[rohrpost] Kultur-Taler für Projekte anstatt

Andreas Broeckmann abroeck@transmediale.de
Fri, 12 Apr 2002 11:58:45 +0200


>At 14:16 Uhr +0200 11.04.2002, Andreas Broeckmann wrote:
>>der skandal ist, dass es in dieser stadt einen spd/pds-senat gibt, dass es
>>also eine deutliche mehrheit gegeben hat fuer eine linke politik, und dass
>>jetzt auf schon fast absurde weise das privatkapital geschuetzt wird.
>
>na, das (negativ-)kapital der bankgesellschaft berlin als einer
>oeffentlich-rechtlichen anstalt ist ja nun gerade _kein_
>privatkapital gewesen.

aber die garantien, die der senat am dienstag verabschiedet hat, sind
garantien fuer die investoren von bei der bank aufgelegten fonds; das land
berlin garantiert, dass diese privatanleger - auch bei als sittenwidrig
geltenden promi-fonds - ueber 25 jahre ihr geld bekommen werden.

>aber vielleicht sollten sich die (noch) oeffentlich gefoerderten
>institutionen ganz von oeffentlichen mitteln befreien und das system
>boykottieren. vielleicht solidarisieren sich die angesprochenen opern
>etc. samt gewerkschaften (ver.di?) ja mit dieser dann wahrhaftigen
>"off-kultur"?

ich glaube, dass das kleinste zeichen an praktischer solidaritaet von den
grossen haeusern an die kleineren institute und gruppen schon interessant
waere; aber wenn die frage nach der notwendigkeit von drei opernhaeusern in
einer bankrotten stadt gestellt wird (und von der foerderung innovativer
kunst mit digitalen medien, die jetzt oft sowieso bei den regulaeren
toepfen aussen vor bleibt, ist da noch lange nicht die rede), dann fordert
die lobby der grossen haeuser immer, die kulturleute duerften sich nicht
gegeneinander ausspielen sondern muessten sich solidarisch verhalten ...
(einbahn-solidaritaet).

-a