[rohrpost]Liesmich
Matze Schmidt
rohrpost@mikrolisten.de
Sat, 29 Sep 2001 14:34:15 +0200
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir gratulieren zum Kauf des vorliegenden Ready-Mades, eine=20
CD-ROM mit Kriegsspiel. Die "Entwickler-Teams haben sich=20
bem=FCht, (...) ein ausgereiftes, inhaltlich interessantes und=20
unterhaltsames Multimedia-Produkt zu erstellen."
Da=DF sog. Multimedia und Film die kollektiven Fantasien speisen,
ist bekannt. Weniger anerkannt ist ihr Effekt in=20
Krisensituationen. Sie bereiten vor, mit ihnen lassen sich=20
zuk=FCnftige und vergangene Katastrofenszenarien trainieren, die=20
entworfen wurden, um wirklich zu werden.=20
Die Apokalypse ist aber nicht das Produkt aus dem Hause
"b=F6se Medien", sondern die Verk=FCrzung der Entscheidungen =FCber
Prozesse auf die 1 Person, den einen "Entscheidungstr=E4ger"=20
(den Pr=E4sidenten, den Soldaten usw.), die T=E4ter, die Opfer,=20
den a-historischen Unzusammenhang.=20
Die Stellvertreterpolitik, die politische Arbeitsteilung ist,=20
ist einfacher zu konstruieren, als die Mit-Beteiligung am=20
Geschehen. Dieser Reduktionismus kommt von folgenden folgenden=20
Adressen:
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika
Regierung der Bundesrepublik Deutschland
EU
NATO
CNN
der User
etc.
Wir w=FCnschen Ihnen viel Freude mit Ihrem neuen historistischen
Planspiel.
Ihr undergroundserver
_____________________________________________________________
Mit einer solchen ad-hoc gef=FChrte Antianalyse kann man arbeiten. Mit dem=
=20
Lounch einer neuen Webseite des undergroundserver (http://www.
undergroundserver.de) setzte nach der Zerst=F6rung der "Twin Tower" des=20
World Trade Center, dem "Doppel-Phallus" in New York, und der Zerst=F6rung=
=20
tausender Menschenleben am 9.11.2001, ein schneller, vorschneller=20
Aktivismus ein, ein Abarbeiten der aufgestauten nun entladenen - folgt=20
man der Freud'schen Techno-Metaphorik (angelehnt an die Funktionsweisen=20
der alle metaphorischen Fantasien der Industriellen Revolution speisenden=20
Maschine, der Dampfmaschine) - libidin=F6sen Energie. Da=DF die=
"terroristische=20
Bedrohung" libidin=F6s besetzt ist (Slavoj Zizek. "Willkommen in der W=FCste=
=20
des Realen" http://www.zeit.de/2001/39/Kultur/200139_zizek.html [26.9.2001])=
=20
zeigt, wie stark Symbole in ihrem Objektsein ihre symbolische Wirksamkeit=20
erst er=F6ffnen, wenn ihnen ein Defekt eintritt. Analog zur defekten=20
Maschine, deren Funktionsweise dann offenbar wird, wenn sie im Zug der=20
Reparatur ge=F6ffnet wird, erscheinen die gitterartigen Reste des WTC wie=
die=20
Raster einer ehemaligen Urbanit=E4t, wie sie nur von Bildern nach einem=
Krieg=20
bekannt sind. Sie sind jetzt das, was in Szenarien des Begehrens der=20
Kriegslust ausgeblendet bleiben soll, aber mit zum Beweis des erfolgreichen=
=20
Schlags dient, ehemalige Bausteine, ehemalige Konstruktionen,=20
tote Reste die in den Bilderkanon eingehen. Auch die=20
Atombomenabwurfged=E4chtniskirche in Hiroschima sollte vor ihrer Bestimmung=
=20
zum Mahnmal zun=E4chst abgerissen werden, die Dresdener Frauenkirche,=20
zerst=F6rt 1945, wird wieder aufgebaut, sponsored by IBM=20
(http://www.frauenkirche-dresden.org/). Ein "Pearl Harbor"spiel ist=20
ebenfalls Rekonstruktion. Machen wirs wie die beiden K=FCnstler, die=
ehemalige
KZ-Geb=E4ude zerschredderten oder wie die Einst=FCrzenden Neubauten, die=
ihre
Karriere begannen als die Kongresshalle in Berlin (heute "Haus der Kulturen=
=20
der Welt") 1980 einst=FCrzte. Oder machen wirs wie Daniel Liebeskind, der
die Fragmentierung eines architektonischen Gebildes zerbildet.
