid in full
>
>Dr. Tilman Baumgaertel, email: tilman@thing.de
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