[rohrpost] Innenbehörde schließt unsere Austellung (fwd)
sab
sab at kein.org
Die Dez 9 22:14:09 CET 2003
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Date: Dienstag, 9. Dezember 2003 21:26 Uhr +0100
From: pass-fix at gmx.de
To: schleuserinfo%pass-fix at gmx.de
Subject: Innenbehörde schließt unsere Austellung
Brauchen wir wirklich einen neuen Anti-Imperialismus?
Münchner Innenbehörde macht Verhüllungskunst
Ankündigung der Finissage
Am 19.9.03 eröffnete die Installation ?Brauchen wir wirklich einen neuen
Anti-Imperialismus?’ Eine Arbeit
von schleuser.net im Liftarchiv der Szuper Gallery im Kreisverwaltungreferat
München.
Nach vier Wochen wurde die Arbeit von der Innenbehörde der Landeshauptstadt
München in eigener Regie
verändert.
Wir, Szuper Gallery und schleuser.net, begreifen diese Veränderung als eine
neue künstlerische Arbeit, die sowohl auf die Präsentation von schleuser.net
als auch auf das Liftarchiv
Bezug nimmt.
Kunst im öffentlichen Raum ist häufig bestimmten Veränderungsprozessen
ausgesetzt, zum Beispiel durch
die Natur oder das Wetter, durch das Publikum oder manchmal auch durch
höhere Gewalt. Kunstwerke
können dadurch ihre Form und Bedeutung verändern. Ausgehend von der
ortsbezogenen Diskursivität
unseres aktuellen Projekts hat sich eine besondere künstlerische
Zusammenarbeit mit dem
Kreisverwaltungsreferat (KVR) ergeben, bei der die Innenbehörde am Ende
selbst künstlerisch
intervenierend tätig wurde.
In einer Mitteilung begründet die Stadt ihre künstlerische Aktion damit,
dass die von uns gezeigte Arbeit
mit einer Neutralitätspflicht der Behörde nicht im Einklang sei und, dass
sie die Mitarbeiter der Behörde
provoziert hätte. Dies wird von der Leitung der Behörde in zwei
Publikationen weiter ausgeführt:
In einem Interview für den Bayerischen Rundfunk sowie in einem Artikel in
der
Münchner Boulevard-Zeitung ?tz’. Letztere kontextualisiert die Arbeit auch
mit Sex und schafft dazu eine
Bildmontage, die ebenfalls nur als eigenständige, grafische und
interventionistische, Arbeit gewertet
werden kann.
Verhüllungstrategien im öffentlichen Raum sind Teil des zeitgenössischen
Kunstkanons. Die von der
Behörde vorgenommene Verhüllung der Installation haben wir nun in einem
nächsten Schritt
weitergeführt, den wir Ihnen im Rahmen einer Veranstaltung vorstellen
möchten.
Zu dieser Finissage möchten wir Sie bereits jetzt einladen. Sie findet
voraussichtlich im Januar statt.
Genaue Daten werden wir rechtzeitig bekannt gegeben.
Weitere Informationen bitten wir der Website www.liftarchiv.de zu entnehmen
oder schicken Sie eine Mail an: info at schleuser.net
Mit freundlichen Grüssen
Susanne Clausen, Farida Heuck, Ralf Homann, Pawlo Kerestey, Manuela
Unverdorben
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