[rohrpost] TELEPOLIS: Aus dem Schwarzbuch der deutschen Übersetzungen

Krystian Woznicki krystian@snafu.de
Wed, 11 Jul 2001 13:45:06 +0200


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  Aus dem Schwarzbuch der deutschen Übersetzungen

  Peter Mühlbauer   11.07.2001

  Über Paulina Borsooks "Schöne neue Cyberwelt. Mythen, Helden und
Irrwege des Hightech"

  Auf ein Buch, dessen Erscheinungsgeschichte bereits ein Drittel eines
anderen Buches - nämlich David Hudsons Rewired1 - füllte, ist man
gespannt. Und mit  Paulina Borsooks [0] Werk über libertäre Ideologie
in der Welt des Silicon Valley verhält es sich so. Unter dem Titel The
Deadly Embrace sollte es bereits 1996 von HardWired Books
veröffentlicht werden. Doch der Verlag kündigte den Vertrag nach
kritischen Äußerungen Borsooks über die von  Louis Rossetto [1] und
  Wired [2] vertretene libertäre Ideologie.2 Rossetto bestritt einen
Zusammenhang von Vertragskündigung und Äußerungen, griff aber Borsooks
Thesen scharf an.3 Schließlich veröffentlichte die Autorin statt eines
Buches das berühmte Essay Cyberselfish4 - eines der ersten über
libertäre Ideologie im High-Tech-Bereich.

  Im letzten Jahr erschien in den USA nun doch noch ihr lange
angekündigtes Buch über dieses Phänomen. In Deutschland hat sich der
Deutsche Taschenbuchverlag ein Jahr mit der Übersetzung Zeit genommen.
Ist sie deswegen besonders gut geworden? Nein! Das Buch strotzt vor
Übersetzungsfehlern. Selbst die Schlüsselbegriffe libertarianism und
technolibertarians werden falsch und - was noch schlimmer ist -
inkonsequent übersetzt. Der deutsche Übersetzer verwendet für
libertarianism unter anderem Technoliberalismus5 , "spezifischer
Neoliberalismus"6 und einfach Neoliberalismus.7 . Dabei hätte ein
Mitlesen in Borsooks Buch gereicht, um den Übersetzer auf die Folgen
solchen Tuns aufmerksam zu machen:



  Übersetzungsprogramm mit dem Namen "Hubert Beck"?





       Es erscheint vielleicht zu verallgemeinernd, alle diese Leute in
den einen Topf ‚libertär' zu werfen, aber es ist das beste Wort, das
ich zur Beschreibung einer derart tiefen und breiten, doch notwendig
mehrdeutigen kulturellen Strömung finden konnte. Ich kenne keinen
anderen nahe liegenden Fachbegriff [...]8






  schreibt Paulina Borsook zu ihrer Begriffswahl. Und konsequenterweise
trennt sie deshalb zwischen "neoliberals" und "libertarians."9 Warum
nur hat sich der Übersetzer nicht daran gehalten? Oder war hier
vielleicht doch nur eine Übersetzungssoftware am Werk? Ein Blick an den
Anfang des Buches ergibt: Entweder hat jemand ein nicht besonders
leistungsfähiges Übersetzungsprogramm mit dem Namen "Hubert Beck"
geschrieben, oder die Fehler gründen sich doch auf menschliches
Versagen.

  Gut - es ist schwierig, ein deutsches Wort für libertarianism zu
finden. Aber "Neoliberalismus" heißt schon etwas anderes - diese
Übersetzung ist also schlicht falsch (Vgl. Kapitalismus und Freiheit
[3]). Und auch "ein Freiheitlicher"10 ist zumindest in Österreich nicht
das, was Borsook mit a libertarian meint. Scheute der Übersetzer
vielleicht den Einsatz von Neologismen? Das kann kaum sein - an anderer
Steller erfindet er nämlich munter Wörter wie "Extropisten."11 Auch mit
dem Verwenden englischer Ausdrücke scheint er kein grundsätzliches
Problem zu haben: "cryonics", "hive mind" und "nerd" werden im Original
belassen.12

  Die Fehlübersetzungen von libertarians und libertarianism wären nicht
so schlimm, wenn Beck nicht auch noch das amerikanische liberal (in
etwa sozialliberal) ebenfalls mit liberal übersetzen würde.13 Und wo
Gegensätze mit dem gleichen deutschen Wort übersetzt werden, da bricht
zwangsläufig Verwirrung aus. Hinzu kommt noch, dass er das Adjektiv
libertarian unter anderem mit wirtschaftslibertär14 und
technolibertarians mit Technolibertäre15 übersetzt. Gleichzeitig macht
er aber auch aus dem amerikanischen liberal nicht nur ein deutsches
liberal, sondern manchmal auch ein libertär.16 Wer da das Original
nicht kennt, kann dem Buch nur mehr schwer folgen.

