[rohrpost] kiosk für nützliches wissen: august 2004

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Sam Aug 7 21:00:01 CEST 2004


Kiosk für nützliches Wissen/ ErsatzStadt


Ein Leben in vier Stunden


Eine autobiografische Versuchsanordnung zur Erinnerung an die Stadt

 
Ein Projekt von Tulip House (Hurtzig/ Franke) 
in Kooperation mit Tanz im August – Internationales Tanzfest Berlin 2004
 
Sa. 14./ Fr. 20./ So. 29. August, jeweils 21.00 Uhr – 1.00 Uhr
Open Air Kino im Podewil, Klosterstrasse 68
Karten 5,- €  Tel. 24749777 oder 259 00 427
 
Seit der antiken Mnemotechnik besteht eine unverbrüchliche Verbindung
zwischen Gedächtnis, Raum und Rhetorik. Die Installation baut dafür eine
einfache Versuchsanordung: Personen der Zeitgeschichte versuchen anhand
der Orte und Städte ihrer Biografien ihre ganze Lebensgeschichte einem
Zuhörer ihrer Wahl zu erzählen. Die Erinnerung benutzt zur Aufbereitung
und Verwertung von Gedächtnisinhalten Schnitt, Abwehr, Lüge, Zufall und
durchwandert auf der Suche nach Spuren, Resten und Abfall erlebte Orte
und imaginäre Architekturen. Die Gäste im KIOSK zeigen eine öffentliche
Konstruktion ihres Lebensromans im Vier Stunden Format. 
In Kooperation mit dem Festival Tanz im August sind es diesmal drei
Personen der Tanzszene, die sich im KIOSK erinnern. Erzähler und Zuhörer
sitzen in einem separaten Filmstudio, das Publikum verfolgt sie live im
Open Air Kino im Hof des Podewil.
In diesem Jahr ist der KIOSK für nützliches Wissen, die mobile
Forschungseinheit der ErsatzStadt, unterwegs und archiviert zurm Thema:
Erzählungen von Orten, Städten und Territorien. Das DVD Archiv wird am
Ende des Projektes ausgestellt und zugänglich gemacht. 
Montpellier/ Berlin
Xavier Le Roy erzählt. Zuhörerin: Bojana Cvejic 
Samstag, 14. August, 21.00 Uhr – 1.00 Uhr
Rostock/ Berlin
Nele Hertling erzählt. Zuhörerin: Reinhild Hoffmann
Freitag, 20. August, 21.00 Uhr – 1.00 Uhr
Amsterdam/Brüssel
Jan Ritsema erzählt. Zuhörerin: Rebecca Schneider
Sonntag, 29. August, 21.00 Uhr – 1.00 Uhr
Xavier Le Roy, geb. 1963. Promotion in Molekular- und Zellularbiologie
in Montpellier. Er choreografiert seit 1994, Soloprojekte und in
Kooperation u.a. mit Jérôme Bel, Bernhard  Lang, Yvonne Rainer, Mårten
Spångberg, Eszter Salamon. 1999 thematisiert und theoretisiert er in
seinem Performance-Vortrag „Product of Circumstances“ seine Biografie.
 
Bojana Cvejic, geboren 1975 in Belgrad, lebt in Brüssel.
Musikwissenschaftlerin, Theoretikerin und Performance-Künstlerin. Lehrt
und publiziert (u.a. über Xavier Le Roy).
 
Nele Hertling, geb.1934, in Mecklenburg aufgewachsen. 25 Jahre
„Sekretär“ in der Akademie der Künste. Leitete 15 Jahre das Hebbel
Theater. Künstlerförderin, Kulturpolitikerin, Doppelagentin,
Gremiengründerin, Chevalier de la Légion d`honneur, Lobbyistin,
Bundesverdienstkreuzträgerin, Präsidentin des Deutsch- Französischen
Kulturates. Seit 2003 ist sie Leiterin des Künstlerprogramms des DAAD.
 
Reinhild Hoffmann, geb. 1943 in Sorau/ Schlesien. Choreografin,
Regisseurin. Leiterin das Folkwang-Tanzstudio mit Susanne Linke,  des
Bremer Tanztheaters mit Gerhard Bohner, des Tanztheaters in Bochum. Sie
hat mehrere Projekte am Hebbel Theater realisiert.
 
Jan Ritsema, geb.1945 in Amsterdam. Sein Regiestil ist nüchtern,
hauteng, Identifikation vermeidend. Zusammenarbeit u.a. mit Toneelgroep
Amsterdam, Maatschappij Discordia, John Jesurun, Wooster Group,
Kaaitheater, Jan Decorte. 
Im Alter von fünfzig Jahren begann er zu tanzen und performte mit Meg
Stuart und Jonathan Burrows. Er lehrt bei P.A.R.T.S, der Tanzschule von
Anne Teresa De Keersmaeker. 
 
Rebecca Schneider, Prof. an der Brown University für Theater- und
Performance- Wissenschaften. Publizierte u.a. zu Regietechniken des 20
Jhd., Bioterrorismus, feministischer Performance Kunst und der Kunst des
Solo. 
 
Ersatzstadt ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in
Kooperation mit der Volksbühne am Rosa- Luxemburg- Platz und wird in
wechselnden Präsentationen von zwei Kuratorenteams, metroZones (Becker/
Lanz) und Tulip House realisiert.
www.ersatzmedia.info/ www.tuliphouse.de <http://www.tuliphouse.de/> 
Tanz im August ist eine Veranstaltung von Hebbel am Ufer und
Tanzwerkstatt Berlin, mit Unterstützung der Senatsverwaltung für
Wissenschaft, Forschung und Kultur, gefördert aus Mitteln des
Hauptstadtkulturfonds der Bundesrepublik Deutschland.