[rohrpost] Muss das Berliner PODEWIL schliessen?

PR Podewil pr@Podewil.de
Wed, 20 Mar 2002 12:27:30 +0200


Sparma=DFnahmen des Berliner Kultursenators

Zuschu=DFk=FCrzungen f=FCr die Berliner Kulturveranstaltungs-GmbH bedeuten d=
as
k=FCnstlerische Aus f=FCr Podewil und Schaubude

Im Ergebnis der Sparklausur des Senats vom 19.3.2002 wurden im sogenannten
konsumtiven Bereich diverse Ma=DFnahmen beschlossen, um im Ergebnis rund 5
Mio. Euro zu sparen. Die Zusch=FCsse f=FCr die  landeseigene Berliner
Kulturveranstaltungs-GmbH, Tr=E4gergesellschaft des PODEWIL und des
Puppentheaters SCHAUBUDE, sollen um 715.000  =AC, das entspricht 1/3 des
Gesamtetats, gek=FCrzt werden. Der Beschlu=DF des Senators bedeutet, da=DF d=
er
k=FCnstlerische Betrieb in beiden Einrichtungen (PODEWIL und SCHAUBUDE)
eingestellt werden mu=DF. Diese existenzvernichtenden K=FCrzungen treffen di=
e
Gesellschaft v=F6llig unvorbereitet.

In das Geb=E4ude in der Klosterstra=DFe 68, Sitz des PODEWIL, soll der
Museump=E4dagogische Dienst, eine Einrichtung der Senatskulturverwaltung,
einziehen. Mit dem nach der K=FCrzung verbleibenden Etat der Berliner
Kulturveranstaltungs-GmbH soll das Verwaltungspersonal und die
Betriebskosten der H=E4user finanziert werden. Keine Schlie=DFung hei=DFt: D=
as
Haus bleibt lediglich f=FCr Verwaltungsaufgaben ge=F6ffnet, wird jedoch sein=
es
k=FCnstlerischen Inhalts beraubt!

Das PODEWIL - Zentrum f=FCr aktuelle K=FCnste ist eine der international
bekanntesten Institutionen der jungen Berliner Kulturszene, eine wichtige
Adresse f=FCr die junge avancierte nationale und internationale Kunst in der
Hauptstadt, f=FCr Neue und elektronische Musik, zeitgen=F6ssische Performanc=
e,
Theater- und Tanzproduktionen. Viele international bekannte junge K=FCnstler
sind dem Haus verbunden, haben hier ihre Produktions =13 und
Auff=FChrungsst=E4tte.

Programme wie das Internationale Tanzfest Berlin -Tanz im August, das
internationale Medienkunstfestival transmediale, das
Theater/Performance-Festival reich & ber=FChmt, die Tanzreihe K=F6rperstimme=
n,
innovative Musikreihen und -festivals, wie z.B. die MontagsMusik
Klangkrieg, das Festival x-tract Chicago wurden hier konzipiert,
weiterentwickelt oder in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
veranstaltet.

W=E4hrend des ereignisreichen Jahrzehnts seit seiner Er=F6ffnung brachte das
PODEWIL mit seinem international und interdisziplin=E4r ausgerichteten
Programm neue Impulse in die Stadt, die in der Nachfolge von anderen
Veranstaltungsorten aufgegriffen wurden. So spielte das PODEWIL eine
Vorreiterrolle in der Bekanntmachung der Live-Art-Bewegung in der
darstellenden Kunst und der vernetzten elektronischen Musik in Berlin.
Junge ausl=E4ndische Choreographen wie Meg Stuart (B), Nigel Charnock (GB),
Musiker wie Arik Hayut (IL), Sam Auinger und Rupert Huber (A) und die
Performancegruppen Gob Squad (GB) und Forced Entertainment (GB) haben
Berlin und Deutschland vom PODEWIL aus erobert. Zahlreiche junge K=FCnstler,
unter ihnen der T=E4nzer-Choreograph Xavier Le Roy oder das
Neue-Musik-Ensemble zeitkratzer unter der Leitung von Reinhold Friedl,
haben ihre k=FCnstlerische Handschrift im PODEWIL entwickelt und sind heute
gefragte K=FCnstlerg=E4ste auf internationalen Festivals in Europa und =DCbe=
rsee.
Ohne solche kontinuierliche Programmarbeit w=E4ren Ereignisse wie das Konzer=
t
von zeitkratzer mit Lou Reed im Rahmen der MaerzMusik letzten Sonntag
(17.3.02) undenkbar.

Da=DF mit den Kunstwerken in der Auguststra=DFe, dem K=FCnstlerhaus=
 Bethanien und
dem PODEWIL den avanciertesten Kultureinrichtungen f=FCr aktuelle Kunst der
Garaus gemacht werden soll, ist unerkl=E4rlich.

Was wird aus den Freir=E4umen f=FCr die Entstehung neuartiger, zeitgem=E4=DF=
er
k=FCnstlerischer Produktionen in der Kulturmetropole Berlin?