[rohrpost] SCO vs. GPL

Alvar Freude alvar at a-blast.org
Don Aug 28 13:56:59 CEST 2003


Hallo,

das driftet jetzt zwar ein bisschen ab, aber IMHO zeigt dieses CVS-Beispiel
wieder mal ganz gut, dass die gelegentlich geäußerte Kritik, Linux sei ein
Frickelsystem, nicht so gänzlich falsch ist. Wobei man beim Vergleich mit
Windows nicht vergessen sollte, dass so manches da eben überhaupt nicht
geht, daher lassen sich diese beiden in dem Punkt schlecht vergleichen. Und
ehrlich gesagt will ich es mit Windows gar nicht vergleichen:


-- Susanne Schmidt <banshee at penguins.de> wrote:

> doch, manche Leute verstehen das und es ist Unsinn. Wenn dein Admin
> stundenlang nach Binaries, Configfiles und Startup-Scripts suchen muss,

es ist nicht MEIN Admin, es ist der Admin eines Kunden.


> bringe ihm a) locate und/oder b) find nahe oder lass ihn ein wenig Doku
> lesen. 

keine Sorge, er wird ihm vom Technik-Chef durchaus erzogen. Als Zeitsoldat
ist er das ja gewohnt ;-)

Trotzdem ändert das nichts daran, dass man unter Linux sich nicht nur
erstmal die aktuelle Version von irgendeinem Server von Hand runterladen
muss, die Config-Dateien mal unter /etc, mal unter /usr/local/etc, mal
woanders liegen oder dass in der tollen Doku die er hat zwar der inetd
beschrieben ist, aber der xinetd auf der Kiste läuft, oder dass die
Binaries unter /usr/local/bin erwartet werden, aber nach /usr/bin
installiert wurden.
Obwohl Redhat und Anleitung für Redhat. 

Klar, mit which etc. findet mand as raus, mit Doku lesen etc. auch.
Als Windows-Fan dauert das bei ihm halt länger, wenn bei "killall -HUP
inetd" nur die Meldung kommt, dass kein inetd läuft und er auch einfach
nirgendwo das Startup-Script dazu findet, dann ist er erstmal vollkommen
verzweifelt ;-)


Aber unter FreeBSD muss ich, ohne jemals die Website vom cvsd besucht oder
bei $SUCHMASCHINE nach einer Anleitung gesucht zu haben, nur zwei einfache
Schritte ausführen:

  Installieren:
  cd /usr/ports/devel/cvsd && make install clean

  Starten:
  /usr/local/etc/rc.d/cvsd.sh.sample start

  Oder: dauerhaft beim Booten starten:
  cp /usr/local/etc/rc.d/cvsd.sh.sample /usr/local/etc/rc.d/cvsd.sh


Einfacher wäre nur noch eine grafische Installation.

Und ich kann das Repository anlegen. Bei Linux kommen eben in der Regel
noch ein paar weitere Sachen hinzu -- distributionsabhängig. Und wenn der
Sysadmin das noch nie gemacht hat, dann kann das eben etwas dauern.

In der Zeit, die man mit rudimentären FreeBSD-Kenntnissen braucht um das
Ding zu installieren und am Laufen zu haben, haben andere unter Linux bei
gleichem Kenntnisstand vielleicht gerade mal das Paket runtergeladen ... ;) 


> Ich weiss nicht, was für ein Linux der freundliche Herr verwendet,

jeden zweiten Tag ein anderes.


> aber ich brauche für nen CVS-Server die Zeit, die er zum Compilieren
> braucht oder ich behalte gleich den, der aus der Packung mit kam. 

ja, wenn einer mit dabei war ...
Du hast aber das schöne Wörtchen "ich" dazu gesagt, und das kann eben nicht
jeder von sich sagen.
Und ich würde jede Wette eingehen, dass ich das unter FreeBSD schneller
hinkriege als Du unter Linux ;-)


> Vielleicht ist mein Linux auch ein BSD und ich habs noch nicht gemerkt.
> Vielleicht wars auch weibliche Intuition. 

vielleicht kennst Du Dich auch einfach nur besser aus? ;-) Und vielleicht
hat es Dich auch noch nie gestört, Configfiles zu suchen und zur
Installation von einem Programm drei weitere vorher installieren zu müssen.
Oder Du nutzt eine weniger komplizierte Distribution, 


Ciao
  Alvar


-- 
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