[rohrpost] Demonstration
ABEL - Raum für Neue Kunst
info@abelneuekunst.de
30 Nov 01 18:58:55 +-0100
ABEL
Raum für Neue Kunst
Sophienstraße 18
D - 10178 Berlin
T/F +49/30/27 59 65 25
Mi. - Sa. 14 - 19 Uhr
mailto:infoabelneuekunst.de
http://www.abelneuekunst.de
Pressemitteilung
der Berlin-Mitte-Galerien in der Sophienstrasse
18:
Boris Abel, ABEL RAUM FÜR NEUE KUNST
Jaana Prüss, Alexander Ochs, ASIAN FINE ARTS
BERLIN
Dr. Peter Funken, ART-ON CLUB FUNKEN
Kristian Jarmuschek, Stefan Trinks, JARMUSCHEK &
PARTNER
Zum geplanten Aufmarsch der Neonazis am Samstag,
dem 1. Dezember 2001 in der Spandauer Vorstadt im
Zusammenhang mit der Ausstellung: Verbrechen der
Wehrmacht.
Dimensionen des Vernichtungskrieges
1941-1944
Wann immer die Kunst an die Peripherie einer
Kultur gedrängt wird, entsteht ein Vakuum,
entsteht Platz für totalitäre Tendenzen,
entsteht Platz für Barbarei. Wo immer die
Barbarei herrscht oder herrschte, sei es in
jüngster Zeit durch das Taliban-Regime in
Afghanistan, sei es während des deutschen
Faschismus, wurde Kunst zerstört, wurden
Künstler unterdrückt und ermordet.
Wir, als in Berlin-Mitte arbeitende Galerien
bemühen uns ständig, die Positionen unserer
internationalen Künstler in die in die
Gesellschaft zu vermitteln, den interkulturellen
Dialog zu fördern sowie nationalistischen,
frauen- und fremdenfeindlichen Positionen nicht
nur in unserer Gesellschaft- zu begegnen.
Am Samstag, dem jüdischen, Feiertag marschiert
die Barbarei durch die Spandauer Vorstadt, um die
in den Kunst Werken gezeigte Ausstellung
Verbrechen der Wehrmacht zu
verhindern.
Wenn die Berliner Innenbehörde nunmehr
verlautbart, dass die von der neonazistischen NPD
angemeldete Demonstration nicht zu verbieten und
nur einzuschränken sei, dass man Trommeln und
Fahnen verbieten könne, nicht aber den Aufmarsch
der Faschisten selbst, liegt die Frage nahe, ob
es ihr nur um die falschen Bilder geht, die ab
morgen eine
internationale Öffentlichkeit erreichen können.
Wir fordern die Innenbehörde des Berliner Senats
auf, die neonazistische Demonstration zu
verbieten. Unsere Galerien werden am Samstag, den
1. Dezember 2001 ab 13.00 geschlossen sein. Sie
finden uns mit Freunden und unseren Künstlern bei
der Gegendemonstration der Demokraten.