Bekannte historische, dromologische (Virilio) Katastrofen-Schocks wie der=20
Untergang der Titanic zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder die Entgleisung=20
eines deutschen Hochgeschgwindigkeitszugs, eines ICE 1998 in Eschede, legen=
=20
nahe, von der Unbeherrschbarkeit der Technik zu sprechen, in die der Unfall,=
=20
das Scheitern immer mit eingebaut ist. Es l=E4=DFt sich aber eine gewisse=20
Arroganz diesem Umstand gegen=FCber vermuten. Die ber=FCchtigten=20
"Kollateralsch=E4den" des Golfkriegs 1991 oder der Bombardierungen=20
Jugoslawiens durch die US-amerikanische Armee 1999 machen 'das', 'was'=20
immer als Differenz zur indifferenten weil austauschbaren Maschine gesetzt=
=20
wurde, n=E4mlich Menschen zum quantifizierten Objekt; seit Auschwitz ein=20
Allgemeinplatz. Diese Mensch-Maschine-Differenz wird jedoch mit den=20
Ummantelungen (Z=FCge, Flugzeuge, Automobil) des menschlichen K=F6rpers und=
=20
den Eingriffen (Herzschrittmacher, Ultraschall) in den menschlichen K=F6rper=
=20
und den =DCberwachungen des menschlichen K=F6rpers (Closed Circuit TV, GPS,=
=20
Internet) eine andere. Die Arroganz ist also eine, die mit einem Komplex=20
der sog. Entmenschlichung konfrontiert ist. Das Problem der=20
Verselbstst=E4ndigung der Technik - 1941 Piloten und Kamikaze-Piloten als=20
Bomben; 1990/91 Missilles und Drohnen. Ein Problem auf h=F6chstem=20
Niveau.
Was geschieht auf anderen Niveaus? Man redet =FCber Cybercops und=20
Cybersoldaten, die mit ihren realen Okular-(quasi)Implantaten, gesteuert
vom zentralen fliegenden Auge, sie de-virtualisieren gescante 3D-Geografie.=
=20
Man redet von Autonomieideen, dem "eigenen Server", unabh=E4ngigen Funk-LANs=
=20
und physisch-personellen Netzwerken gegen die Subjektkontrolle durch=20
Echelon und Polizei. Von neuen hybriden Managementabl=E4ufen tr=E4umt man,=
die=20
sich der totalen Verwertung der T=E4tigkeiten durch Kapital entziehen oder
sich ihr stellen. Die Verquickung von Wirtschaft, Krieg und Begehren ist
noch lange nicht ausgelotet, oder schon zuviel? Zigarettenrauchen wird
beinah zur Kriegsanleihe, wenn die deutsche Regierung 3 Milliarden=20
Tabaksteuerh=F6hungen f=FCr die "Innere" und =E4u=DFere "Sicherheit"=
ausgeben=20
will.
W=E4hrend ich hier also so vor dem Laptop sitze, Kekse esse und Brian Eno=20
(Autor von "The Microsoft Sound.wav) h=F6re, um mich zu beruhigen, frage=20
ich mich: Warum nochmal die Aura der Kriegsspiele (am PC und im Realraum)=20
aufzeichnen und entziffern? Was sagt ein Ready-Made nach 90 Jahren=20
Duchamp? L=E4=DFt sich noch eine Skepsis formulieren, die systematisch den
milit=E4risch-industriell-politischen Komplex nicht nur beschreibt? Wozu
das Kokettieren mit einem Underground, dessen Funktion doch die ist,
den Mainstream mit neuen Potentialen zu f=FCttern - was vom Mainstream her
gedacht ist, wobei sich am Ende einer eventuellen Gedankenkette alles
in diese Pluralit=E4t aufzul=F6sen scheint, da=DF Krieg und Pazifisten=20
nebeneinander stehen w=FCrden. Bin=E4res Denken mit pluralistischer=
Oberfl=E4che=20
hilft, weil es komplexit=E4tsreduzierte Verh=E4ltnisse schafft. Daf=FCr=
braucht=20
es politischen Spielraum, warum nicht einen kostenlosen Ego-Shooter f=FCr=20
alle Amerikaner, die wir kurz gewesen seien? ("Heute sind wir alle=20
Amerikaner." Peter Struck, Vorsitzender der Bundestagsfraktion (Deutsches=20
Parlament) der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, in der=
Sondersitzung=20
am Tag nach den Terroranschl=E4gen von New York und Washington) Virilios=20
Statement von 1990, da=DF angesichts der Bilder des Krieges in Echtzeit=
gerade=20
noch gen=FCgend Zeit f=FCr den Reflex bleibt (Paul Virilio. _Krieg und=20
Fernsehen_. Frankfurt am Main: Fischer, 1997 (1993) S.18., w=FCrde ein=20
Ballerspiel (z.B. Doom, oder "Pearl Harbor") voll gerecht werden.=20
