[rohrpost] Vortrag "Gefechtssimulation" in Bochum

Claus Pias claus.pias at ruhr-uni-bochum.de
Don Jun 26 16:14:26 CEST 2003



Im Rahmen der Vorlesung

    Computerspiele der Wissenschaften

spricht 

    Prof. Dr. Hans Wolfgang Hofmann

zum Thema

    Neuere Ansätze in der Gefechtssimulation

am 

    3. Juli 2003 um 16:00
    Ruhr-Universität Bochum
    GABF-Süd, Raum 04/613



Hans Wolfgang Hofmann ist Professor für Operations Research
an der Universität der Bundeswehr, München und
Berater des Amts für Studien und Übungen der Bundeswehr



Forschungsgebiete:

- Entwicklung von Gefechtssimulationsmodellen zur Bewertung von neuen
Technologien, Einsatzformen und Streitkräftestrukturen

Aus verschiedenen Gründen werden Gefechtssimulationsmodelle zunehmend zum
Zwecke der Analyse, Ausbildung und Einsatzunterstützung (als Decision
Support Tools) eingesetzt. Dabei ist verstärkt die Tendenz zur hoch- und
höchstauflösenden Simulation (bis hin zum einzelnen Waffensystem bzw.
Einzelschützen in einem 3-D-Gelände), der Einsatz von Führungsautomaten, die
Berücksichtigung von "Human Factors" sowie die Tendenz zur verteilten
Simulation zu beobachten, was eine Reihe von interessanten Forschungsthemen
eröffnet. 
Als Beitrag zur Analyse der Voraussetzungen/Bedingungen für militärische
Stabilität wurde ein System von Gefechtssimulationsmodellen
unterschiedlicher Abbildungsebenen entwickelt und in umfangreichen
Simulationsexperimenten eingesetzt. Bis 1995 stand dabei die Entwicklung und
Implementierung eines geschlossenen Gefechtssimulationssystems bis
Korps/Armee-Ebene zur Bewertung von Streitkräftestrukturen sowie modernen
Aufklärungs-, Führungs-, Artillerie- und Sperrsystemen im Vordergrund.
Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von neuen,
hochauflösenden, streng objektorientierten Modellen ( COSIMAC ) bis
Brigadeebene, mit denen sich auch zukünftige Aufgabenstellungen untersuchen
lassen. 

- Theoretische Grundlagen von Gefechtssimulationsmodellen

Es wurden Untersuchungen zur Ableitung von aggregierten
Lanchesterkoeffizienten aus Detailsimulationen und zur Szenarioabhängigkeit
der so ermittelten Koeffizienten durchgeführt sowie neue Ansätze zur
Aggregation von Abnutzungsprozessen für Gefechtsmodelle höherer
Abbildungsebene entwickelt. Heute stehen allgemeine Untersuchungen zur
Aggregation und Disaggregation von Gefechtsprozessen zur Verwendung in
Führungsautomaten im Vordergrund.

- Modellierung von Führungsprozessen mit Hilfe von Expertensystemansätzen,
Entwicklung von Führungsautomaten

In geschlossenen Gefechtssimulationsmodellen spielt bei der Beurteilung der
Abbildungsgüte die adäquate regelgesteuerte Abbildung und Implementierung
der zugrundeliegenden Führungs-, Fernmelde- und Aufklärungsprozesse - neben
der Modellierung der eigentlichen Kampfhandlungsprozesse - eine
entscheidende Rolle. Hierfür wurde u.a. ein Programmierwerkzeug entwickelt,
das die Vorteile von konventionellen Ansätzen auf der Grundlage der
Entscheidungstabellentechnik (bzgl. Laufzeit und Speicherplatzeffizienz) mit
denen neuerer Ansätze auf dem Gebiet der Expertensysteme (bzgl.
Erklärungsfähigkeit und Übersichtlichkeit) verbindet.


Online-Texte: 

On the Development of Command&Control Modules for Combat Simulation Models
on Battalion down to Single Item Level
    http://emma.informatik.unibw-muenchen.de/inst5/hofmann/paper-turkey.pdf

Probleme und Ansätze zur Standardisierung von Gefechtssimulationen und
Führungsautomaten aus der Sicht eines Hochschulinstituts
    
http://emma.informatik.unibw-muenchen.de/inst5/hofmann/paper-standardisierun
g.pdf 

Führungsautomaten in Gefechtssimulationssystemen - Ansätze, Möglichkeiten
und Grenzen
  
http://emma.informatik.unibw-muenchen.de/inst5/hofmann/paper-fuehrungsautoma
ten.PDF



homepage:

http://emma.informatik.unibw-muenchen.de/inst5/hofmaf.html




 

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Prof. Dr. Claus Pias
Ruhr-Universität Bochum
Institut für Medienwissenschaft
Universitätsstr. 150 / Gebäude GB 3/34
44780 Bochum