[rohrpost] links
Thorsten Schilling
schilling@snafu.de
Wed, 14 Nov 2001 19:09:01 +0100
- hier aktuelle links, die in die kommentierte linkliste zum 11. September=
=20
und den Folgen auf http://www.bpb.de eingefuegt werden, in Zusammenarbeit=20
mit http://www.politik-digital.de
beste gruesse
-th -
Links vom 14.11.
1. =DCberblick
1.2. Internationale Medien
http://zmag.org/terrorframe.htm - Das Z-Magazine stellt auf seiner sehr gut
organisierten Website Artikel zu den Terroranschl=E4gen und dem Krieg in
Afghanistan zusammen. Der Fokus der Auswahl liegt vor allem auf Beitr=E4gen,
die sich kritisch zum Krieg und zur Rolle der USA =E4u=DFern.
2. Aktuelles
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel95508.php - Der Schriftsteller
Hans Christoph Buch kommentiert die deutsche Regierungskrise aus der Ferne.
Er wirft den "Warnern und Mahnern" vor, ihre eigenen Befindlichkeiten zu
pflegen, ohne die Realit=E4t des Afghanistankrieges wahrzunehmen. Sein
Vorwurf: Wo waren sie, als die Sowjet-Armee in 10 Jahren eine Million
Afghanen umbrachte?
http://www.fr-aktuell.de/fr/140/t140010.htm - Der emerierte Professor f=FCr
=D6ffentliches Recht und Rechtsphilosophie Erhard Denninger mischt sich in=
die
Sicherheitsdebatte in Deutschland ein. Er wirft Innenminister Otto Schily
vor, mit seinem Terrorismusbek=E4mpfungsgesetz eine uferlose Pr=E4vention zu
betreiben und das wechselseitige Verh=E4ltnis von Freiheit und Sicherheit zu
verkennen.
http://www.nzz.de/2001/11/09/em/page-article7RSPC.html - Die NZZ hat mit
einem Journalisten des arabischen TV-Sender Al-Jazeera gesprochen. Mhamed
Krichene erz=E4hlt, wie schwierig es ist, einen unabh=E4ngigen Journalismus=
in
gr=F6=DFtenteils autorit=E4r regierten Staaten zu betreiben. Trotzdem lehnt=
er die
Behauptung ab, dass sich Al Jazeera als Propaganda-Werkzeug mi=DFbrauchen
lasse. Als Ausnahme gesteht er jedoch ein, dass der Sender keine
israelischen Vertreter mehr einl=E4dt: "Nach einigen Monaten Intifada=
ertr=E4gt
die arabische =F6ffentliche Meinung kein Interview mit einem Israeli."
http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=3Duptoday/content.a=
sp
&doc=3D{9A47F3A8-14B4-4CCD-96CB-5D6261F64A75}&rub=3D{21BA8320-D898-4917-B119=
-03D
D6055D4F3} - Interview mit dem Zeithistoriker Dan Diner, der sich f=FCr eine
Beteiligung der Bundeswehr an Kampfeins=E4zen in Afghanistan ausspricht.
http://argument.independent.co.uk/commentators/story.jsp?story=3D104799 -
Robert Fisk sieht die ersten Toten in Kabul nach der Einnahme durch die
Nordallianz als Best=E4tigung seiner These, dass diese genauso handeln=
werden
wie 1996, als sie 50.000 Tote in der Stadt hinterlie=DFen.
http://argument.independent.co.uk/regular_columnists/anne_mcelvoy/story.jsp?
story=3D104803 - Anne McElvoy dagegen sieht einen gro=DFen Sieg und spielt=
etwas
h=F6hnisch auf die Sorgen der Anti-Kriegslobby an: "Terrible news from the
front: we're winning the war."
http://www.guardian.co.uk/ukresponse/story/0,11017,593108,00.html - In einer
Reaktion, die an die deutsche Debatte erinnert, berichtet Alan Travis vom
Guardian =FCber Reaktionen auf die geplante neue Anti-Terror-Gesetzgebung=
der
britische Regierung. Die Regelungen enthalten viele drakonische Ma=DFnahmen,
die nur wenig mit dem Kampf gegen den Terror zu tun h=E4tten.
http://www.guardian.co.uk/g2/story/0,3604,592933,00.html - In einer weiteren
Reaktion auf die amerikanische Diskussion =FCber die Anwendung der Folter
erinnert Christopher Hitchens von Vanity Fair daran, dass Folter nicht
funktioniert. Der Grund: Sie produziere Gest=E4ndnisse, nicht die Wahrheit.
http://www.swans.com/library/art7/ga120.html - Gilles d'Aymery analysiert
die historische Rolle der Propaganda im Krieg, aber auch im Frieden. In der
gegenw=E4rtigen Situation wirft er z.B. der New York Times vor, kritische
Stimmen wie die von Noam Chomsky oder Arundhati Roy mit Propaganda-Methoden
zu unterd=FCcken.
http://www.humanite.presse.fr/journal/jour.html - Nach f=FCnf Jahren
Herrschaft =FCber Kabul wurde die Taliban aus der afghanischen Haupstadt
vertrieben. Man h=F6rt wieder Musik, die Frauen hoffen auf mehr Freiheiten.
