[rohrpost] Einladung-Disparate Erzählstrukturen-01.12.01
Imke Boesch
Imke.Boesch@medienforum.org
Thu, 29 Nov 2001 15:59:30 +0100
Desperate Disparata -
Zur Dramaturgie disparater Erzählstrukturen
Dialog und Präsentationen
Das Medienforum [m] München e.V lädt Sie anlässlich des Theaterfestivals
SPIELART und des internationalen Internet-Wettbewerbs webscene herzlich
ein zum Auftakt der Veranstaltungsreihe: "Desperate Disparata.
Dramaturgie disparater Erzählstrukturen".
Samstag, 1. Dezember 2001, 20.00 Uhr
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, Bibliothek/1. Stock
Eintritt frei.
Anmeldung erforderlich: 089-242284-0; info@medienforum.org
Veranstalter: Medienforum München e.V. mit freundlicher Unterstützung
des Kulturreferats der LH München.
Diskussion und Podien mit: Cornelia Albrecht (Stadtforum München),
Susanne Berkenheger (Autorin, Hyperfiction, München), Nika Bertram
(Autorin/Anglistin, Köln) Sabine Breitsameter
(Redakteurin/Kuratorin/Produzentin, Akustische Medienkunst, Berlin),
Alfred Darda (Maler, Maler), Kerstin Evert (Theater-und
Tanzwissenschaftlerin/Konzeptkünstlerin, Berlin) -
webscene-Preisträgerin: "FLUCHTEN", Heiko Idensen (Hypertext-Experte,
Hannover), M+M, (Marc Weis und Martin De Mattia, Medienkünstler,
München), Stephanie Rosenthal (Kuratorin, Haus der Kunst München),
Walter Siegfried (Psychologe/Künstler, München), Uwe Wirth (Germanist,
Hypertexttheorie, Frankfurt a.M.), Andrea Zapp (Medienkünstlerin,
Manchester)
Konzeption/Realisation/Moderation:
Horst Konietzny (Regisseur, Dramaturg), Gisela Müller (Autorin,
Mediengestalterin), Jürgen v. Stenglin (Autor, Strategische Beratung)
DIE VERANSTALTUNG:
Anlässlich des Theaterfestivals SPIELART (16.11.-2.12.01) und der
Präsentation der Preisträger des internationalen Internet-Wettbewerbs
webscene im Festivalzentrum der Muffathalle (Großer Stadtforums-Preis
für "The Finalists" und webscene-Preis des Medienforums München für
"FLUCHTEN" (Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.)
veranstaltet das Medienforum München einen öffentlichen Dialog mit
Präsentationen zum Auftakt der Veranstaltungsreihe: "Desperate
Disparata. Dramaturgie disparater Erzählstrukturen".
Künstler und Wissenschaftler aus den Bereichen Literatur und Bildender
Kunst, dem Theater und dem Film, sowie Musik und Internet treffen sich
bereits tagsüber zu einem Werkstattgespräch, um über Motive und
Mechanismen nicht-linearer, disparater Erzählweisen zu diskutieren.
Vorgeführt und untersucht werden auch Beispiele aus eigenen Arbeiten.
Die Ergebnisse sollen in die öffentliche Diskussionsrunde am Abend
einfließen.
Offene Strukturen und Theorien der Unordnung sind in Kunst und
Wissenschaft seit langem selbstverständlich. Nicht nur die Literatur
kennt disparate Erzählformen. Offene Kompositionsformen der seriellen
Musik und Aleatorik in der bildenden Kunst haben sich ebenfalls von
einer stringenten Erzählweise abgewandt. Das Internet und die digitalen
Medien bieten ein weiteres Feld, in dem sich Disparates vermittelt. In
interaktiven Erzählräumen wird der User zum Co-Autor. Das Netz ist ein
multilinearer Erzählraum, in dem kollektive Erzählungen entstehen, wie
sie sich in Märchen, Mythen und Träumen wiederfinden.
Wie aber ist Erzählen möglich, wenn nicht mehr eine, sondern viele
Stimmen sprechen, wenn es kein eindeutiges Referenzsystem mehr gibt und
Bedeutungen sich erst über ein unendliches Netz von Verweisen
erschließen? Wie sehen die Mechanismen und Gesetze nicht-linearer
Erzählweisen aus?
Gefragt wird nicht nur nach den künstlerischen Intentionen, sondern auch
nach der Rolle der Rezipienten. Wie kann Spannung und Aufmerksamkeit in
disparaten Erzählumgebungen erzeugt werden? Der hoffnungsvollen
Verzweiflung des Autors, der als disparat empfundenen Wirklichkeit
gerecht zu werden, steht die verzweifelte Hoffnung des Rezipienten
gegenüber, dennoch einen Faden aufzunehmen.
Nicht zuletzt geht es um Erfahrungen und Theorien, die zum Verständnis
von disparaten Erzählmustern beitragen können und um die Frage nach den
ästhetischen und politischen Konsequenzen.
Dokumentation und weiterführende Diskussion unter:
www.theatermaschine.net
www.medienforum.org/projekt/2001/desperate.html
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Imke Bösch
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