[rohrpost] no border no nation immer noch in haft

Theater FreundInnen theaterfreundinnen@mail.com
Tue, 31 Jul 2001 06:22:54 +0800


http://www.no-racism.net/nobordertour/sign.html 


Freundinnen des Theaters und der Kunst!

Am 22. Juli 2001 wurden etwa 30 km ausserhalb von Genua 25 Mitglieder der freien Theatergruppe |Volxtheater Kulturkarawane| von der italienischen Polizei festgenommen und befinden sich seither in
Untersuchungshaft.

Die Theatergruppe artikulierte in Form von publixtheatre  an Orten politischer und kultureller Auseinandersetzung Themen rund um den aktuellen Diskurs zu den Problemen der Migration und Globalisierung. 
Sie trat mit ihren Auffuehrungen unter dem Titel |no border - no nation|, die Abschottungspolitik, ausufernden Neoliberalismus und Globalisierungs- problematiken thematisierten, fuer globale Bewegungsfreiheit ein.

Die oesterreichische Sektion der Kulturkarawane wird von der IG Kultur Oesterreich und zahlreichen anderen Institutionen unterstuetzt.

Nun wird den KuenstlerInnen unter durchsichtigsten Konstruktionen vorgeworfen der harte Kern einer Kriminellen Vereinigung zu sein. Dieser schwerwiegende Anklagepunkt kommt in Italien hauptsaechlich bei Mafiaprozessen zum tragen und begruendet die absolute Kontaktsperre, die selbst engsten Familienangehoerigen den Kontakt zu den Gefangenen verweigert.

Als Beweismittel fuer diese unhaltbare Anklage dienen ihre Requisiten und Reiseutensilien: schwarze T-Shirts, Schweizer Taschenmesser, Jonglierkeulen, Utensilien zum Feuerspucken, eine nicht mehr funktionstuechtige, 50 Jahre alte Gasmaske sowie Kuechenmesser.

Mit der in diesem Massstab wohl nicht gekannten Kriminalisierung von Kunst vollzieht sich eine weitere Grenzueberschreitung in der Repressionspolitik der modernen Polizeifestung EUropa.

Waehrend Frankreich, Deutschland und Grossbritannien gegen die Einsaetze der italienischen Polizei protestieren und selbst die italienische Staats-anwaltschaft die Umstaende der Verhaftungen in Bezug auf ihre Rechtsstaatlichkeit massiv in Frage stellt, hat die oesterreichische Aussenministerin Benita Ferrero-Waldner groesstes Vertrauen in die Vorgehensweise der italienischen Justiz und Polizei. Die Verfolgung politisch kritisch eingestellter Kuenstlerinnen scheint ihr ein willkommenes Mittel innerhalb ihrer Demokratievorstellung zu sein.

Hervorragende Zusammenarbeit Oesterreich-Italien.

Eine Tradition, die sich nicht fortsetzen darf!

Wir rufen Sie und alle Freundinnen des Theaters auf, keine Theatervorstellung ohne einen Hinweis auf die gefangenen Kollegen, Schauspielerinnen, Dramaturginnen und Kuenstlerinnen  von statten
gehen zu lassen.

Setzen sie ein Zeichen in der traurigen Kulturlandschaft Oesterreichs und bereichern sie jede Vorstellung mit einem Protest gegen die haltlose Kriminalisierung einer Gruppe von Kuenstlerinnen, die die italienische und oesterreichische Regierung mit allen Mitteln mundtot machen will.

Gezeichnet von vielen noch nicht kriminalisierten Kuenstlerinnen und Menschen.

Unterschriftenliste für die Freilassung der noch 
immer Inhaftierten:
http://www.no-racism.net/nobordertour/sign.html 

mehr Informationen:
http://www.no-racism.net/nobordertour

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