  Die Übersetzung liefert auch jenseits der Schlüsselbegriffe
haufenweise Material für ein Schwarzbuch der deutschen Übersetzungen.
Schon bei der Überschrift hapert es. Das Huxley-Zitat von der schönen
neuen Cyberwelt mag zwar ein Aufmerksamkeitsfänger für den deutschen
Bildungsbürger sein - es widerspricht aber dem Inhalt des Buches.
Utopische Dystopien wie die Huxleys sind Entstehungsbestandteil
libertärer Ideologie (Vgl. Das Recht auf Unglück [4]). Im Original
heißt das Buch Cyberselfish: A Critical Romp Through The Terribly
Libertarian World Of High-Tech17 und beschreibt exakt das, worum es im
Buch geht. Der deutsche Titel suggeriert das Gegenteil: Huxleys alles
kontrollierender Apparat in seiner Dystopie aus den 1930er Jahren18 ist
gerade die ideologische Opposition der staats- und kontrollfeindlichen
libertären Ideologie, um die es in Borsooks Buch geht. Das steht auch
im Buch und wird von Borsook zur Schilderung eines der Widersprüche
libertärer Ideologie geschildert.19 Hat der Erfinder dieses deutschen
Titels das Buch gelesen? Vielleicht. Hat er es auch verstanden? Wohl
kaum.



  EuroTechnoSchweinefleisch



  Eine Spezialität des Übersetzers ist der Umdrehungsübersetzung: So
wird etwa aus value added in der Übersetzung added value - was daran
deutscher sein soll, bleibt offen.20 Auch mit Analogien geht er recht
sorglos um: So muss sich der Leser fragen, was er wohl meint, wenn er
von "Fachhochschulen" (gemeint sind  Land Grant Universities [5])21 und
"Verwaltungswissenschaft" (gemeint ist "Business Administration" - also
eigentlich "Betriebswirtschaft" - eine weitere der vielen
Fehlübersetzungen) 22 spricht. Student übersetzt er in eindeutigem
Schulzusammenhang mit Student23 , coder (Programmierer) mit Kodier24
und geeks mit Freaks.25 Anthropologists gibt Beck gegen den Kontext
nicht mit Ethnologen oder Kulturwissenschaftler sondern mit
Anthropologen (Humangenetiker) wieder.26 Dafür sind ethnic studies
(Minderheitenstudien) für ihn Ethnologie.27

  Redensarten wie with chips on their shoulders (etwa mit arroganter
Attitüde) - überträgt Beck einfach wörtlich - ohne sich um den Sinn zu
kümmern.28 Auch EuroTechnoPork - eine Anspielung auf pork barrel
(Geldzuwendungen der Regierung an örtliche Verwaltungsstellen, um deren
Unterstützung zu gewinnen), mit der staatliche Technologieprojekte in
Europa kritisiert werden - wird völlig sinnfrei mit
EuroTechnoSchweinefleisch übersetzt.29

  Weil Beck den Schlüsselbegriff increasing returns aus
  Netzwerkökonomischen Theorien [6] offenbar nicht kennt und mit
"steigende Gewinne" fehlübersetzt, gleiten weitere Teile des Buches ob
der Übersetzung in die Unverständlichkeit ab und ergeben keinen Sinn
mehr.30 Manche Sätze wie  The FCC [7] (die amerikanische
Regulierungsbehörde für Funk- und Telekommunikation) is dead werden
sogar ganz weggelassen.31 Sie waren wohl zu schwierig. Erst gegen Ende
des Buches wird die Übersetzung etwas besser. Hier scheint sich Herr
Beck langsam eingelesen zu haben. Am Schluss des Buches übersetzt er
sogar liberalism mit Linksliberalismus.32

