[rohrpost] Akademie der Kuenste unterstuetzt durch Microsoft?
Andreas Broeckmann
abroeck@transmediale.de
Wed, 12 Dec 2001 15:41:02 +0200
ein Fall fuer investigative Software-, Urheberrechts- und Kulturfreunde:
In der Berliner Zeitung / Feuilleton von heute steht ein artikel ueber die
Sponsorenwerbeaktion der berliner Akademie der Kuenste.
http://www.BerlinOnline.de/aktuelles/berliner_zeitung/feuilleton/.html/99677=
=2Ehtm
l
Es waere wohl interessant heraus zu bekommen, wie der Deal genau aussieht,
sprich: welche Rechte Microsoft sich da sichert, und ob die AdK auch in
zehn Jahren ueber dieses Sponsoring froh sein wird ... Vielleicht waere
gegebenenfalls gut, die AdK ueber die Implikationen solcher technischen
Systeme zu informieren. (www.adk.de) Die Zitate von Konrad und Sander
lassen nicht gerade auf ein geschaerftes Problembewusstsein schliessen.
-a
Zitat:
Microsoft hat sich schon
spendabel gezeigt. Die Firma erm=F6glicht den Einstieg ins
allerneueste archivalische Erschlie=DFungssystem f=FCr die
Literatur-, Kunst- und Dokumentensch=E4tze der Akademie; es darf
bis zu einer halben Million Mark kosten.
Gy=F6rgy Konrad hat keine Probleme damit, wenn der IT-Gigant als
Gegenleistung mit dem Namen der Akademie f=FCr sich wirbt. Der
"anspruchsvollen Begegnung mit den wahren Werken und
K=FCnstlern, jenseits von Markt und Medien", wie er sie in seiner
kleinen Ansprache beschworen hatte, werde das nicht schaden. Er
wei=DF, dass es unter seinen Mitgliedern auch skeptische Stimmen
gibt, die - wie etwa der Grafiker Klaus Staeck - eine unbotm=E4=DFige
Abh=E4ngigkeit von privaten Unternehmen f=FCrchten. Konrad teilt
diese Sorgen aber ebensowenig wie der Schauspieler Otto Sander,
der bei einem letzten Glas dazu meint: "Wo gibt es denn heute
=FCberhaupt noch eine unabh=E4ngige Kunst? Eine Illusion! Die
Aversion gegen=FCber dem Sponsoring ist v=F6llig unzeitgem=E4=DF. Wenn
man was erreichen will, muss man das Geld nehmen, wo man es
herkriegt."