[rohrpost] HOERSTUERZE - last chance + die tödliche doris

Schreiner Florian schreinerf at yahoo.com
Mit Okt 29 14:00:48 CET 2003


TAGUNG – HÖRSTÜRZE, AKUSTIK UND GEWALT IM 20.
JAHRHUNDERT
Öffentliche Tagung des Graduiertenkollegs Codierung
von Gewalt im medialen Wandel der Humboldt-Universität
in Zusammenarbeit mit dem Grünen Salon der Volksbühne

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Friedrich A.
Kittler                                               
    
Konzeption und Organisation: Nicola Gess, Florian
Schreiner, Manuela Schulz

Das Graduiertenkolleg Codierung von Gewalt im medialen
Wandel der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet
vom 30. Oktober bis 1. November 2003 im Grünen Salon
der Volksbühne eine Tagung zum Thema "Hörstürze.
Akustik und Gewalt im 20. Jahrhundert". 
Mit der Durchsetzung der Entwicklungen der technischen
Akustik im 20. Jh. – ihre Anfänge reichen bis zur
Mitte des 19. Jh. zurück –  potenziert sich die
Ausübung von Macht und Gewalt über den Hörsinn um ein
vielfaches: Mikrofon, Verstärker, Lautsprecher,
Mischpult, Telefon, Radio und Speichermedien wie
Schallplatte, Tonband oder CD machen Klänge jeder Art
verstärk-, steuer- und reproduzierbar – und sie
liefern ein neues künstlerisches Instrumentarium zur
auditiven Darstellung und Reflexion von Gewalt.
Die interdisziplinäre Tagung fragt nach der Ausübung
von Gewalt über den Hörsinn, nach der Darstellung von
Gewalt in auditiven/audiovisuellen Medien und nach der
von diesen Medien ausgehenden Gewalt der Darstellung.
Erstmalig werden die medialen, ästhetischen und
politischen Aspekte des Verhältnisses von Akustik und
Gewalt in ihren Interferenzen beleuchtet, um so der
Diskussion um die "Gewalt der Bilder" eine
Sensibilisierung für die oft unbewusst wirksamen
Formen auditiver Gewalt entgegenzusetzen.
Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus
der Medientheorie (z.B. Friedrich A. Kittler, Berlin),
Filmwissenschaft (Barbara Flückiger, Basel),
Rechtswissenschaft (z.B. Susanne Baer, Berlin) und
Literaturwissenschaft (Helmut Lethen, Rostock) werden
auch Medienexperten wie der Leiter der HA Kultur des
Deutschlandradios Berlin Dr. Wolfgang Hagen und der
Musiker und Klangarchitekt Andres Bosshard (Zürich)
vertreten sein.
Hervorzuheben ist die Podiumsdiskussion am Abend des
31.10.2003. Moderiert durch den Kulturwissenschaftler
Thomas Macho werden der Komponist Mathias Spahlinger,
der Musiker, Autor, Bildende Künstler Wolfgang Müller
(Die Tödliche Doris) und die Musikwissenschaftlerin
Dörte Schmidt über die "Reflexion und Realisation
moderner Formen akustischer Gewalt in der Neuen Musik"
kontrovers diskutieren.



PROGRAMM:


HÖRSTÜRZE - AKUSTIK UND GEWALT IM 20. JAHRHUNDERT




Donnerstag, 30. Oktober 2003

18.00 Uhr 	Begrüßung
Eröffnungsvortrag (Friedrich Kittler, Berlin)


Freitag, 31. Oktober 2003


I. BESCHALLUNG UND BEHERRSCHUNG ODER DIE MACHT DER
TECHNIK

Angriffe auf das Ohr 

09.00 Uhr	
Das Ohr als Einbruchstelle des Traumas (Helmut Lethen,
Rostock)

10.00 Uhr 	
Lautsprecher und leise Töne. Zur Inszenierung der
Volksgemeinschaft im
Nationalsozialismus (Inge Marszolek, Bremen) 

11.00 Uhr 	
Pause

11.30 Uhr 	
Formen und Auswirkungen akustischer Gewalt in urbanen
Räumen (Andres Bosshard, Zürich)

12.30 Uhr	
Pause


Zuhören. Mithören. Abhören

14.00 Uhr 	
Lauschangriffe. Akustische Kontrollen im
Sicherheitsstaat (Susanne Baer, Berlin)

15.00 Uhr 	
Murder by telephone – Extensions and Annihilations of 
the body (Anthony Enns, Iowa City)

16.00 Uhr	
Pause 


II. GEWALT UND ÜBERWÄLTIGUNG ODER DIE KUNST DES HÖRENS

Film – Musik

18.00 Uhr 	
Reflexion und Realisation moderner Formen akustischer
Gewalt in der Neuen Musik. Podiumsgespräch mit Thomas
Macho, Dörte Schmidt, Wolfgang Müller und Mathias
Spahlinger


Samstag, 1. November 2003


10.00 Uhr	
Vom Altar zum Engulfment. Lautstärke im
zeitgenössischen Mainstreamfilm (Barbara Flückiger,
Basel)

11.00 Uhr	
Eisiges Schweigen, stummes Gedenken. Mediale
Repräsentation und kulturelle Erfahrung (Claudia
Benthien, Berlin)

12.00 Uhr   
Pause


Radio – Kunst

13.30 Uhr	
Walter Ruttmanns Großstadt-Weekend. Zur Herkunft der
Hörcollage aus der ungegenständlichen Malerei
(Wolfgang Hagen, Berlin)

14.30 Uhr	
Orpheus elektrisch. Zur Verschränkung von Gewalt,  
Musik und Medien in Salman Rushdies The ground beneath
their feet (Bernd Blaschke, Berlin)

15.30 Uhr	
Ende der Tagung




VERANSTALTUNGSORT: Grüner Salon der Volksbühne am
Rosa-Luxemburg-Platz

Die Tagungsgebühr beträgt 10.-€
Tageskarten jeweils 5.-€

Anmeldung bitte bis spätestens heute abend, den
29.10.2003 24h unter:

hoerstuerze at gmx.de



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