  Ähnlich wie mit dem Text wurde mit dem Buchumschlag umgegangen. Das
Original ziert vor einem roten (!) Hintergrund die rechte (!) Hälfte
einer Hornbrille, das Glas zerkratzt, in der Mitte mit Klebeband
geflickt, wie sie in zahllosen Highschool-Filmen das Erkennungszeichen
des Nerds ist. Ein Cover, das tatsächlich genau das optisch darlegt, um
was es Borsook geht. Preisverdächtig. Der Umschlag der deutschen
Ausgabe zeigt dagegen eine Art Star-Wars-Todesstern vor blauem
Hintergrund. "Machen wir doch was, was irgendwie nach Science Fiction
aussieht" dachten sich die "Kreativen" in den Verlagsstuben wohl - und
schufen jenes sinnfreie Nichts, das nun die Übersetzung ziert.

  Was entgeht dem deutschen Leser nun durch diese unbrauchbare
Übersetzung? Ein wichtiges und schlaues Buch, dessen Angriffe gegen
libertäre Ideologie jedoch teilweise emotional und unsachlich geführt
werden. So bezeichnet Borsook an einer Stelle libertäre Ideologie als
Pest,33 die vorherrschende Internet-Kultur ist in ihren Augen paranoid
und eine Welt von testosteronvergifteten Typen mit arroganter Attitüde
und zu viel Zeit.34

  Trotzdem hegt Borsook den Anspruch, die libertäre Ideologie nicht nur
schildern, sondern auch erklären zu wollen. Dabei definiert sie, was
dem Gebiet angemessen ist, libertäre Ideologie weniger mit einem
expliziten Bekenntnis als vielmehr mit dem Vorhandensein eines Musters
von Ideologemen:

       Wäre man im Frankreich des 12. Jahrhunderts geboren, würde einem
kaum auffallen, wie das Christentum jede der eigenen Bewegungen
beeinflusste - ebenso verhält es sich mit libertärer Ideologie im
Hightech. Unzählige Male habe ich in Diskussionen mit klugen, netten
Hightech-Typen erlebt, dass sie verächtlich die Behauptung von sich
gewiesen haben, Libertäre zu sein (nach dem Motto: ich bin doch keiner
von diesen Verrückten), und umgehend eine klassisch libertäre Bemerkung
über den dummen Staat, die Weisheit des Marktes oder Ähnliches von sich
gaben.35

  Doch ihre Kernthese, warum libertäre Ideologie in diesem Bereich so
stark vertreten ist, wirkt etwas simpel: Nämlich dass sich aus zu viel
Arbeit am Computer ein Mangel an menschlichem Empfinden in der
High-Tech-Branche ergibt:

  "Wie viele politische Denkschulen machen die Technolibertären aus
einer Persönlichkeitsstörung eine Philosophie."36

  Abgesehen davon, dass sich z.B. die weit weniger libertären deutschen
oder skandinavischen Computerkulturen mit dieser These nicht besonders
gut erklären lassen, widerspricht auch die  MIT [8]-Hackerkultur oder
die Stallman-Fraktion der  Free-Software-Bewegung [9] diesem in seiner
Schlichtheit fast magischen Erklärungsversuch. Doch Paulina Borsook
verallgemeinert in ihrem Urteil um Geeks nun mal gerne:



       Die Vorstellung, aus Freude zu lesen, zum Beispiel Bücher - mit
welchen indirekten Daten auch immer und möglichst nicht so
utilitaristisch (wie, sagen wir, Belletristik) -, ist ihnen zutiefst
fremd.37








  Science Fiction fällt für Borsook offenbar nicht unter die
Belletristik - wie erklärt sie sich sonst den Einfluss der jeweiligen
Lieblingslektüre auf das Werk von Lee Felsenstein (Heinleins Revolt in
2100) 38 oder Robert Morris (John Brunners Shockwave Rider).39 Das
Heinlein-Postulat aus Revolt in 2100, dass Geheimhaltung der
Grundpfeiler jeder Tyrannei ist 40 , war nicht nur ein Teil der Ethik
der amerikanischen Studentenrevolte der 1960er, sondern auch der der
Hacker. 41

