[rohrpost] Dawn of the Dead: Ein Einkaufssonntag mit Vortag und Video.

das ende der nahrungskette jg at monochrom.at
Sam Jun 7 13:11:13 CEST 2003


DAWN OF THE DEAD

Ein Einkaufssonntag in Wien.
monochrom-Raum im MQ, 8. Juni 2003, 21:00 (
http://quartier21.mqw.at/uebersichtsplan/index.html )

im Rahmen der Projektion ( http://www.monochrom.at/projektion/ )

Mit einem Votrag von Dominik Kamalzadeh.

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"When there's no more room in hell, the dead will walk the earth." 

Hochgradig faszinierend und verstörend, intelligent und komplex ist George
Romeros "Dawn of the Dead" (1978). "Zombie 2", wie der lapidare deutsche
Verleihtitel heißt, ist ein unvergleichliches Stück Filmgeschichte. Der beste
Zombie-Film aller Zeiten. Einer der besten Filme des 20. Jahrhunderts. Punkt. 

Deswegen haben wir uns dazu entschlossen "Dawn of the Dead" in der
154-Minuten-Version im monochrom-Raum zu zeigen und ein wenig - wie sagt
man/frau/sonstige so schön - zu verorten. 

Dominik Kamalzadeh, der als Film- und Medienwissenschaftler tätig ist und u.a.
für den Standard schreibt, wird einen Einführungsvortrag halten.

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Eine unbekannte Seuche ist ausgebrochen. Die wissenschaftliche Community kann
nur Vermutungen anstellen und behauptet, ein kürzlich auf die Erde abgestürzte
Meteorit hätte die Erreger mitgebracht. Jedenfalls stehen die Toten wieder auf
und versuchen die noch wenigen Lebenden zu verzehren. Zwei Mitglieder eines
SWAT-Teams und zwei Angestellte eines Fernsehsenders stehlen den Hubschrauber
der TV-Anstalt und flüchten aus Pittsburgh. Nachdem die vier über das überall
schon verwüstete Land fliegen, entdecken sie eine riesige Shopping Mall ...

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"Dawn of the Dead" ist der Mittelteil von George Romeros legendärer
Zombiefilm-Trilogie. Deren Beginn, "Night of the Living Dead" (1968), hatte
das
Horrorgenre radikal umgekrempelt und durch seine unverfrorene Kritik an der
US-Gesellschaft mehr denn je in der Gegenwart verankert. Die Fortsetzung
ist um
nichts weniger subversiv: Sie führt ins Herz der Konsumkultur, in ein
Shopping-Mall, in das sich vier Überlebende verschanzen, nachdem die Zombies
längst die Mehrheit bilden. Romero treibt in "Dawn of the Dead" nicht nur die
explizite Darstellung von Gewalt in neue Höhen und ebnet damit den Weg für den
Splatter-Film - was u.a. dazu führte, dass die Arbeit in mehreren Ländern
zensuriert oder verboten wurde. Indem er die Nähe von Zombie und Mensch
auslotet und dabei "Aktivitäten" wie Konsumieren, Warten und Töten ins Zentrum
rückt, liefert er auch ein grausam-komisches Porträt des Lebens im
Spätkapitalismus. (D. Kamalzadeh)

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Das Einkaufszentrum bietet nahezu unendliche satirische und
sozialkommentatorische Deutungsmöglichkeiten. Die Zombies werden nicht
permanent in ihrer bedrohlichen Schwere präsentiert, sondern oft als
strukturell komödiantische Gestalten. Aber die Repräsentationsphasen
pendeln so
furios, dass sich der schwelende, bodenlose Horror von Romeros (und unserer)
Welt zur Gänze entfalten kann. Es gibt kein anderes Beispiel im Genrefeld des
Horror, das so plastisch die langsame, schleichenden Apokalypse thematisiert,
in der wir alle drinstecken.

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DoD Screening:

Wir zeigen den Streifen am Sonntag den 8. Juni 2003 um 21:00 bei uns im
monochrom-Raum im MQ (siehe Lageplan). Also perfekter Post-Ausflugs-Genuss. 
Keine Angst, für vier Ventilatoren ist gesorgt.