[rohrpost] REBEL:ART#1 MAG "how to provoke today?" is out now!
alain bieber I rebel:art
alainbieber at yahoo.de
Mit Apr 14 16:40:21 CEST 2004
yes, jaaa, oui - endlich!!! :
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REBEL:ART#1 MAG "how to provoke today?" is out now!
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Das neue Kunstmagazin über art & activism!
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open-source Projekt. Support rebel:art!
Aus dem Inhalt - Ein kleiner Appetizer:
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DNAplus - Interview mit 0100101110101101.ORG über die
hyperrealistische Theaterinszenierung "Nikeground":
(http://www.0100101110101101.ORG &
http://www.nikeground.com)
NIKEGROUND - RETHINKING SPACE
rebel:art_ Was für sneakers trägst Du?
0100101110101101.ORG_ Ich könnte auch Nikes tragen.
Erwarte keine logischen Zusammenhänge von mir,
niemals. Die Leute denken Künstler wären ehrliche und
unkorrupte Leute, ohne Kompromissfähigkeit, und die
Künstler geben ihr Bestes um diesen romantischen
Mythos zu bewahren. Die Realität sieht ganz anders
aus. Ich fühle mich durch etwas genauso stark
angezogen, wie ich es auch ablehnen kann. Wir leben in
dieser Welt und dieses Projekt – Nike Ground – gehört
zu diesem Zeitgeist.
rebel:art_ Zurück zu Nike Ground: Ich kenne die
aktuellen Reaktionen von Nike nicht … aber ich glaube,
sie wollten rechtliche Schritte einleiten… Was ist der
Stand der Dinge und habt Ihr solche Reaktionen
erwartet? Vielleicht ist Nike eifersüchtig, weil sie
nicht diese Marketing Idee hatten …
0100101110101101.ORG_ Am 14. Oktober 2003
veröffentlichte Nike eine 20seitige gerichtliche
Verfügung, die das sofortige Entfernen aller Copyright
geschützten Materialien und die Einstellung jeglicher
auf Nike bezogenen Aktivitäten forderte. Nike wollte
uns dann auf 78.000 Euro Schadensersatz verklagen,
falls wir uns weigern, diese Forderung zu akzeptieren.
Wir haben das Ultimatum ingnoriert und haben unsere
Performance, wie zu Beginn geplant, bis Ende Oktober
fortgesetzt. Der Handelgerichtshof lehnte Nikes Klage
aus formalen Aspekten ab. Die erste Runde haben wir
gewonnen, jetzt sind wir bereit die zweite Runde zu
beginnen. Eine solche Reaktion habe ich nicht
erwartet, ich dachte wir haben es hier mit sportlichen
Leuten zu tun, die den Wettkampf lieben, nicht mit
einem Haufen langweiliger Advokaten! Wo ist der
Sportsgeist von Nike?“
rebel:art_ Viele Aktivisten wollten nie als Künstler
bezeichnet werden. Nach ihrer Argumentation besitzt
der Künstler Narrenfreiheit – und am Ende landet Dein
Kunstwerk im Museum mit hunderten Besuchern, gegen die
Du immer gekämpft hast. Seid Ihr Künstler oder
Aktivisten und benutzt Ihr den Deckmantel der Kunst
für Eure Aktionen?
0100101110101101.ORG_ Wir sind weder Künstler noch
Aktivisten: Wir sind Beobachter. Wir inszenieren
paradoxe Situationen, setzen uns dann in den
Polstersessel und beobachten die Konsequenzen. Ein
nicht-existierender serbischer Künstler, ein
virtueller Putsch gegen den Vatikan, ein Computervirus
als Kunstwerk, eine ungewollte Werbekampagne. Solche
Geschichten gehen durch die Presse, werden auf der
Strasse, im Internet, im Fernsehen verbreitet, du
kennst sie von deinem Nachbarn. Sie verbreiten sich
durch jedes Medium und werden zu modernen Mythen. Am
Ende landen sie auch in Museen und damit gibt es auch
kein Problem, das eine schließt das andere nicht aus.
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INTERFACE - Artikel der WuMing Foundation
(http://www.wumingfoundation.com)
BETTER THAN THE GINKO BILOBA - FIGHTING AGAINST
COPYRIGHT
Die Archäologen der fernen Zukunft werden mit grosser
Angst und Perplexität auf die Ruinen der
kapitalistischen Zeit zurückblicken, als ob sie am
Rande eines Schwarzen Loches stehen. Unser Zeitalter
ist in der Tat im Begriff, nichts weiter zu werden,
als ein Rätsel wie Atlantis, Mu und die
Nacza-Geoglyphen in Peru. Die einzigen Spuren, die wir
wahrscheinlich der Nachwelt hinterlassen können
sind nukleare Schlacke, giftiger Abfall und Ruinen.
