[rohrpost] harmlose Welt 31.8.-27.10.02
Kerstin Weiberg
weib@snafu.de
Tue, 27 Aug 2002 18:57:36 +0200
Galerie im Park
Gel=E4nde des Zentralkrankenhauses Bremen Ost
Z=FCricherstrasse 40, 28325 Bremen
Kontakt: SHinrichs@zkhost.bremen.de, Telefon: 4081757, Fax: 4082898
http://www.galerie-im-park.de/
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h a r m l o s e W e l t
Richard Sch=FCtz (Fotografie) und
Kerstin Weiberg (interaktive Netzinstallation)
Zur Er=F6ffnung der Ausstellung am Samstag, den 31. August
um 18 Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Einf=FChrung: Susanne Hinrichs, Leiterin der Galerie im Park, Br=
emen
Ausstellung: 31. August bis 27. Oktober 2002,
=D6ffnungszeiten: Mi. bis So. 15 bis 18 Uhr
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Ob die Welt harmlos ist oder nicht, ist eine Frage der Wahrnehmung
und Wertung. Da diese Kriterien in einem spezifischen kulturellen
Konsens eingebunden und dar=FCber hinaus auch subjektiv sind, stellt
sich die Frage =93was ist harmlos ?" immer wieder in dem Ma=DFe, in dem
sich die eine Gesellschaft ver=E4ndert.
Wir hinterlassen st=E4ndig Spuren, die die Welt f=FCr andere nicht mehr
harmlos erscheinen l=E4=DFt. Das heisst, wir schaffen uns die Welt als
(Ent)=E4usserung unserer eigenen W=FCnsche und =C4ngste; damit ist sie
Ausdruck unseres Willens. So aber kann die Welt weder f=FCr uns noch
f=FCr andere harmlos bleiben, insbesondere, weil wir unsere
Vorstellungen von Komfort, Identit=E4t und Kontrolle heute definieren,
um sie morgen wieder zu verwerfen. Diese Diskontinuit=E4t unseres
Wollen und Handelns erzeugt so eine instabile und von Ver=E4nderung
gepr=E4gte Realit=E4t; es ist eine Welt von Verwerfungen.
Richard Sch=FCtz interessiert diese Ambivalenz von Realit=E4t, die mit
dem subjektiven Blick der Fotografie das Allt=E4gliche als abgr=FCndig,
absurd, poetisch oder komisch wahrnimmt. In wie fern eine Situation
als harmlos oder bedr=FCckend gesehen wird, entscheidet der
(wieder)-erkennende und wertende Blick des Betrachtenden. Oft bleibt
das irritierende Moment, dass man beides in einem Motiv entdecken
kann.
Wer wirkt unter Wirkung von wem oder aufgrund welcher Auswirkungen
auf wen oder was? Dies ist eine der Fragen, die Kerstin Weiberg mit
ihrer interaktiven Netzarbeit stellt. Weibergs Arbeit hat einen
partizipatorischen Charakter. Die Besuchern werden aufgefordert,
pers=F6nliche Objekte mitzubringen, die f=FCr die Zeit der Ausstellung in
die Installation integriert werden. Mit der Teilnahme der Besucher
w=E4chst ein begehbares 'Archiv', ein Bezugsfeld von pers=F6nlichen
Objekten und den ihnen zugeordneten assoziativen Begriffen. Die
Objekte der Besucher der Galerie bilden den Ausgangspunkt des
Entwicklungsprozesses eines dynamischen Archivs. Die Entwicklung des
Projektes wird =FCber http://www.xxeno.net/harmlosewelt/ zu verfolgen
sein. Im Laufe des September 2002 wird dort zuerst ein Werkzeug zur
Einsicht in die Situation der Galerie zu laden sein; etwas sp=E4ter
wird man von dort aus selbst mit zur 'harmlosen Welt' beitragen
k=F6nnen.
Kerstin Weiberg und Richard Sch=FCtz entwickelten zwischen 1995 und
2000 gemeinsam kontextuelle interaktive Installationen und
Internetprojekte. =93harmlose Welt" ist das erste Ausstellungsprojekt,
in dem sie zwei unabh=E4ngige Arbeiten miteinander in einen Dialog
setzen. Die Arbeiten sind der Auftakt zu einem l=E4ngeren Projekt.