[rohrpost] ISA ROSENBERGER

[S ø ren Grammel]

ISA ROSENBERGER

Videoscreening in der Reihe:
"Es ist schwer das Reale zu berühren"

KUNSTVEREIN MÜNCHEN
Donnerstag, 26. Juni 2003
Um 19.00 Uhr 

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Isa Rosenberger interessiert die Frage, inwiefern eine künstlerische Praxis
mittels Techniken des Dokumentarischen neue Erfahrungs- und Handlungsräume
erschliessen und Zugänge zu unterschiedlichen Blickwinkeln verschiedener
gesellschaftlicher Gruppen eröffnen kann. Wichtig ist Isa Rosenberger, in
der dokumentarischen Auseinandersetzung die Idee des 'Sprechens für andere'
zugunsten eines gleichberechtigten Austausches zu vermeiden. Damit stellt
sich die wichtige Frage, aus welcher Position sie als Künstlerin spricht.

In ihrem Film SARAJEVO GUIDED TOURS - A JOURNEY TO A REAL AND IMAGINED PLACE
(Sarajevo Guided Tours - eine Reise zu realen und imaginierten Orten)
(2002), nähert sie sich der Stadt Sarajevo mit ihren unübersehbaren Spuren
des Krieges als Touristin. Acht verschiedene junge Leute, denen sie während
ihres Aufenthaltes dort begegnet und die eine sehr persönliche Geschichte zu
ihrer Stadt und den Erfahrungen des Krieges zu erzählen haben, bittet sie,
ihr Orte zu zeigen, die eine persönliche Bedeutung für sie haben. Vor dem
Setup ihrer Wahl filmt Isa Rosenberger die Protagonisten. Es handelt sich um
acht völlig verschiedene Berichte, die nicht verbittert sondern sehr privat
erzählt werden. Ein Rollstuhlfahrer, der während des Krieges angeschossen
und seither querschnittsgelähmt ist, berichtet von der öffentlichen
Aufmerksamkeit, die ihm durch die Medien zugedacht wird, da seine
Schussverletzung auf der Straße 'life' von einer TV-Kamera aufgezeichnet
wurde. Ein Mädchen zeigt einen Lieblingsrückzugsort mit Blick über die
Stadt, den sie mit ihrer Clique unmittelbar nach dem Krieg entdeckte, wo sie
Denken, Lachen und Weinen konnten. Isa Rosenberger sagt: Diese soziale
Kartographie der Stadt ist durch den Blickwinkel der BewohnerInnen von
Sarajevo geprägt, in dem oft auch ihre Erfahrungen während des Krieges
mitreflektiert werden - ebenso aber auch von meinem 'touristischen' Blick
als Besucherin.

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Für weitere Informationen:

http://www.kunstverein-muenchen.de/?dir=programm_programme%2Freale_beruehren


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