AW: [rohrpost] verdacht der gewalt in worten

joki rohrpost@joki.de
Fri, 3 Aug 2001 11:41:43 +0100


da haben wirs mal wieder:
die gewalt allein schon in der wortwahl verbunden mit einer scheinbaren
moralischen ueberlegenheit.
da wundert es mich nicht, dass andersdenkende (rechts-konservative) immer
wieder argumente finden, die ihre z.t. chauvinistischen und
lobby-orientierten interessen stuetzen.

wer seinem politischen gegner etwas entgegenhalten will, der sollte ihm
zunaechst einmal zuhoeren und seinen standpunkt nachvollziehen versuchen.
das schadet nicht dem eigenen denken und schaerft die gedanken fuer die
argumente, die man ihm entgegenhalten muss.
auf diesen fall angewendet muss man zumindest zugeben, dass unser soziales
system auf der tatsache fusst, dass die leute kinder in die welt setzen
(konrad adenauer: "kinder bekommen die leut sowieso"). soll dieses system in
zukunft in dieser oder aehnlicher weise weiter funktionieren, dann sollten
'die leut' irgendwie nachwuchs in die welt setzen.
dass dies nicht irgendwie passiert, sondern fuer die kinder (und meist auch
fuer die frauen) einigermassen sozial abgesichert (unterhalt, rente, erbe),
macht eine rechtliche institution durchaus sinn.
wenn nun menschen das beduerfnis haben (ob nun hetero oder homo ist dabei
nicht wirklich wichtig), sich rechtlich aneinanderzubinden, auch wenn sie
keine kinder wollen oder keine bekommen koennen, dann solten sie es tun
duerfen. warum auch nicht? aber ich finde, dass es dafuer keine belohnung
geben darf, wofuer eigentlich?

auch wenn das kinder-bekommen nicht gerade mode ist und bei einigen als
bremsklotz der selbstverwiklichung gesehen wird. gerade deshalb sind in
dieser debatte die kinder das einzige argument fuer einen besonderen schutz
(und finanzielle unterstuetzung) von zweierbeziehungen. das sollte auch von
linker seite befgriffen werden.

joki

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