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Einladung zur Eroeffnung, Do. 5.6. 19:00 -22:00, forst 1,
Julia Lazarus, Ben Pointeker, wr in der Kunstbank Berlin
jul
jul at b.lab.net
Mit Jun 4 16:05:23 CEST 2003
Vom 6. Juni bis 4. Juni 2003 zeigen
Julia Lazarus, Ben Pointeker, in Zusammenarbeit mit wr, reval und viola kung tengo
"forst 1" in der Kunstbank - Galerieraum in der Senatsverwaltung
fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Brunnenstr. 188-190, 10119 Berlin
Vortrag der Künstlerinnen im NBK am Mittwoch, 4. Juni, 19.00
Ausstellungseroeffnung Donnerstag, 5.6. 19.00-22.00
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"forst1"
"forst 1" ist ein künstlerisches und dokumentarisches Expeditonsprojekt der
ineinander verschränkten Kollektiven "viola kung tengo", "wr" und "reval".
Mit der dieser Ausstellung zieht die "forst 1 - Kooperative" eine Zwischenbilanz.
"...Nach über einem Jahr im Forst findet die Expedition aus dem Dickicht
heraus um uns von einer Welt zu erzählen, die inmitten Europas eine eigenartige
Gemeinschaft von Verbannten beherbergt: Im "forst 1" finden wir eine Welt für
sich - bevölkert von Weltbürgerinnen: eine gestrandete Welt...
Das verdrängte Land, jenseits von Urbanität und Zivilisation, behaust von
dicht zusammengezwungenen Entflohenen. Sie alle sind einstmals aus unserer
Wirklichkeit verstoßen und der Verwerfung preisgegeben worden; sie alle finden
sich im "forst 1" wieder, in dem eine allmächtige Herrschaft willkürlichen
Zugriff auf sie hat. Eine totale Kontrolle sorgt sich darum, dass sie nicht
hervordrängen, dass sie nicht in unserer Wirklichkeit auftauchen und dort ihr
verfemtes Unwesen treiben. Denn sie alle sind Feinde unserer Wahrheit.
Doch was ist Wahrheit dieses Ortes? Seine Wahrheit ist, dass er ein
unheimlicher Ort ist - dass schon die Struktur dieses Ortes eine unheimliche ist,
denn dieser Wald ist eine Apparatur reinen Verdrängens.
Anfang letzten Jahres drang die "forst 1 - Kooperative" in diese Welt ein
und rang ihr ihre Ereignisse ab: Ereignisse der Verzweiflung und
Klaustrophobie, Ereignisse der Wut und Rebellion schimmern scheu aus dem tiefen Geäst
dieses Waldes hervor.
Die Kooperative fördert Berichte von der abgewandten Seite unserer Wahrheit
zu Tage, vom toten Winkel unseres Territoriums. Aus dem scheinbar
Phantastischen, das sich vor unseren blinzelnden Augen auftut, als seien sie vom
Tageslicht entwöhnt, schält sich langsam das Schreckliche und Traumatische unserer
Wirklichkeit heraus..."
Amon Brandt, Wien