[rohrpost] <raum3> revolution will be televised
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Thu, 12 Sep 2002 14:01:42 +0200
kino raum 3 -- ziegelstrasse 20 -- 10119 berlin -- http://bootlab.org/raum3/
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Wir zeigen im Anschluss an die Ausstellung
"révolutionaire, il n'y a pas de révolution"
am Sonntag, den 15. 9. 2002 ab 21.00
in Raum 3, Ziegelstrasse 20, in Berlin Mitte
unter dem Titel
"revolution will be televised"
vier von Arne Hoecker zusammengestellte Filme, die sich in
unterschiedlicher Weise mit Protestformen auseinandersetzen:
Filme von und Diskussion mit:
Tara Herbst, Nicolas Siepen, Elke Marhoefer,
a.s.ambulanzen, KanalB
"revolution will be televised"
Filme:
Tara Herbst, Nicolas Siepen: moi, je suis au mois de mai
a.s.ambulanzen: a film is a girl and a gun
(a parade is a parade is a parade)
Elke Marhoefer: Auf Blumen schießen
kanalB: Genua-Dokumentation
Diskussion mit Tara Herbst, Nicolas Siepen, Elke Marhoefer,
Arne Hoecker, KanalB
In ihrem Film "moi, je suis au mois de mai" versetzen sich
Tara Herbst und Nicolas Siepen mit vielen Freundinnen und
Freunden zurück in den Mai 1968 und spielen im Park
Demonstration. Es geht um Zusammenhänge und
Trennungen, um eine Zeit, deren Kinder wir sein sollen,
um Rollkragenpullover und Sonnenbrillen, die wieder in
Mode sind, und um eine Form des Protests, die wie bei
Godard oder Farocki in der gespielten Inszenierung
eine Sehnsucht vermittelt sowie die Lächerlichkeit
heutiger Protestformen, deren Antrieb diese Sehnsucht ist.
"a film is a girl and a gun
(a parade is a parade is a parade)"
von den a.s.ambulanzen zeigt den Weg vom Politischen
ins Private, den die Kommunarden Uschi Obermaier und
Rainer Langhans eingeschlagen haben und beweist wieder
einmal, daß die Weltgeschichte mindestens zur Hälfte
eine Liebesgeschichte ist.
Das persönliche Waterloo steht unmittelbar neben dem Krieg
in Vietnam und nur weil die Liebesmetaphorik einer Sprache
des Krieges entlehnt ist, heißt das noch nicht,
dass die Grausamkeit vergleichbar ist.
Elke Marhöfer zeigt Ausschnitte aus dem neu begonnenen Film
"Auf Blumen schießen", der im Stadion der WeltJugend nach
deren aktuellen Sehn- und Zukunftssüchten sucht und erkennt,
dass man den Strand heute doch lieber im Urlaub als unter
dem Pflaster sucht.
Schließlich zeigen wir noch eine Dokumentation
der Ereignisse in Genua von kanalB, die die Härte
und Gewalt des Polizeieinsatzes gegen demonstrierende
GlobalisierungskritikerInnen dokumentiert.
"ende juli 2001 trafen sich in Genua die chefs der
G8 staaten, um unter ausschluß der oeffentlichkeit
die zukunft der welt zu regeln. die angereiste APO der
globalisierungskritikerInnen wurde durch riesige zaeune
daran gehindert, ihr recht auf versammlungsfreiheit
auszuueben. mit einer eskalationsstrategie im vorfeld,
die die ansaessige linke an die 70er jahre erinnerte,
wurde eine unertraegliche spannung erzeugt.
der protofaschistische repressionsappart der
regierung Berlusconi versuchte systematisch,
die 400.000 aktivistInnen einzuschuechtern und
(mit hilfe der willfaehrigen tagespresse) zu
kriminalisieren. Dabei war jedes mittel recht,
incl. Folter und mord.“
http://www.kanalb.de
Die Ausstellung von Elke Marhoefer (feat. a.s.ambulanzen)
findet am Sonntag, den 15.9.2002 um 15 Uhr
in der Galerie Koch und Kesslau 2,
Brunnenstraße 172, 10119 Berlin
statt
Elke Marhoefer
"Révolutionaire, il n'y a pas de révolution!"
Ausstellung 14.9.—19.10.2002 mi-fr 14-19 Uhr, sa 13-18 Uhr
Eroeffnung Freitag 13.9. 20 Uhr Konzert von Olaf Hochherz
Special: Sonntag 15.9. 15 Uhr Formen zeitgenössischen Protests
(feat. a.s.ambulanzen)
durch die galerie fuehrt die strasse und unter dem pflaster
liegen die zeitungen und hinter den medien steht der kiosk
und unter dem kiosk liegt der baecker und neben dem baecker
steht c&a und bei h&m liegt der badeanzug mit dem wir
zum strand fahren wo bekanntlich die strandbar mitte liegt
und die spree in die seine fließt
- nous sommes tous encore ici!
Im Rahmen der Ausstellung révolutionaire, iln'y a pas
de révolution von Elke Marhoefer findet am 15.9.
um 15 Uhr eine Veranstaltung statt,
in der es um künstlerische Repräsentationsformen
von Protest und repräsentative Protestformen von Kunst
gehen wird.
In der Galerie Koch und Kesslau werden echte lebendige
Protestgruppen vor- und ausgestellt, die ihren Protest
als reales Anliegen und nicht als künstlerischen Ausdruck
begreifen.
Weil wir künstlerischen Ausdruck als reales Anliegen von
Protest verstehen, laden wir dazu ein, an einer
konstruierten Situation teilzunehmen.
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