Aber wieso? Auf den ersten Blick können wir drei
Hauptprobleme unterscheiden: Materialien sind
vergänglich, Technologien veralten und das
Urheberrecht. Um es zu schützen, tritt eine
"beschränkte Anzahl" an Informationen hervor, die man
nicht kopieren darf. Die Mönche, die im Mittelalter
alte Bücher kopierten und aufbewahrten, würden heute
strafrechtlich verfolgt werden.
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INTERFACE - Artikel von Robert Praxmarer (ars
electronica futurelab) siehe z.B.
http://www.escapefromwoomera.org
GAME OVER MR. PRESIDENT
Künstler entdecken das Computerspiel als Protestmedium
Früher begannen Revolutionen immer mit einem
gemeinsamen Lied. Der Text trug die Botschaft des
Protests von Tür zu Tür und die Melodie riss die
Bürger aus ihrer Lethargie und ließ sie marschieren.
Die Zeit und ihre Mittel haben sich geändert,
Missstände gegen die protestiert werden kann gibt es
immer noch genügend. Doch wie verschafft man sich
Gehör in einer Welt die mit Popsongs, Flyern und
Fernsehwerbung übersät ist und Kinder bis zu 16
Stunden im multimedialen Wahnsinn verbringen?
Das Internet schien eine gute Wahl zu sein, um Protest
zu formulieren und zu verbreiten, doch bei der
Informationsflut, verschwimmen Hoax und Realität immer
mehr. Ein neuer Trend um die junge Generation gezielt
anzusprechen ist das Medium Computerspiel: In einer
Zeit in der professionelle Computerspiele größere
Produktionsbudgets als Hollywood Filme haben, muss man
dieses Medium hinterfragen und sich auch künstlerisch
damit auseinandersetzen und es thematisieren. Eine
ganze Generation wächst mit Spielen auf, die zumeist
nur eines vermitteln: „Mit Gewalt kommst du ans Ziel“.
Hier müssen Künstler und Kreative ansetzen, um diese
Spiele zu demontieren, wieder neu zusammensetzen und
mit neuen Inhalten versehen bzw. das Medium selbst
reflektieren.
Die inhaltliche Transformation und Modifikation von
Spielen ist auch im geschichtlichen Kontext
interessant, bedenkt man dass militärische
Institutionen maßgeblich an der Entwicklung der
Technologie und der Spiele selbst beteiligt waren.
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DNAplus - Interview mit Hans Bernhard über sein neues
Foto-Shooting "plasticman – rolemodel".
http://www.hansbernhard.com
rebel:art_ Gehört „plasticman – rolemodel“ eher in
die Kategorie Barbie Liberation Organization, shock
marketing oder unerfüllte sexuelle Phantasien?
hansbernhard_ das "plasticman - rolemodel"
foto-editorial ist eine rein aesthetisches und
formales produkt. die bilder sind wie ein
temesta-aquarium - sie helfen mir zu entspannen. diese
plasticman-bilder erfüllen keine provokative oder
schockierende funktion, da gibt es bereits in der
werbung [reklame] und pornoszene dutzende varianten
davon. unerfuellte phantasien werden auch nicht
abgedeckt, meine phantasie ist streng pragmatisch.
bzgl. der barbie liberation front [blo] gibt es
deckungsgleichheiten. so seh ich das. das shock
marketing der ubermorgen group hat sich transformiert.
chic marketing. ein zeitverzoegertes style implantat,
ein selbstmordattentat a la documenta 2007. dies ist
eine prophezeihung. ich habe selbstredend keine ahnung
unter welcher kategorie so etwas abgelegt werden kann.
hans bernhard operiert seit jahren in einem
kommunikations-zeitraum. in einem sehr schnellen
massenmedialen rueckkoppelungsnetzwerk. real-time
living im gegensatz zur amerikanischen fast food trash
kultur, die aus re-runs der 50-90er jahre besteht, im
kulinarischen, im entertainment, im biologischen
[bakteriellen] und im infrastrukturellen bereich.
