[rohrpost] call HyperKult 11

Martin Warnke warnke@uni-lueneburg.de
Wed, 20 Feb 2002 21:38:55 +0100


=20
=BBHyperKult 11=AB


Das Unsichtbare
Medien, Spuren, Verluste

Rechen- und Medienzentrum und Fach Kulturinformatik an der Universit=E4t
L=FCneburg

4.-6.7.2002

Fachgruppe =BBComputer als Medium=AB
im Fachbereich =BBInformatik und Gesellschaft=AB der Gesellschaft f=FCr
Informatik e.V.
Labor Kunst und Wissenschaft

Call for Participation

Medien, auch digitale, lassen sich nur an dem beobachten, was sie an=20
Formbildungen zulassen oder verhindern. In ihren fr=FChen Zeiten=20
erkennt man an ihnen also das, was mit ihnen (noch) nicht geht:=20
Bilder offenbaren ihre Pixelstruktur, Musik klingt technoid, Szenen=20
sind in bleiches Mondlicht getaucht, Filme ruckeln, Netze lassen auf=20
sich warten. Es haben sich so Stile gebildet, die aus der Not ein=20
Ausdrucksmittel gemacht haben, die mit der Form des Mediums spielen.=20
Im Proze=DF der Perfektionierung der Medien verschwinden nach und nach=20
ihre Eigent=FCmlichkeiten, sie werden unsichtbar, verlieren ihre Form,=20
verschwinden hinter Wahrnehmungsschwellen.

L=E4=DFt sich nun eine Stilgeschichte des Verschwindens schreiben, das=20
Kommen und Gehen von Formeinschr=E4nkungen, die urspr=FCnglich Folgen von=20
Kinderkrankheiten waren? Haben Computermedien also eigene Stile, gibt=20
es etwa einen charakteristischen Sound der Soundkarte, eine Faktur=20
des digitalen Bildes, eine Machart des digitalen Kinos? Welche sind=20
die technischen Stufen der Unsichtbarmachung digitaler Medien? Und=20
was bleibt, wenn das alles verschwunden sein wird?

Unsichtbarkeit kann aber auch absichtlich hergestellt werden, zum=20
Zwecke der Privatheit auf der einen, zum Zwecke ihrer Aufhebung auf=20
der anderen Seite. User hinterlassen unfreiwillig Spuren, die -=20
unsichtbar - fremdem Zwecken untergeordnet werden. Markierungen=20
verbergen sich in Dokumenten, unsichtbar, unh=F6rbar, unl=F6schbar, und=20
hinterlassen so Spuren auf Festplatten und WebSites. Gibt es Wege zur=20
Sichtbarmachung dieser Spuren? Wie l=E4=DFt sich Anonymit=E4t und damit=20
Unsichtbarkeit im Netz ins Werk setzen?

Das Thema l=E4=DFt Zug=E4nge aus vielen Richtungen zu: aus der Technik, die=
=20
den Rahmen des allm=E4hlichen Verschwindens der digitalen Medien=20
steckt, aus den Geisteswissenschaften, die die R=E4nder des Sichtbaren=20
sichtbar machen k=F6nnten, aus der Kunst, die das unsichtbare Medium=20
sichtbar macht.

Termine
Senden Sie bitte ein- bis zweiseitige Zusammenfassungen Ihres=20
Beitrags zum Workshop HyperKult 11 (wissenschaftliche Vortr=E4ge,=20
Demonstrationen technischer oder k=FCnstlerischer Art)

bis zum 3. Mai 2002 an

Universit=E4t L=FCneburg
Rechenzentrum
HyperKult
21332 L=FCneburg
mailto:hyperkult@uni-lueneburg.de

Organisation
Rolf Gro=DFmann
Martin Schreiber
Martin Warnke

Programm
Lena Bonsiepen (Humboldt-Universit=E4t zu Berlin)
Klaus Brunnstein (Universit=E4t Hamburg)
Wolfgang Coy ((Humboldt-Universit=E4t zu Berlin)
Rolf Gro=DFmann (Universit=E4t L=FCneburg)
Claus Pias (Bauhaus-Universit=E4t Weimar)
Martin Schreiber (Universit=E4t L=FCneburg)
Georg Christoph Tholen (Universit=E4t Basel)
Martin Warnke (Universit=E4t L=FCneburg)

Literatur
=BBHyperKult=AB Geschichte, Theorie und Kontext digitaler Medien,=20
herausgegeben von Martin Warnke, Wolfgang Coy und Georg-Christoph=20
Tholen, Stroemfeld Verlag, Basel 1997

Internet
http://www.uni-lueneburg.de/hyperkult