[rohrpost] Vortragsreihe MEDIEN ANTHROPOLOGISCH DENKEN
Andreas Haderlein
haderlein@gmx.net
Sun, 17 Nov 2002 22:20:34 +0100 (MET)
Die Gesellschaft zur Förderung der Kulturanthropologie (GeFKA e.V.)
veranstaltet in Kooperation mit der DENKBAR Frankfurt eine Vortragsreihe zum
Thema MEDIENANTHROPOLOGIE.
MEDIEN ANTHROPOLOGISCH DENKEN
7. und letzter Vortrag der Veranstaltungsreihe "Medien anthropologisch
denken" in der Frankfurter Denkbar am 21. November 2002
Donnerstag, 21. November 2002, 20 UHR
Claus-Peter Leonhardt, Hanau
„The Medium Is The Massage”
In den Kultur- und Geisteswissenschaften vollzieht sich ein Bruch, der
paradigmatisch ist und an ihren Grundfesten neue Fundamente einzieht. Die
Fragestellungen, die zu diesem Bruch führen, begleiteten die Wissenschaften
von ihren Wurzeln her; Plato formulierte eine Kritik über die Wirkung der
Schrift auf
das Gedächtnis. Erst sehr jungen Datums sind Studien, die zeigen, wie aus
dem laut lesenden mittelalterlichen Menschen (ruminare) durch den
Medienwandel
der Gutenbergrevolution ein innengeleiteter leiser Leser (Rezeption) wurde.
Die Medienwelten wandeln sich immer schneller. Daraus entstehen drängende
Erkenntnisprobleme und Fragestellungen in Gesellschaft, Schule, Kultur usw.
Um zu antworten bedarf es neuer Forschungsordnungen: ein epistemologischer
Wandel
gewinnt langsam Gestalt vor einem neuen Grund. In diesem Vortrag soll die
Schnittstelle zwischen Medium und Mentalität als einer der zentralen
medienanthropologischen Forschungsorte gezeigt werden. Sie ist als eine
Nahtstelle zu deuten, an der die Menschwerdung in einem offenen Prozess
geschieht. Ihre
eigentümliche Anatomie aber ist bisher verhüllt, wenig verstanden und kaum
beforscht.
Claus-Peter Leonhardt ist Unternehmensberater. Seit 1995 gibt er eine
Buchreihe zur Medienanthropologie heraus.
Veranstaltungsort: Cafe/Bar DENKBAR, Schillerstr. 26, Frankfurt/Main
Eintritt: 5 Euro / 2 Euro (Studierende)
Kontakt und nähere Information:
Andreas Haderlein, haderlein@gmx.net, 069 77 92 48
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Nähere Info hier: http://www.denkbar.info/index.php?article_id=27
oder hier:
Medien unterschiedlichster Erscheinungsform – von der Höhlenmalerei über das
Tafelbild bis zum audiovisuellen Speicher- und Generierungsgerät Computer –
prägten und prägen den Menschen und das, was übergreifend als Kultur
bezeichnet wird. Sie sind entscheidende Faktoren, wenn es um die
Entstehungsbedingungen von Wissen geht, fordern unsere Sinne immer wieder
aufs Neue heraus und sind Triebfedern wirtschaftlichen, politischen und
sozialen Wandels.
Die gesellschaftliche Funktion von Medien und deren kulturelle Bedeutung
erschließt sich derweil aus vielen verschiedenen (Fach-)Perspektiven. Die
"Medienanthropologie" steht für einen Forschungsansatz, der Sichtweisen
bündeln möchte und sich mit dem Wirkungskreis Mensch-Medium umfassend
auseinander setzt. Diesem interdisziplinären Impetus folgend wurde im
letzten Jahr eine vom Institut für Kulturanthropologie und Europäische
Ethnologie der Frankfurter Goethe-Universität initiierte fächerübergreifende
Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie widmet sich vor dem Hintergrund der
beteiligten
Disziplinen Theologie, Soziologie, Kulturanthropologie, Philosophie,
Literaturwissenschaft und Pädagogik medienanthropologischen Fragestellungen.
Diese Vortragsreihe in der Denkbar spiegelt zum großen Teil den
Diskussionsstand der Arbeitsgruppe wider und möchte anhand ausgewählter
Themen auf die Frage "Warum und wozu Medienanthropologie?" aufmerksam
machen.
Der Veranstaltungsort, das Café DENKBAR in der Frankfurter Innenstadt
(Schillerstraße, Nähe Börse), ist seit einigen Jahren Treffpunkt zu
Vortragsabenden und Lesungen mit verschiedenen philosophischen und
kulturwissenschaftlichen Themen. Die intime Atmosphäre garantiert
spannungsgeladene Diskussionen nach den Vorträgen.
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Andreas Haderlein
Falkstr. 110
60487 Frankfurt am Main
fon: 069-77 92 48