  Noch mehr Schwierigkeiten als mit Geeks hat Borsook mit  Extroprianern
[10].42 Hier bemüht sie sogar das Stockholm-Syndrom der Identifikation
mit dem Geiselnehmer als Erklärung, scheitert aber letztlich trotzdem
und muss eingestehen, dass ihr die Quellen libertärer Ideologie im
Technologiebereich so unergründlich bleiben wie "die Rückkehr der
schrecklichen Siebziger-Jahre-Mode in den neunziger Jahren."43



  Total-doll Hypernerd-Freunde



  Ganz allgemein ist Borsooks Buch zu viel Erlebniserzählung und zu
wenig Analyse. Es enthält zu viel persönliche Erfahrung, zu viele
Absätze beginnen mit "Einer meiner total-doll44 Hypernerd-Freunde45 ,
zu wenig Widersprüche libertärer Ideologie werden aufgezeigt und zu
viel Empörung ins Feld geworfen. Borsook kann ihren Urteilsdrang nur
schwer zügeln. Egal, ob es sich um die Qualität von beiläufig erwähnten
Filmen wie  Johnny Mnemonic [11] oder um das Kunstverständnis ihrer
  Dates [12] handelt: Für die Autorin sind die Attribute "gut" und
"schlecht" fest mit jedem genannten Substantiv verbunden. Sie ist
liebenswürdig in ihrer Forderung nach Philanthropie, penetrant in ihrer
Anklage des aus ihrer Sicht schlechten Kunstgeschmacks der Geeks.46 Auf
die Idee, dass Code selbst Kunst sein kann, kommt sie nicht.

  Manche Widersprüche, die tatsächlich zum Entstehen libertärer
Ideologie führen, erkennt sie dagegen nicht, weil sie das Funktionieren
des amerikanischen Gesellschaftssystems als zu unproblematisch ansieht:



       Nationale und bundesstaatliche Institutionen bieten ein
funktionierendes Rechtssystem (nicht perfekt, aber besser als die
meisten, in denen man leben könnte), das garantiert, dass die Gerichte
Auseinandersetzungen über geistiges Eigentum und Wirtschaftsspionage
regeln können.47






  Gerade die gesetzlichen Verschärfungen zum "geistiges Eigentum" zeigen
jedoch, dass die nationalen und bundesstaatlichen Institutionen vorbei
am allgemeinen Rechtsempfinden und an der Alltagspraxis auf Betreiben
ihrer Wahlkampfkapitalgeber hin diese Auseinandersetzungen zwar regeln
können - aber zu Ungunsten der Bevölkerung.

  Nach Borsook haben Marx und Engels "viele richtige Dinge über die
Ausbreitung des globalen Kapitalismus" zu sagen, "die am Ende unseres
Jahrhunderts viel genauer zutreffen als am Ende des ihrigen."48

  Rechnet sie jene Äußerung, dass der Staat nichts als "eine Maschine
zur Unterdrückung einer Klasse durch eine andre" ist "und zwar in der
demokratischen Republik nicht minder als in der Monarchie"49 nicht
dazu? Tatsächlich ist von dieser Einsicht in der ersten Hälfte von
Borsooks Buch nur wenig zu spüren. Dafür in der zweiten Hälfte umso
mehr. Dort hat ihr Staatslob klare Grenzen:



       Der Gedanke, dass der Staat den Gebrauch eines Stücks Software
verbieten könne, unterscheidet sich kaum von dem, einen Text zu
verbieten, noch ist er weniger abstoßend oder durchführbarer. Dass der
Staat auch nur versucht, die Evolution des E-Commerce, das globale
Wachstum des Netzes zu behindern, ist sinnlos, gegen jede Vernunft,
gegen den Fortschritt und die angeblich hochgehaltenen amerikanischen
Werte der Redefreiheit und freien Märkte. Algorithmen, die
mathematischen Formeln, die zur Ver- und Entschlüsselung von Daten
benutzt werden, sind ebenso geistige Artefakte wie literarische Werke,
Heavy-Metal-Lieder oder die Produktionsprozesse von Cornflakes. Daher
ist es eine fürchterliche Vorstellung, dass der Staat Ideen auf einen
Index setzt, wie es die katholische Kirche mit Büchern gemacht hat
[...].50