Doch noch ist die Machtfrage nicht gekl=E4rt und eine humanit=E4re=
Katastrophe
scheint kaum noch abwendbar.
http://www.lemonde.fr/article/0,5987,3216--244032-,00.html - Die Amerikaner
sind dabei, zusammen mit den Briten, Kanadiern und Italienern, eine Truppe
zur Sicherheit des Friedens in Afghanistan zu stationieren. Die UNO lehnte
den Einsatz von Blauhelmen zu diesem Zeitpunkt ab.
http://www.liberation.fr/ny2001/actu/20011114actub.html - Die Nordallianz
richtet sich auf ihre Rolle als Zwischenregierung ein. Burhanuddin Rabbani
wurde offiziell zum afghanischen Staatschef ernannt. Wahlen sollen in zwei
Jahren stattfinden.
4. L=E4nderstudien
4.3. Islamische Staaten
http://www.iht.com/articles/38754.html - Shlomo Avineri von der Hebr=E4ische=
n
Universit=E4t in Jerusalem fordert in der International Herald Tribune einen
arabischen Marshall-Plan, der jedoch keineswegs durch den Westen, sondern
durch das reiche Saudi-Arabien und Kuweit finanziert werden sollte. Diese
L=E4nder seien mitschuldig am Erstarken des Fundamentalismus, da sie die=
Kluft
zwischen Arm und Reich in der Region immer gr=F6=DFer werden lie=DFen. Statt=
ihren
Reichtum f=FCr westliche Konsumg=FCter auszugeben, sollten sie lieber in=
anderen
arabischen L=E4ndern investieren.
http://www.nzz.de/2001/11/09/em/page-article7RSXN.html - Wie gut informiert
ist die arabische Bev=F6lkerung? Volker S. Stahr meint, dass das Angebot
mittlerweile zwar umfangreich ist und st=E4ndig w=E4chst. Das Problem sei,=
dass
Informationen in vielen L=E4ndern als Herrschaftswissen angesehen und die
Bev=F6lkerung vom Empfang systematisch ausgeschlossen werde.
http://www.csmonitor.com/2001/1105/p1s2-wogi.html - In einem etwas =E4lteren=
,
aber immer noch aktuellen Artikel fragt Peter Ford, warum die moderate
Mehrheit der Muslims nicht h=F6rbarer gegen Bin Laden Partei ergreift. Der
Krieg gegen Afghanistan wird oft als Krieg gegen des Islam interpretiert,
die Rhetorik des US-Pr=E4sidenten unterst=FCtze diese Sicht teilweise. Das
Problem liege vor allem in der Armut und der geringen Bildung vieler Muslime
in arabischen L=E4ndern, die f=FCr einfache Antworten auf komplexe Probleme
empf=E4nglich sind. Moderate Intellektuelle hoffen deshalb auf eine
"Islamische Reformation".
http://www.thenation.com/doc.mhtml?i=3Dspecial&s=3Dbivens20011030 - Matt=
Bivens
schreibt =FCber die politische Entwicklung in Usbekistan. Das Land wird
autorit=E4r regiert und hat ein eigenes Terrorproblem. Pr=E4sident Karimov=
zeigt
jedoch wenig Sensibilit=E4t, wenn es um die Bek=E4mpfung der Terroristen=
geht,
er macht wenig Unterschiede zwischen gewaltbereiten und friedlichen
Muslimen. Bivens f=FCrchtet, dass Karimov den Afghanistankrieg nutzen wird,=
um
noch h=E4rter gegen die ungeliebte Minderheit vorzugehen.
5. B=FCndnisse und Milit=E4rschlag
http://www.iht.com/articles/38744.html - Bruce A. Elleman und Sarah C. M.
Paine meinen, dass sich infolge der Anschl=E4ge vorher undenkbare=
Ann=E4herungen
zwischen den USA, Russland, Japan und China ergeben haben. "Virtually the
whole of Eurasia is now in flux.". Um diese neuen Beziehungen zu pflegen,
m=FCssen jedoch die weiterhin unterschiedlichen Interessen ausbalanciert
werden. 6. Friedens- und Konfliktforschung
http://www.dailytelegraph.co.uk/dt?ac=3D006548464055048&rtmo=3DaxRXwN8L&atmo=
=3Drrr
rrrrq&pg=3D/01/11/14/do01.html - Der Milit=E4rhistoriker John Keegan=
bezeichnet
den schnellen Vormarsch der Nordallianz als bemerkenswerten Gl=FCcksfall und
analysiert die Ursachen f=FCr die (vorl=E4ufige) Niederlage der Taliban. Er
hofft, dass der fragw=FCrdige Ruhm von Bin Laden ohne die Unterts=FCtzung=
durch
die Taliban langsam verblassen wird.
9. Islam
http://www.french-news.com/00fs/00fs_nws_spt.htm - Ein sehr informativer
Artikel des Online-Magazins french-news.com =FCber die muslimische Gemeinde=
in
Frankreich. Der Autor schreibt, dass Bin Laden besonders unter den
desillusionierten arabischen Jugendlichen der Vorst=E4dte Sympathien=
genie=DFt.