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Don Okt 30 21:27:21 CET 2003


  PRESSEINFORMATION

UFO BELGRADE
URBAN FOG OF BELGRADE
the city in the foggy quest for new urbanity

Eröffnung 6. November, 19:00

Ausstellung 7. - 23. November 2003

Vorträge und Gespräch mit den Künstlern und Architekten aus Belgrad  7. 
November, 19:00


urban drift projektraum
BIKINIHAUS in der City West
(nicht Eingang ehemalige Kunsthalle)
Budapester Straße 48 - 10787 Berlin


Für die zweite Ausstellung in der Reihe Transformers hat Francesca 
Ferguson Gastkuratoren aus Belgrad eingeladen, die gegenwärtige urbane 
Identität und Architektur der Hauptstadt Serbiens zu reflektieren. Die 
Kuratoren Katherine Carl, Sabine von Fischer, Stevan Vukovic und Srdjan 
Jovanovic Weiss betrachten mit dem Projekt 'UFO Belgrade' die Stadt als 
eine Theatergruppe ohne Drehbuch:

"Nach einem halben Jahrhundert mit Titos liberalem Kommunismus, 
Milosovics introvertiertem Nationalismus, der offenen Volksrevolte und 
dem Bedürfnis, die Welt wieder zu vereinigen, zeigen diese Werke die 
umfangreichen Bemühungen hinsichtlich eines "Traumes" einer eindeutigen 
Position gegenüber dem aktuellen Nordatlantikbündnis.

Die Komplexität der unterschiedllichen Bevölkerungsgruppen und der 
Geschichte wird nun als Last empfunden, als ein Hindernis für die 
Integration in die Europäische Union. UFO Belgrade zeigt eine Bandbreite 
an persönlichen und kollektiven Analysen von Ambitionen und Sehnsüchten 
für eine Neuerfindung der Stadt. Diese Neuentwicklung ist jedoch nicht 
umgehend zu realisieren und scheint sich auf unbestimmte Zeit zu 
verschieben. Die Resultate der unterschiedlichen Fragestellungen, die 
von diesen Kunst- und Architekturprojekten aufgeworfen werden, gleichen 
einem Nebel: scheinbar für ewig in der Luft hängend, aber nur unter 
bestimmtem Licht sichtbar, meistens wenn niemand weiter da ist. Die 
Vernebelung jeglicher klarer Aussicht (an dieser Stelle meinen wir die 
klare Zukunft der Stadt) passiert innerhalb einiger verschwommener, 
unkoordinierter Versuche. Die Schönheit dieses schlampigen Prozesses 
liegt nicht im Neulesen der Vergangenheit, sondern im Verstehen der 
Gegenwart, was wiederum für eine urbane Bühne der erwünschten Zukunft 
steht, die jetzt gewesen sein soll.

UFO Belgrade führt diese Unentschiedenheit der Stadt fort und entdeckt 
dabei eine neue Schönheit, die frei von Vorkonzeptionierungen des 
üblichen urbanen Lebens, ohne angepasste Geschichte und passende 
Ideologie, existiert.

Jegliches Verlangen nach einer Redefin ition von Stadt im Ganzen bringt 
immer die unerwartete Möglichkeit mit sich, etwas völlig Gegensätzliches 
oder Abwegiges miteinander zu vereinen. Es erscheint wie der Unterschied 
zwischen einem großen Feld, auf das sich Leute mit der Erwartung auf ein 
Ereignis begeben und einem Hinterhof, in den ein UFO unbemerkt fallen 
könnte. Letzteres könnte neben einem illegal gebauten Haus am Rande der 
Stadt passieren. Das noch funktionierende High Tech-Fahrzeug, das 
zwischen halbfertigen Backsteinhäusern abstürzte, ist durcheinander 
geraten. Wenn man sich auf diese "außerirdischen" Bedingungen einlassen 
will, muss man die skrupelose Welt vergessen und sich eine Alternative 
zu den schönen Filmen, in denen immer UFOs in Nordamerika landen, 
ausmalen. In Wirklichkeit kann sehr wohl ein UFO auf ein Favela oder in 
andere funktionierende Chaosgebiete des "städtischen Verfalls" stürzen. 
Wenn man sich nun mit dem Alien auseinandersetzt, wird die Stadt mit der 
Frage konfrontiert, was als nächstes zu tun ist: Soll der Unbekannte 
"verkauft" werden? Soll man das zerbrochene Wrack als die mystische 
Erinnerung einer Begegnung bewahren? Hier funktionieren die klassischen 
westlichen Muster der Aufklärung nicht. Der Nebel ist eine Art 
Überproduktion und sehr real ... in dem Dinge und Städte auch 
verschwinden können."

Teilnehmende Künstler:

Bas Princen, Rotterdam / Bojan Boric / Jelena Mijanovic with Mikser - 
Igor Stoimenov, Maja Vidakovic, Stockholm/Belgrad / Branislav 
Dimitrijevic, Museum of Contemporary Arts Belgrade / Grupa SKART - 
Dragan Protic & Djordje Balmazovic / Ivan Kucina, University of Belgrade 
- FAUB / Mihael Milunovic / Milorad Mladenovic / Natasa Teofilovic / 
NORMAL GROUP for Architecture - Srdjan Jovanovic Weiss & Sabine von 
Fischer, Zürich/New York / STEALTH Group - Ana Dzokic, Marc Neelen, 
Milica Topalovic & Ivan Kucina, Rotterdam/Belgrad / Stevan Vukovic


Öffnungszeiten   
Mo - Sa 14:00 - 19:00, So 14:00 - 17:00 und nach Vereinbarung


http://www.trans-formers.org

Fotos der Ausstellung Pirated Spaces - Informal Architecture und der 
Talks: http://www.trans-formers.org/transformers/213_b_dates.htm