[rohrpost] Interface-Design // Re: SCO vs. GPL

Alvar Freude alvar at a-blast.org
Mon Sep 1 23:13:57 CEST 2003


Hallo allerseits,

-- Christian Peper <mobile at der-trublu.de> wrote:

> Also braucht man parallel zum LDP auch ein Projekt, dass sich um die
> graphische Darstellung der Konfigurationsmöglichkeiten kümmert?

ein "Unix Cofiguration Project", ein "Unix Interface Design Project" oder
ein "Open Source Interface Project" oder so wäre durchaus nicht schlecht.


> Wobei ich alle Versuche in die Richtung die ich gesehen habe mehr Schlecht
> als Recht sind (WebMin z.B.)

ja, Webmin bildet meist nur 1:1 die Konfigurations-Dateien ab, und die
bilden die interne Struktur ab.
Sowas ist meines Erachtens zwar für die unterste Ebene gut und sinnvoll
(Sprich: man sollte es vor dem Anwender nicht gänzlich verstecken), aber
eben für die obere Ebene vollkommen falsch.

Webmin nutze ich selbst, für manche Sachen hatte ich ihn auh häufig
genutzt. Und manches ist durchaus auch ganz OK. Aber anderes bringt
gegenüber dem Erstellen der Konfigurationen von Hand keinerlei Vorteil,
z.B. beim Apache. 


Oder die BIND/DNS-Konfiguration: so kompliziert und verwirrend, da war es
einfacher und sicherer sich ein paar Stunden in BIND-Konfiguration
einzulesen und das dann von Hand zu machen. 


Nunja, es ist eben wie gesagt nicht einfach, solch eine Sache zu
realisieren. Ein Informationsdesign-Studium dauert an den HdM hier in
Stuttgart 7 Semester, Microsoft hat eine dicke Abteilung die sich nur mit
dem Thema Interface-Design und Ergonomie beschäftigt, Apple sowieso und
auch beim Gnome-Projekt und sicherlich auch bei KDE ist sowas vorhanden
(wobei KDE sich ja bisher meist darauf beschränkte, alles möglichst von
Windows zu übernehmen, insbesondere die nicht so doll gelösten Sachen ;-) ).


Was ich sagen will: mit ein bisschen klicki-klicki ist es eben nicht getan!


>> Aber trotzdem will ich auch nicht für jede kleine Popel-Aufgabe zig nicht
>> dokumentierte Konfig-Dateien anpassen müssen.
> 
> Naja, zumindest die, die ich kenne sind recht gut dokumentiert und das
> obwohl Mailserver sicherlich nicht zu den Programmen gehören, die jeder
> Depp verstehen soll.

oh, natürlich SOLL jeder Depp einen Mailserver verstehen. Zumindest jeder
Depp, der einen aufsetzen muss oder will.

Natürlich MUSS nicht heder Depp einen Mailserver verstehen ...


Die Denkweise, nicht jeder soll dies&jenes verstehen ist technizistisches
Elitedenken, macht in der Praxis oft auch mehr Probleme als es löst.

Nur muss man halt zwischen "soll" und "muss" unterscheiden ;-)


Mit Postfix komme ich auch gut zurecht, aber bei Sendmail ist das alles ja
eine ziemliche Katastrophe (was der Hauptgrund war, warum ich das fix
weggeworfen habe, nachdem ich die Wahl hatte). Trotzdem könnte Postfix
durchaus auch besser dokumentiert sein bzw. manches einfacher (und weniger
fehleranfällig!) einzustellen. Naja, wenn ich was komplizierteres bastle,
dann mache ich Port 25 am Firewall nicht ;)


Aber es gibt andere Sachen, die sind nur nach tagelanger Einarbeitung
sinnvoll bedienbar. Beispielsweise ezmlm.

Dies ist aber nicht nur auf Free Software beschränkt, sondern tritt auch
bei so mancher sehr teuren kommerziellen Software auf. Zum Beispiel das
Erstellen und Zurückspielen von Backups bei Sybase ... :)

Oder der furchtbar grauslige Kommandozeilen-Client von Sybase unter Linux
und Solaris ...


Ciao
  Alvar


-- 
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