[rohrpost] Disk. Politik der Bilder, Berlin 20.1.02
Andreas Broeckmann
abroeck@transmediale.de
Wed, 16 Jan 2002 11:53:26 +0200
>From: Benita Mei=DFner <office@kw-berlin.de>
>To: <info@kw-berlin.de>
>Subject: Politik der Bilder
>Date: Wed, 16 Jan 2002 11:28:35 +0100
>
>
>Einladung zur Podiumsdiskussion
>
>POLITIK DER BILDER
>
>am 20. Januar 2002, ab 18:00 Uhr, in dem KUNST-WERKE BERLIN e.V.
>
>Technische Bilder wie Fotografie und Film spielen als Informationsquelle
>und Erinnerungstr=E4ger eine zentrale Rolle in der Informationspolitik und
>Geschichtsschreibung. Geschichtsbilder und Geschichtsbewusstsein
>rekrutiert sich gr=F6sstenteils =FCber Bilder, im aktuellen Kriegsgeschehen
>ist die visuelle Kriegsberichterstattung integraler Bestandteil der
>Kriegsf=FChrung. Die direkte emotionale Wirkung und suggestive Beweiskraft
>des Bildes steht den vielf=E4ltigen Zweifeln an der Authentizit=E4t und
>Verwendbarkeit des Materials gegen=FCber, wonach Krieg in den Bildern nie
>bloss "reproduziert" wird, sondern kolportiert, personifiziert,
>legitimiert und entlegitimiert wird. Die Frage nach der Bilderpolitik wird
>so zur politischen Schl=FCsselfrage. In einer zweiteiligen Veranstaltung
>sollen diese Fragen n=E4her untersucht werden.
>
>Panel 1: Bildkompetenz und Bilderpolitik, 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
>Der Diskurs um den Status des Fotos als historische Quelle l=E4=DFt sich an
>Hand der Ausstellungen "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des
>Vernichtungskrieges 1941-1944" und ihrer urspr=FCnglichen Fassung
>"Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht" beispielhaft untersuchen.
>W=E4hrend die erste wegen des massiven und emotionalisierenden Gebrauchs vo=
n
>Bildmaterial kritisiert und schlie=DFlich wegen der fehlerhaften Zuordnung
>von Fotografien geschlossen wurde, werden in der neuen Ausstellung die
>Verbrechen der Wehrmacht vor allem durch Texte und weit weniger durch
>Fotografien dokumentiert. Die Tatsache, da=DF die Geschichtsschreibung
>zuk=FCnftig mehr und mehr auf multimediale Archive aufgebaut werden wird,
>stellt eine Herausfordorderung an die Entwicklung ad=E4quater Methoden und
>Kompetenzen im Umgang mit historischem Bildmaterial dar, die gr=F6sstenteil=
s
>noch vor uns liegt. Die unterschiedlichen Methoden und Ans=E4tze sind
>Ausgangspunkte des ersten Teils dieser Diskussion.
>
>Teilnehmer:
>
>Habbo Knoch, Historiker, Universit=E4t G=F6ttingen
>
>Detlef Hoffmann, Historiker, Universit=E4t Oldenburg, Mitglied des
>wissenschaftlichen Beirats der Ausstellungen "Verbrechen der Wehrmacht" und
>"Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht"
>
>Petra Bopp, Historikerin und Co-Kuratorin der Ausstellung
>"Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht"
>
>Monika Flacke, Deutsches Historisches Museum
>
>Stefan Heidenreich, Kulturwissenschaftler
>
>Moderation: Wolfgang Ernst, Medienarch=E4ologe
>
>
>
>Panel 2: Kriegsbildrethorik, 20.30 22.00 Uhr
>
>Im zweiten Teil der Veranstaltung wird auf die Fragestellungen
>eingegangen, die sich aus der aktuellen Medienpolitik des
>Afghanistankrieges ergeben. Einleitend sollen die unterschiedlichen Ebenen
>der Visualisierung von Krieg und die Entwicklung der Kriegsbildrethorik
>von Vietnam bis Heute untersucht werden. Vor diesem Hintergrund wird ein
>Blick auf die Ikonologie des Krieges, den Krieg der Bilder, Symbole und
>Zeichen und die aktuelle Kriegsberichterstattung geworfen sowie die
>Bildpolitik nach dem 11. September 2001 untersucht.
>
>Teilnehmer:
>
>Otto Karl Werckmeister, Kunsthistoriker
>
>Michael Diers, Kunsthistoriker
>
>Harun Farocki, Filmemacher
>
>Krystian Woznicki, Kritiker
>
>---
>
>Organisation: Anselm Franke, KW, und Wolfgang Ernst, Medienarch=E4ologe
>
>Ort: Kunst-Werke Berlin, Ausstellungshalle
>Eintritt: frei
>
>Veranstaltet von den KW Berlin und der Bundeszentrale f=FCr politische Bild=
ung
>Medienpartner: http://www.berlinergazette.de
>
>Weitere Informationen unter www.kw-berlin.de