[rohrpost] Internet als Medium
Florian Cramer
cantsin@zedat.fu-berlin.de
Sun, 17 Mar 2002 13:24:05 +0100
Am Sat, 16.Mar.2002 um 23:39:44 +0100x schrieb Tilman Baumgaertel:
> Dass in letzter Zeit soviele Ankuendigungen geschickt werden, macht
> mich auch nicht gluecklich, aber man kann einer Liste auch nicht
> vorschreiben, wie sie sich zu entwickeln hat. Dass selbe gilt fuer die
> Tatsache, dass so viele Ankuendigungen aus Berlin stammt (eine Kritik,
> die oefter zu hoeren ist).
>
> Wir koennen und wollen das nicht steuern, ich persoenlich kann es mir
> noch nicht mal erklaeren, weil die Subscriber-Struktur bei weitem
> nicht so Berlin-zentrisch ist.
Kurz zur Subskribenten-Struktur: Die rohrpost wird von über 1000
Empfängern im gesamten deutschsprachigen Raum (und nicht nur dort)
bezogen.
Zum Vergleich: Die uns inhaltlich verwandte, jedoch ältere und
international bekanntere englischsprachige Mailingliste Nettime hat zur
Zeit 2500 Abonnenten. Es würde mich nicht wundern, wenn die rohrpost
nach Nettime die weltweit größte künstlerisch orientierte
Netzkultur-Mailingliste ist. (Mir fehlen allerdings Vergleichszahlen von
rhizome-raw/-rare und von Syndicate/Spectre.)
Unsere Abonnentenliste enthält nahezu ein Who's Who deutschsprachiger
Künstler und (Kunst-)Theoretiker, die sich mit Internet und digitalen
Medien befassen; die meisten von ihnen lesen jedoch nur mit.
Diskussionen lassen sich nicht erzwingen (und kommen auch auf anderen
Listen nur selten zustande), jedoch wäre es gewiß schön, wenn vermehrt
z.B. auch Essays und Vortragsmanuskripte ihren Weg von Euren Festplatten
in die rohrpost finden würden.
Daß Sven Guckes als Neuling auf dieser Liste die "rohrpost" für eine
Ankündigungsliste gehalten hat, finde ich ein bezeichnendes
Mißverständnis.
Das Ungleichgewicht der Ankündigungen gegenüber den Diskussionsbeiträgen
ließe sich theoretisch mit einfachen Mitteln in den Griff bekommen: Alle
Listenbeiträge müßten, wie bei Nettime, erst eine Moderation passieren;
Essays und Diskussionsbeiträge würden sofort durchgelassen,
Ankündigungen hingegen einmal täglich zu einem langen Posting
zusammengefaßt. Dafür bräuchten wir jedoch ein Vollzeit-Moderatorenteam,
das die rohrpost-Warteschlange mindestens viermal täglich überprüft.
Alternativ könnte man für alle Ankündigungen, Vernissagen-Einladungen,
Konferenz-Programme, Calls for Papers etc. auch eine separate Mailingliste
"rohrpost-announce" einrichten, deren Diskussions-Followups auf
"rohrpost" gesetzt wären. Ich bezweifle aber, daß solche eine Teilung in
der Praxis ohne Moderatorenkontrolle funktionieren würde.
Florian
--
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