  Und am Schluss des Buches muss auch Paulina Borsook zugeben, dass es
"beängstigend und unaufrichtig" erscheint, "in einer Zeit den Staat zu
verteidigen, in der die Regierung [...] immer mehr mit uns als für uns
macht."51 Einen dieser Eingriffe erkennt Borsook zwar direkt, aber
leider ohne nähere Analyse (Vgl. hierzu [Teil 5 einfügen]) als
wichtigen Einfluss auf die Entstehung und Verbreitung libertärer
Ideologie im High-Tech-Bereich:



       Für viele Leute im Hightech kommen ihre
Radikalisierungserlebnisse von dem furchtbaren Umgang der US-Regierung
mit den Grundsätzen des Rechts auf freie Rede und des Datenschutzes im
Zusammenhang mit der technologischen Entwicklung.52








  Bionomie auf das Format eines Autoaufklebers reduziert



  Wichtig und neu ist ihr Eingehen auf die Rolle der Bionomie für
libertäre Ideologie. Für diese populären Metaphern libertärer Ideologie
ist Borsooks Buch eine angemessene Polemik:



       Bionomie auf das Format eines Autoaufklebers reduziert, liest
sich so: ‚Die Wirtschaft ist ein Regenwald.' Und man konnte solche
Aufkleber in der Bay Area tatsächlich sehen. Das bionomische Argument
lautet, dass ein Ökosystem wie der Regenwald weitaus komplizierter ist
als jede Maschine, die man bauen könnte, womit gemeint ist, dass
Maschinen und das Denken des Maschinenzeitalters Zeichen des schlechten
alten ökonomischen Denkens sind. Niemand kann einen Regenwald managen
oder erfinden, und Regenwäldern geht es am besten, wenn man sie in Ruhe
sich entwickeln lässt, das ist dann zum Wohl all der glücklichen Affen,
hübschen Schmetterlinge und lustigen Tapire, die darin leben. In
unserem kapitalistischen Regenwald sind Organisationen und Industrien
die Arten und Organismen. Wenn nun ein Konzern etwa für einen einzelnen
Tapir steht, was entspricht im Regenwald dann einem einzelnen Menschen?
Ein  Mitochondrium [13]? (Wobei Beck verlässlich unfähig "mitochondria"
mit  Fadenwurm [14] fehlübersetzt).53






  Ein weiterer sehr interessanter Punkt wird von Borsook leider nur kurz
angerissen, der des angel money54 : Venturekapital und Börsenverluste
übernehmen das, was im  Fordismus [15] Beschäftigungsprogramme und
Steuern machten: sie begrenzen die Konzentration von Kapital und geben
Leuten in nicht wirtschaftlichen Bereichen Arbeit. Diese Form des
unabsichtlichen Wohlfahrtsstaates aus Anlegerdummheit, kombiniert mit
Anlegergier gleicht in interessanter Weise sogar Ayn Rands Idee,
staatliche Aufgaben mittels Lotterien durchzuführen.





   Literaturangaben



  1) David Hudson, Rewired, Indianapolis 1997, S. 169-262.



  2) David Hudson, Rewired, Indianapolis 1997, S. 205.



  3) "Nach Paulinas Argumentation ist die Tatsache allein, dass Leute
nicht daran glauben, die Regierung zur Korrektur sozialer Missstände zu
benutzen, quod erad demonstrandum eine Manifestation ihrer Selbstsucht.
Als ob sie [Ayn] Rand zu wörtlich genommen hätte" - Louis Rossetto zit.
nach David Hudson, Rewired, Indianapolis 1997, S. 258.



  4) Paulina Borsook, Cyberselfish, in:  Mother Jones, Juli/August 1996
[16]



  5) Auf Seite 8 im Original bzw. Seite 14 in der Übersetzung. Die zum
Vergleich herangezogene englische Ausgabe ("Cyberselfish. A Critical
Romp Through The Terribly Libertarian Culture Of High Tech") erschien
im vorigen Jahr in London bei Little, Brown & Company. Auch in den
folgenden Angaben wird nach diesen beiden Ausgaben zitiert.



  6) S. 5 bzw. 11



  7) S. 4 bzw. 10



  8) S. 9 bzw. 16



  9) S. 57 bzw. 70



  10) S. 108 bzw. 126



  11) S. 19 bzw. 28. Deutsch wäre "Extroprianer."



  12) S. 28, 280 und 75.



