[rohrpost] soli mit online-demo
Harald Hillgärtner
hillgaertner@tfm.uni-frankfurt.de
Fri, 26 Oct 2001 20:18:24 +0200
Hallo,
> ... Tatsaechlich war - auch wenn zB Manuel Castells das in seinem
> Artikel "Internet, Netzgesellschaft" in _Lettre Internatonal_ Heft 54
> anders will - der optisch populaerste teil des Netzes (der netze), das =
www
> und das mailing, immer monetaer kontrolliert. auch das CERN, staette de=
r
> www-erfindung, war und ist, zwar als Grundlagenforschung deklariert und
> bezueglich www quasi eine open source-quelle, aber immer in
> staatliche/kapital interessen eingebunden, ... was man nochmal
> nachrecherchieren sollte.
Mit dem WWW verhält es sich ein wenig so, wie mit der Erstehung von Unix bei
AT&T, beides irgendwie Stiefkinder aus einer irgendeiner Ecke des Betriebs.
Berners Lee hatte nach eigener Auskunft wenig Rückhalt beim CERN, weil diese
sein Projekt herzlich wenig interessiert hat (vergl.: Berners Lee, Tim:
Weaving the Web). Von daher greift das Argument, dass das CERN monetären
Interessen dient, im Falle des WWW nicht besonders . Mailing hingegen ist ein
Kind des ARPANET und auch in gewissen Sinne ein Nebenprodukt. Als erstes
"Killerapplet" des Internet überraschte sein Erfolg seine Erfinder vollkommen
(vergl.: Hafner, Katie; Lyon, Matthew: Where Wizards Stay Up Late. The
Origins of the Internet). Gerade beim ARPANET wird meist von militärischen
Vorzeichen der Erfindung ausgegangen, weniger von monetären. Allerdings ist
selbst die Entstehung des Internet (und des Mailings) rein aus miltiärischen
Überlegungen heraus zumindest fragwürdig.
Ich meine, wenn immer schon monetäre Interessen hinter WWW und Mailing
gestanden hätten, dann hätten dessen Erfinder, oder diejenigen mit dem
monetären Interesse, wohl kaum irgendwas in die public-domain gestellt.
> ... nur, demos mit ihrem verbrauch im netz sind messbar und
> personalisierbar, der verbrauch der LH wohl nicht.
Das erstaunt mich nun ein wenig. Warum ist der "Verbrauch" der Demo messbar
und der der LH nicht?
Harald.