[rohrpost] Re: SMS-Encounters

Krystian Woznicki krystian@snafu.de
Mon, 15 Apr 2002 14:57:49 +0200


  SMS-R=FCpeleien

  Florian R=F6tzer   15.04.2002

  Kinder und Jugendliche scheinen eher =FCber SMS als =FCber Emails
bel=E4stigt oder bedroht zu werden

  Die Welt ist kein sicherer Ort, und Kinder und Jugendliche sind keine
Unschuldsengel. Streitereien, Raufereien und manche B=F6sartigkeiten
haben alle im Verhaltensrepertoire, um sich durchzusetzen oder andere
an ihren vermeintlichen Platz zu weisen. Was im wirklichen Leben
stattfindet, wird nat=FCrlich auch im virtuellen praktiziert. So ist also
keineswegs verwunderlich, wenn nach einer Umfrage unter britischen
Jugendlichen ein Viertel der Befragten sagte, durch Email oder SMS
bedroht oder bel=E4stigt worden zu sein.

  In Auftrag gegeben hatte die Studie die Stiftung [1]NCH im Vorlauf zu
einer Konferenz =FCber die Risiken und Chancen des Internet f=FCr Kinder,
die Ende des Monats stattfindet. Zun=E4chst wollte man das Ausma=DF von
Drohungen und Bel=E4stigungen =FCber Emails erkunden, musste dann aber
feststellen, dass dazu weitaus h=E4ufiger SMS verwendet wird.

  Von den 856 befragten Jugendliche im Alter zwischen 11 und 19 Jahren
sind 16 Prozent durch SMS, 7 Prozent in Internet-Chatr=E4umen und nur 4
Prozent =FCber Emails bedroht oder bel=E4stigt worden. 29 Prozent haben das
f=FCr sich behalten und niemandem erz=E4hlt. Ansonsten hatten sie das eher
Freunden als den Eltern erz=E4hlt.

  Aus diesen wahrscheinlich nicht repr=E4sentativen Umfrageergebnissen,
die eigentlich wenig Sinn ergeben, wenn sie nicht auch nach Alter
differenziert werden und die Art der Drohungen nicht bekannt sind,
leitet die Stiftung Handlungsbedarf ab (man plant ja eine Konferenz und
ist =FCberdies besch=E4ftigt, stets neue Gr=FCnde f=FCr die eigene Existenz=
 und
Kompetenz zu suchen). So erkl=E4rt John Carr, Leiter der
[2]Internetabteilung von NCR: "Online-R=FCpeleien ist eine moderne
Bedrohung, der man sich zuwenden muss. Wenn wir wollen, dass die Kinder
die guten Seiten, die die IT anbietet, zu ihrem Vorteil nutzen, m=FCssen
wir sie vor den Risiken sch=FCtzen, die sie mit sich bringt."

  Immer mehr Kinder haben Handys und k=F6nnen auf das Internet zugreifen,
werden also auch hier =E4hnliche Erfahrungen wie in der Schule oder
anderswo machen. Neu ist freilich, dass die R=FCpeleien und Drohungen oft
auch anonym kommen. Nat=FCrlich ist wichtig, wenn Eltern oder
Erziehungspersonen wissen, dass derartiges mit der Handy- und
Internetnutzung einhergehen kann, und sie die Kinder ebenso auf die
virtuelle wie auf die reale Welt vorbereiten oder ihnen bei Problemen
Hilfe bieten k=F6nnen.

  NCH jedenfalls fordert, dass an den Schulen den Kindern beigebracht
werden soll, auch im Internet oder =FCber SMS andere nicht zu
schikanieren. Lehrer und Sch=FCler sollten im Umgang damit trainiert
werden. Um R=FCpeleien zu vermeiden, kann man einfach die Mailadresse
oder die Handynummer =E4ndern und darauf achten, wem man sie weiter gibt.
Und die Internetprovider und Mobiltelefonunternehmen sollten einen
solche =C4nderung leicht machen.

  Links

  [1] http://www.nchafc.org.uk/news/index1.asp?auto=3D178
  [2] http://www.nch.org.uk/itok

  Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/12324/1.html

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