  13) S. 45 bzw. 56 und S. 213 bzw. 249



  14) S. 5 bzw. 11



  15) S. 9 bzw. 15



  16) S. 7 und 14



  17) Paulina Borsook, Cyberselfish. A Critical Romp Through The
Terribly Libertarian Culture Of High Tech, London: Little, Brown &
Company 2000.



  18) Aldous Huxley, Brave New World, London 1932.



  19) "Aber so, wie etwas, vor dem man flieht, einem immer näher kommt,
erscheint das Land unter der absoluten Kontrolle des Staates in Huxleys
Lehrstück kaum anders als das gelobte Land der totalen libertären
Freiheit in der sozialdarwinistischen Vision des Cypherpunk." S. 98
bzw. 115.



  20) S. 155 bzw. 180.



  21) S. 20 bzw. 29.



  22) S. 200 bzw. 233.



  23) S. 21 bzw. 30.



  24) S. 24 bzw. 34.



  25) S. 62 bzw. 75.



  26) S. 62 bzw. 75



  27) .



  28) S. 87 bzw. 102.



  29) S. 123 bzw. 144.



  30) S. 55-56 bzw. 67-68.



  31) S. 259 bzw. 301.



  32) S. 260 bzw. 302.



  33) S. 10 bzw. 17



  34) S. 87 bzw. 102. Grobe Fehler in der Übersetzung wurden in diesem
und in weiteren Zitaten korrigiert.



  35) S. 15 bzw. 23.



  36) S. 15 bzw. 23



  37) S. 239 bzw. 278



  38) Robert A[nson] Heinlein, Revolt in 2100, in: Revolt in 2100 &
Methusalahs Children, Riverdale, NY, 1999 [1939].



  39) John Brunner, The Shockwave Rider, New York 1992 [1975].



  40) Robert A[nson] Heinlein, Revolt in 2100, in: Revolt in 2100 &
Methusalahs Children. Riverdale, NY 1999 [1939 und 1940], S. 68.



  41) Stephen Levy, Hackers. Heroes of the Computer Revolution, Garden
City, NY 1984, S. 154.



  42) S. 240 ff. bzw. 280 ff.



  43) S. 252 bzw. S. 294.



  44) Ein Ausdruck der normalerweise auf Frauen angewendet wird und dort
geschlechtliche Begehrlichkeit ausdrückt.



  45) Der Ausdruck "total-doll" bezeichnet im Allgemeinen sexuelle
Begehrlichkeit von Frauen und ist in dieser Anwendung nicht
übersetzbar. S. 37 bzw. 48.



  46) S. 189 bzw. 219.



  47) S. 20 bzw. 29.



  48) S. 44 bzw. 55



  49) Friedrich Engels, Einleitung [zu "Der Bürgerkrieg in Frankreich"
von Karl Marx (Ausgabe 1891)], in: Karl Marx und Friedrich Engels,
Werke, Bd. 22, Berlin: Dietz, 3. Auflage 1972 [1891], S. 188 - 199.
Hier: S. 199



  50) S. 82 bzw. 97.



  51) S. 263 bzw. 305



  52) S. 263 bzw. 305



  53) S. 32 bzw. 42.



  54) S. 177-178 bzw. 205.



  Links

  [0] http://www.transaction.net/people/paulina.html
  [1]
http://www.orga.uni-sb.de/lehre/mkm/Protagonisten/Louis%20Rossetto/Louis
_Rossetto.htm
  [2] http://www.wired.com/wired/current.html
  [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/libi/4477/1.html
  [4] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/libi/7135/1.html
  [5] http://www.adec.edu/clemson/papers/bonnen2.html
  [6] http://web.mit.edu/krugman/www/metcalfe.htm
  [7] http://www.fcc.gov
  [8] http://web.mit.edu
  [9] http://www.fsf.org/fsf/fsf.html
  [10] http://www.extropy.org
  [11] http://us.imdb.com/Title?0113481
  [12] http://www.nasw.org/users/kfox/rules.htm#[Philosophy]
  [13]
http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/Anatomie/workshop/EM/EMMito.html
  [14] http://www.tiere-online.de/to_lex_10.asp?Text=Nematodenwurm
  [15] http://home.t-online.de/home/ralph.netzker/fordism.htm
  [16] http://www.motherjones.com/mother_jones/JA96/borsook.html

  Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/buch/9044/1.html


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