Genau das deckt sich mit verbreiteten Wahrnehmungen des Golfkriegs zu=20
Beginn der 1990er Jahre: Kriege werden wie Computerspiele, der Abstand von=
=20
Virtualit=E4t zu Realit=E4t ist der Signal-Wirkungs-Abstand. Wo steht das=20
geschrieben, kann sich jemand erinnern? "Let's rage". Greift eine=20
Entschleunigung, wenn die totale Beschleunigung eingetreten ist? Eine=20
m=F6gliche versp=E4tete Re-Kapitulation und Reminiszenz? War Krieg den=
jemals=20
realer als Frieden? Die Kritik an den medialen Systemmaschinen basiert etwa=
=20
bei Virilio auf einer "anthropologischen R=FCckbindung der Medien- und=20
Technikgeschichte" (Georg Christoph Tholen. "Geschwindigkeit als Dispositiv.=
=20
Zum Horizont der Dromologie im Werk Paul Virilios Auszug, vollst=E4ndiger=
Text=20
erschienen in: Joseph Jurt (Hg.), Von Michel Serres bis Julia Kristeva.=20
Rombach Verlag [Reihe Litterae, Bd. 69], Freiburg 1999, S. 135-162.=20
http://www.uni-kassel.de/wz2/mitglieder/tholen/texte/thovirilio.pdf=20
[26.9.2001]). Eine Bindung des Technischen an ein Urspr=FCngliches, womit=
sich=20
alles weitere evolutiv nahezu monokausal auf einen Punkt zur=FCckf=FChren=
l=E4=DFt.=20
In Stanley Kubriks Film _2001: Odyssee om Weltraum_ ist aber der Ursprung=20
des Menschseins/-werdens nicht friedliches harmonisches Zusammenleben,=20
sondern die Entdeckung der Waffe. Menschheitsgeschichte beginnt hier mit der=
=20
negativen Technikgeschichte (auch Terroristen haben Missiles, sie sehen nur=
=20
anders aus und sind DIY und LowTech).
Warum also nochmal oder =FCberhaupt und (z.B.) nach Tucholsky schreiben? Wo=
=20
doch das Reale (wissenschafts-)fiktionaler erscheint als die Fiktion? Eine=
=20
Antwort k=F6nnte im Modell der "Surfiction" liegen. (Raymond Federman=20
_Surfiction: Der Weg der Literatur_. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1992.=20
Eine Pr=E4ferenz f=FCr eine spezifische symbolische Arbeit, "allerdings=
nicht,=20
weil sie Realit=E4t nachahmt, sondern weil sie die Fiktionalit=E4t der=20
Wirklichkeit offenlegt (erinner Klee's Diktum Kunst mache sichtbar). Diese=
=20
Erweiterung von surreal in =FCberfiktional er=F6ffnet einen anderen Horizont=
=20
als den der Zurkenntnisnahme technischer Bilder. Und wenn die Fiktionen auch=
=20
oft wie Blaupausen f=FCr das Real-Fiktionale sind (Gibson, Lem, Huxley=
etc.),=20
die Bedeutungsproduktion der Texte und Bilder ist es, die an bestimmten=20
kurzen Stellen zu enden scheint, dann wenn etwas eintritt, was ein Primat=20
des Reellen =FCber die fiktionalen Wirklichkeiten herstellt, der Fall mit=20
Todesfolge, wo aus der Sicht der =DCberlebenden alles Symbolische beendet=
ist.=20
Wenn man daran glauben m=F6chte, da=DF alles auch ganz anders ein k=F6nnte=
=20
(Wittgenstein), so ist das Enden dessen was wir real nennen zun=E4chst wie=
das=20
Enden des anderen M=F6glichen/m=F6glichen Anderen innerhalb dieses Realen,=
weil=20
Optionen ausgeschaltet werden. Mit ausgeschalteten M=F6glichkeiten entstehen=
=20
jedoch neue Bedingungen, oder anders, die Be-Dingung des Normalen und=20
Erwarteten ("Es sah aus, als w=FCrde es ein sch=F6nen Tag werden" schreibt=
=20
sinngem=E4=DF jemand in einer Mailingliste =FCber den 11.9.2001) zwingt=
offenbar,=20
durch einen zweiten Akt den Normalzustand wiederherzustellen, so wie Clint=
=20
Eastwood den ewigen Konflikt mit dem Widerspr=FCchlichen damit zu beenden=20
hofft, indem er einfach alles erschie=DFt. Diese Autoagression gegen das=
Andere=20
im Selben l=E4=DFt sich innerhalb eines Mulitmediums vollziehen. In "Pearl=
=20
Harbor" geschieht das mit geschichtlichem Hintergrund vor geschichtlicher=20
Kulisse - nochmal versuchen etwas zu gewinnen, was l=E4ngst verloren ist; im=
=20
Drama nachholen was nicht mehr einzuholen ist, Geschichte umdrehen, das=20
Kontinuum verlassen, fiktional alternativ werden, historische Linearit=E4t=
=20
verlassen.
