[rohrpost] Preprint: DRM - Die Endlösung der Rechtefrage

Volker Grassmuck vgrass@rz.hu-berlin.de
Fri, 18 Oct 2002 12:46:29 +0200


Die Endlösung der Rechtefrage. Die Datenherren planen die Aufrüstung des 
Cyberspace zu einer Welt des totalen "Digital Restrictions Management"
http://waste.informatik.hu-berlin.de/Grassmuck/Texts/drm-fiffko.html

Volker Grassmuck
für FIfF-Kommunikation 4/2002
http://iug.uni-paderborn.de/fiff/veroeffentlichungen/fiffko-themen.html

"DRM" wird in der Presse, aber auch von der Branche selbst, gern mit 
"Kopierschutz" übersetzt. Das ist eine Verniedlichung. Suggeriert es doch 
einen Mechanismus im jeweiligen digitalen Objekt und vielleicht noch ein 
Gegenstück in der Darstellungs-Software, also eine lokale, auf den 
urheberrechtlichen Schutzgegenstand beschränkte Lösung. Tatsächlich zielt 
DRM auf einen globalen Umbau der digitalen Infrastruktur. Hard- und Software 
von Rechner und Netz sollen, wenn es nach dem Großprojekt DRM geht, 
systemweit, flächendeckend und lückenlos auf die partikularen Interessen der 
Rechteindustrie ausgerichtet werden. In letzter Konsequenz zielt es auf das 
Verbot des Allzweck-Computers.

Privates Kopieren und Tauschbörsen werden zum Buhmann aufgebaut, um 
drastische Maßnahmen zu rechtfertigen: immer neue Kontroll- und 
Überwachungstechnologien bis hin zu Viren und anderen Mitteln, PCs zu 
schädigen, das gesetzliche Verbot, sich dagegen zur Wehr zu setzen, und 
umgekehrt gar eine gesetzliche Erlaubnis, private PCs zu hacken. In der 
Presse ist bereits von einem "Cyberwar" die Rede, von einem "Bürgerkrieg der 
Industrie gegen ihre Kunden."


Der Text ist ein Work-in-progress. Reaktionen willkommen. Weiterverbreitung 
dieser Ankündigung ebenfalls.

vgrass


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