www.ubermorgen.com
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INTERFACE - Henning Ziegler über:
DONT'T BELIEVE THE HYPE - CULTURAL CRITICISM AND
INTERNET ACTIVISM
Wie auch immer man darüber denken mag - ein Großteil
des gegenwärtigen kulturellen Widerstands findet in
den weltweiten Datennetzen statt. Dieser Widerstand
lässt sich in mindestens vier Bereiche aufgliedern:
Hacker, die sich Zugang zu Firmen- und Regierungsdaten
verschaffen wollen, Verfechter der so genannten
Zivilgesellschaft, die einen digitalen öffentlichen
Raum herbeisehnen, Autorenkollektive freier
Computerprogramme, die durch ihre Tätigkeit
Softwareriesen in Erklärungsnöte bringen, und
schließlich Gruppen wie Greenpeace oder Amnesty
International, die umfangreiche Webseiten unterhalten
und so ihre Aktivitäten mit anderen
Nichtregierungsorganisationen vernetzen. Manche Kunst-
und Kulturwissenschaftler haben solche Aktivismen als
Zeichen für das Herannahen einer digitalen Revolution
interpretiert. So schreibt beispielsweise der
amerikanische Kritiker Mark Poster, dass das Internet
ehemalige Institutionen der Kulturproduktion wie das
Kino, das Fernsehen, oder die Radiosender radikal
auflöse und dezentralisiere. Aber werden traditionelle
Mechanismen der Kulturproduktion tatsächlich durch das
scheinbar offenere Internet verschoben? Gibt es eine
neue, radikale Netzpolitik? Oder sind solche Gedanken
Ausdruck eines Technopositivismus, der bisher auch die
kleinsten technischen Neuerungen begleitet hat?
Kulturkritiker und Kuratoren haben die Hacker als
besonders ‚widerstandsfähige’ soziale Gruppe
ausgemacht. In ähnlicher Weise wie frühere Subkulturen
scheinen Hacker eine Rebellion gegen soziale
Ungerechtigkeit voranzutreiben, oder genauer gesagt,
gegen die Kommodifizierung von Wissen oder Information
durch Geheimhaltung als wichtigstem Bestandteil des
gegenwärtigen, multinationalen Kapitalismus. Eine
solche Sichtweise idealisiert die Hackerkultur jedoch
zu einem Gewissen Grad: Anstatt die heterogenen und
widersprüchlichen Ansichten der verschiedenen
Computerfreaks zu betonen, die sich zur Hackerkultur
zählen, konstruiert eine solche Sichtweise Hacker als
kohärente Jugendkultur mit besonderen
Wertvorstellungen und Riten. Schon ein Blick auf den
ersten Teil der Matrix-Trilogie als kulturelle Ware
des Mainstream zeigt jedoch, dass die Gleichung vom
Hacker als digitalem Revolutionär Probleme mit sich
bringt: Im Film führt der Hacker Neo (Keanu Reeves)
eine regelrechte Avantgarde an, die scheinbar
willenlose Menschenmassen ins Paradies nach dem Status
Quo führen soll. ...
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UND UND UND...
Portraits von und mit:
monochrom (at)
jiffylux (us)
supertotto (it)
uhc (uk)
doma (ar)
influenza (nl)
françois morel (fr)
area3 (es)
space hijackers (uk)
c6 (uk)
Beiträge von und über:
santiago sierra (es)
hans bernhard (at)
babel (cdn)
0100101110101101.ORG (it)
monafloe (h)
christian keinstar (de)
Artikel von:
Peter Lau (Brand1) : Stumpf ist Trumpf - Die Linke in
Deutschland
Florian Waldvogel (Kokerei Zollverein) : Die visuelle
Grammatik des Widerstandes
Nicole Grothe : Taggen ist Provokation
Alain Bieber: Memefest und die Macht der Meme
Henning Ziegler: Dissent on the net - Cultures of
Electronic Resistance
Robert Praxmarer: Game Over Mr. President - Games and
Politics
Wu-Ming Foundation: Gingko and Copyright
visual explorer & creative cities mit:
parskid (us)
delaware (jp)
jean caras (de)
tomtom (fr)
françois morel (fr)
blek le rat (fr)
Special "HOW TO PROVOKE TODAY?"mit:
lokiss (fr)
alexander brener & barbara schurz (ru/at)
influenza (nl)
stephan rürup (TITANIC, de)
ths design (de)
recife (br)
lud masson (us)
kenneth hung (us)
inkunstruction (fr)
UND CD - ROM:
Videos: area3, François Morel, Babel, Monafloe, c6
Audios: Karkowsky, merzbow tamago, si cut full swing,
textxtnd, babel, illegal audio art
Art Games: Molleindustria, Antiwargame, Data Dada,
RetroYou etc.
eBooks & pdf artmags: Batterie, Bloodwars, Beast,
Suite, Gluebalize etc.
Fonts: NoWarFont, CapitalisPirata etc.
Activist Software: CueJack, Reamweaver etc.
etc. etc.
CONTACT:
rebel:art media foundation
http://www.rebelart.net
viktor-renner-str. 2/53
d - 72074 tübingen
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