Lizenbedingungen / Haftungsbeschr=E4nkungen
Da Software 'naturgem=E4=DF' komplex ist und nicht immer fehlerfrei sein=
kann,
garantiert der undergroundserver nicht, dass die vor 10 Jahren, w=E4hrend=
des
Golf-Kriegs schoneinmal stattgefundene Debatte um die echte und die=20
unechte Realit=E4t nicht wiederholt wird.=20
"Und gerade jetzt, wo wir es mit der harten Wirklichkeit einer=20
Katastrophe zu tun haben, sollten wir uns der ideologischen und=20
fantasmatischen Koordinaten erinnern, die ihre Wahrnehmung bestimmen.=20
Hat der Zusammenbruch der WTC-T=FCrme =FCberhaupt etwas Symbolisches,=20
dann doch weniger in der altmodischen Vorstellung vom "Zentrum des=20
Finanzkapitalismus", sondern vielmehr darin, dass die beiden
T=FCrme f=FCr das Zentrum des virtuellen Kapitalismus standen, der
Finanzspekulationen, die von der Sph=E4re der materiellen Produktion=20
abgekoppelt sind. Die ungeheure Wucht der Anschl=E4ge l=E4sst sich nur=20
vor dem Hintergrund jener Grenze erkl=E4ren, die heute die=20
digitalisierte Erste Welt von der "W=FCste des Realen" der Dritten=20
Welt trennt. Das Bewusstsein, in einem isolierten artifiziellen=20
Universum zu leben, erzeugt die Vorstellung, ein omin=F6ser Agent=20
bedrohe uns st=E4ndig mit totaler Vernichtung." (Slavoj Zizek.=20
"Willkommen in der W=FCste des Realen" http://www.zeit.de/2001/39/
Kultur/200139_zizek.html [26.9.2001])
Damals, so erinnert man, trafen die thesenhaften Analysen, die die=20
Feuilletons von Virilios Einsichten in den Krieg und die Medien=20
adaptierten, der Krieg sei wie eine Simulation, die sich auf den=20
Schirmen der TV-Sets und Computer abspielte ins Schwarze. Man=20
wollte verschw=F6rungstheoretisch =FCber eine Trennung in Reales und=20
Medien/Vermittlung die Manipulationsf=E4higkeit der Adressaten, des=20
Publikums vorf=FChren. Oder es erfolgte, im Sinn einer=
entanthropologisierten=20
Medientheorie, der Hinweis auf die grunds=E4tzliche Medialit=E4t des Istigen=
=20
(des Seins). Alles was wir w=FC=DFten, w=FC=DFten wir fatalerweise aus den=
=20
(Massen-)Medien (Luhmann). Diese grobe Vereinfachung auf einen in sich=20
geschlossenen Zustand hin, verkennt sie geschichtliche=20
Zusammenh=E4nge, die eben nicht alle kollektiv medial vermittelt sind? Die=
=20
stattdessen verspurt werden mit Inhalten, deren Wirkung der L=FCge und dem=
=20
Fantasma nahekommt. Wenn es man diese Medialit=E4t in Totalit=E4t aber=20
anerkennt, dann sieht man, da=DF die Chancen ihr zu entkommen gleich Null .
sind. Denn dann gibt es keinen Archimedischen Punkt wie in _The Matrix_,
von dem aus sich Zust=E4nde beweisen lie=DFen. Alles was da ist sind=20
diskursische F=E4lle, die durchbrochen werden, z.B. von Akten wie dem=
Anschlag
auf das WTC, Herk=FCnfte und Wirkungen die reduziert werden aufs singul=E4r=
=20
Situative mit historischem Effekt: der Sieg, das Abenteuer, die Z=E4sur, der=
=20
Krieg, die Schuld, das B=F6se, das Gute - 'gro=DFe einfache Figuren'.
Vor allem wenn man davon ausgehen darf, da=DF Geschichte nicht nur aktiv das=
=20
Vergangene ist, sondern vor allem passiv das Zuk=FCnftige, und wenn man dann=
=20
noch der Pr=E4misse folgt, da=DF man an die Unschuld von keinem glaubt=
(nicht=20
im christlichen Sinn einer Erzschuld, sondern im systemischen Sinn der=20
Verstrickungen) erscheint die Deutung des Anschlags als Auftakt zum offenen=
=20
Krieg um Ressourcen (=D6l, Wasser) plausibel, zumal mit einem Einmarsch der=
=20
Amerikaner in Afghanistan ihr Einflussgebiet globaler wird.
Eine einfache Gleichung als Frage: Dieser Computer ist aus =D6l gemacht,=20
woher kommt das =D6l?
"Die Politik der USA, die Pipeline-Strecken aus der Region des=20
Kaspischen Meers (und durch den Balkan) zu =BBsch=FCtzen=AB, wurde von=20
Clintons Energieminister Bill Richardson wenige Monate vor der=20
Bombardierung Jugoslawiens 1999 offen ausgesprochen: =BBEs geht um=20
Amerikas sichere Energieversorgung ...=AB" (junge Welt 19.09.2001)
Der undergroundserver haftet daf=FCr, dass der Inhalt dieser dekonstruierten
CD-ROM nicht Ihren Erwartungen entspricht, denn das Spiel ist stillgestellt
und in eine Sammlung seiner Bestandteile zerlegt. Das Spiel, die
rekonstruktivistische Verfabelung der Ereignisse des Jahres 1941, ist=20
unspielbar, also kein Spiel mehr. Es l=E4uft unter allen Bedingungen=20
fehlerhaft, d.h. es l=E4uft nicht. "Pearl Harbor: Strike @ WAR" jedoch als=
=20
Verweigerung zu interpretieren, w=E4re falsch. Es handelt sich hierbei=20
nicht um eine Studie, oder ein "Making of ...". Dieses Nichtspiel analysiert=
=20
nicht die Programmierung oder Dramatisierung des hergestellten Materials,=20
welches auf der Kopplung mit der emotionalisierenden Geschichtskonstruktion=
=20
der Affektmaschine Film (Hollywood), namentlich dem =E4hnlichnamigen Film=
aus=20
dem Jahr 2001 beruht. Es werden nur Bausteine gezeigt, und zwar nach=20
ihrer Verwendung.=20
Der undergroundserver =FCbernimmt keine Garantie f=FCr Erkenntnisse=20
und Ergebnisse aus der Sichtung des Materials soweit dies =FCber den=
aktuellen=20
Mindeststandard des Technologieverst=E4ndnisses zum Zeitpunkt der Erstellung=
=20
hinausgeht. Gleiches gilt f=FCr die Richtigkeit oder Falschheit der=20
entstehenden Spekulationen.
Sollte das Material Defekte aufweisen, sodass ein bestimmungsgem=E4=DFer=
Gebrauch=20
trotz sachgem=E4=DFer Bedienung nicht m=F6glich ist, so ist das die volle=
Absicht.=20
So wie man im Kino, vor dem 3d-Computerspiel oder dem Fernsehger=E4t seine
Bed=FCrfnisse nur dann selbstbeobachten kann, wenn eine St=F6rung auftritt=
oder=20
man den funktionalen Rahmen des jeweiligen Ensembles verl=E4=DFt (Zuschauer-
Film, Spieler-Inszenierung, Zapper-TV-Programme), so mu=DF die Sichtung des=
=20
Materials quasi eine k=FChle sein, aber nicht cool und angeblich rational,=
oder=20
k=FChl in McLuhan'scher Tradition, so da=DF ein Mehrwert durch Minimalismus=
=20
entsteht. K=FChl hei=DFt, da=DF die Bilder und Texte in ihrem komplexen=20
Verh=E4ltnis zur "Spielwelt", die sie als Teile des Ganzen =FCber eine=20
kalkulierte Steuerung herstellen sollten, heraustreten, ohne da=DF ihr=20
spielerischer, perfomativer Zusammenhang gezeigt w=FCrde. Die Komposition=20
besteht nur noch aus einzelnen Stimmen. Krieg und Spiel als Gesamtkunstwerk,=
=20
wie Karl-Heinz Stockhausen angesichts des Terroranschlags auf New York, die=
=20
Finanzkapitale der USA, anmerkte, verlieren ihren realen und gewinnen ihren=
=20
abstrakt symbolischen Charakter.
Dar=FCber hinaus =FCbernimmt der undergroundserver keine Haftung f=FCr=
mittelbare=20
oder unmittelbare Sch=E4den, die durch die Nichtbenutzung dieses Materials=
=20
entstehen. Jedenfalls ist die Haftung f=FCr eine Einsicht in die=
Bedingungen,
die z.B. zum historischen Pearl Harbor f=FChrten nicht gegeben. Der=
Vergleich
des Anschlags auf das World Trade Center am 11. September 2001 mit diesem=20
Ereignis aus dem 2. Weltkrieg, verschleiert vermutlich die Tatsache direkter
machtpolitischer Interessen der USA und der westlichen Industriestaaten am
sog. "mittleren Osten" (die westliche Perspektive), indem auf den moralisch
noch einzig vertretbaren Krieg der US-Amerikaner verwiesen wird. Die USA=20
traten nach dem Angriff auf ihren Milit=E4rst=FCtzpunkt auf Hawaii in den 2.=
=20
Weltkrieg ein.
Diese Originalsoftware, einschlie=DFlich der Verpackung, Handb=FCcher u.=E4.
ist zwar sowohl urheber- als auch markenrechtlich gesch=FCtzt, ihr Inhalt
jedoch nicht. Denn w=E4re er es, best=FCnde um so mehr die M=F6glichkeit,=
ihn
aufzubrechen, ihn zu cracken, ihn illegal zu kopieren. So aber verschlie=DFt
die einfache Pr=E4senz des Materials eine wirkliche Untergrundaktion. Es=20
bleiben nur die Appropriation und das Umprogrammieren.
Durch den Erwerb dieser Software wird dem Benutzer ausschlie=DFlich das
Recht einger=E4umt, diese auf einem Computer zu installieren und zu nutzen.
Jede andere Nutzung ohne vorherige Zustimmung des Urheberrechtsinhabers
ist untersagt.
Die Erstellung von Vervielf=E4ltigungen dieser Software oder Teilen
hiervon einschlie=DFlich der Anfertigung von Sicherungskopien, auch zum
rein privaten Gebrauch, ist untersagt.
Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt.
____________________________________________________________
Technische Information
Sollten Sie beim Sichten des Produktes inhaltliche Probleme haben und alle=
=20
anderen Alternativen fehlschlagen, dann kontaktieren Sie bitte unseren=20
technischen Dienst. Bitte schreiben Sie an:
undergroundserver
Technischer Dienst=20
ugs@n0name.de=20
Bitte legen Sie Ihrem Schreiben eine Liste mit den verwendeten
Referenzen bei, inklusive des Autors und ihrem Modell einer Kritik.
Bitte f=FCgen Sie wenn m=F6glich auch einen Ausdruck ihrer Frage hinzu.=20
F=FChren Sie neben Ihrer E-Mailadresse auch Hinweise auf =E4hnliche Contents=
=20
bei.
____________________________________________________________
Kundenservice
Unser Kundenservice ber=E4t Sie gerne bei Fragen zum Inhalt,=20
Veranstaltungsterminen, Aktionen usw.=20
Wenn Sie sich f=FCr unser reichhaltiges Produktsortiment interessieren, dann=
=20
rufen Sie uns doch einfach an oder schicken Sie uns eine email:
Email: ugs@n0name.de
oder besuchen Sie unseren Online-Shop:
http://www.undergroundserver.de
No Copyright (c) 2001 undergroundserver
"Pearl Harbor: Strike @ WAR"=20
http://www.undergroundserver.de/ph/liesmich.txt