[rohrpost] Alexander Wolf + PS..

piper piper at kondensat-berlin.de
Son Aug 29 22:44:57 CEST 2004



Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreundinnen und -freunde,

hiermit laden wir sie herzlich zur Eröffnung unserer Ausstellung aktueller Arbeiten von Alexander Wolf ein !

Mit besten Grüßen, Andreas Engler & Edmund Piper



Alexander Wolf 

>>Unfocused View<<

Eröffnung: Freitag, den 03. September 2004 / 19.30 Uhr

Dauer:      von 04. Sep bis 03. Okt 2004

engler & piper 
Kastanienallee 67 | 10119 Berlin
Öffnungszeiten: Di - Sa / 13 - 20 Uhr
030 - 443 08 500 | 0175 - 377 90 67
www.engler-piper.de | info at engler-piper.de



=> please scroll down for English description..
 
PS: Des weiteren erlauben wir uns, Sie schon frühzeitig auf eine Veranstaltung aufmerksam zu machen, die hoffentlich Ihr gesteigertes Interesse wecken wird: den 1. Berliner Kunstsalon.
 

Bereits jetzt wirft der anstehende Kunstherbst seine Schatten voraus. Und fast macht es den Eindruck, als wäre die Berliner Kunstlandschaft selten so bewegt gewesen, wie vor dieser Sommerpause: Die anstehende Kunstmesse ART FORUM BERLIN sowie der Einzug der Flick-Collection deuten darauf hin, dass das Thema 'zeitgenössische Kunst' in diesem Herbst die öffentlichen Gemüter bewegen wird.

 

Deshalb haben nun auch wir uns dazu hinreißen lassen, den kommenden Kunstherbst um einen inhaltlich anspruchsvollen Beitrag zu bereichern: Vom 18. bis zum 26. September 2004 werden wir Ihnen ein bescheidenes Beispiel des kreativen Potentials Berlins vermitteln, das Sie weder auf der ihrem Sinn nach auf Verkauf ausgerichteten Messe ART FORUM Berlin, noch auf den divers angekündigten Klein- und Nebenmessen finden werden.

 

Unter dem Namen Berliner Kunstsalon werden 34 ausgewählte Berliner Galerien, Kunsträume, Projekte, freie Kuratoren und Künstlernetzwerke, auf rund 50 - 80 m², Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zeigen und darüber, jenseits all der angestrengten Geschäftlichkeit, verdeutlichen, weshalb die Stadt Berlin international den Ruf einer kreativen Metropole genießt.

 

Der 1. Berliner Kunstsalon wird, in Zusammenarbeit mit der arena-berlin (www.arenaberlin.de), vom Kunst- und Kommunikationsbüro engler & piper ins Leben gerufen. Die Realisation erfolgt mit freundlicher Unterstützung des ART FORUM BERLIN, namentlich ihrer künstlerischen Leitung, Sabrina van der Ley, welche die Kommunikation des Kunstsalons maßgeblich unterstützt, sowie der Club Commission Berlin (www.clubcommission.de), die im Kunstsalon die Möglichkeit sieht, Berlins kulturelle Vielfalt über die Grenzen der manigfaltigen Clubkultur hinaus zu protegieren.

 

Der 1. Berliner Kunstsalon wird gesponsert von Michael Schultz.

 

Über Ihr Interesse an dieser Veranstaltung würden wir uns sehr freuen und stehen Ihnen mit weiteren Informationen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen, Andreas Engler & Edmund Piper 

 

 

engler & piper - Kunst und Kommunikation

Kastanienallee 67 | 10119 Berlin

Telefon: 030 - 443 08 500

Mobil: 0175 - 377 90 67

piper at kondensat-berlin.de

 

www.berlinerkunstsalon.de

 

 

 

 

 

 

BERLINER KUNSTSALON


  Begegnungsstätte zwischen Kunst, Künstler und Kunstliebhaber..


 Der Berliner Kunstsalon soll sich ebenso vielfältig zusammensetzen, wie es auch die Berliner Kunstlandschaft tut: Ausgewählte Kunsträume, Projekte, Kuratoren und Künstler-Netzwerke, welche die Berliner Kunst-Szene durch inhaltlich und programmatisch interessante und progressive Positionen prägen, zeigen im Rahmen des Kunstsalons eine das jeweilige künstlerische Profil spiegelnde Ausstellung auf 50 - 80 m² Ausstellungsfläche.


 Dadurch entsteht für die Besucher ein bisher noch nie dagewesener Überblick: ein Querschnitt durch die international einzigartige künstlerische Vielfalt der jungen Kunst-Metropole Berlin.


 Der Kunstsalon versteht sich also ganz bewusst nicht als Alternative oder gar Konkurrenz zur parallel stattfindenden Kunstmesse ART FORUM BERLIN, sondern als ein inhaltlich anspruchsvoller Beitrag zum Berliner Kunstherbst 2004, im öffentlichen Interesse.


 Deshalb wird der Kunstsalon auch ideell von der Messe unterstützt: Informationen und Programm über den Kunstsalon werden über die Internetseite der Art Forum Berlin kommuniziert und, falls drucktechnisch noch möglich, auch über deren Print-Medien (offizielle Flyer ect.). Auch seitens der Kunst Herbst Planer ist in Aussicht gestellt, den Termin und das Programm des Kunstsalons in die Kunst Herbst-Medien zu integrieren.


 Um die Grundidee des Salons zu unterstreichen wird inmitten der Ausstellungen ein Raum als "Salon" inszeniert, der den kommunikativen Charakter eines klassischen Salons aufgreift und Möglichkeiten des direkten Zusammentreffens von Künstlern, Kuratoren, Kritikern und Kunstliebhabern bietet: Hier wird auch das über die Dauer des Kunstsalons organisierte Rahmenprogramm aus Lesungen, Filmprogramm und Diskussionen ermöglicht. Ferner werden aktuelle Kunst-Publikationen sowie Künstlermappen der teilnehmenden Projekte zur Einsicht gereicht, um den inhaltlichen Anspruch des Kunstsalons zu untermauern.


 
Aktuelle Informationen zum 1. Berliner Kunstsalon werden ab 01. September 2004 unter www.berlinerkunstsalon.de im Internet publiziert.


 


 Ort:
 arena-Magazin + Glashaus, http://www.arenaberlin.de

Gesamtgröße ca. 3.900 m² 

 Ausstellungsfläche:
40 - 180 m² Ausstellungsfläche (weiße Wände) mit Strom und Neon-Standartbeleuchtung 


 Pressetermin:
Donnerstag, den 16. September um 18.00

 Eröffnung:
18. September 2004, 18 Uhr

 Dauer:
vom 19. September bis zum 26. September 2004 (parallel zur ART FORUM BERLIN)

 Öffnungszeiten:
Täglich 10 - 23 Uhr

 Rahmenprogramm:
Samstag, den 18. September 2004:

Vernissage mit musikalischem Rahmenprogramm.. organisiert über Walden Kunstausstellungen




Sonntag, den 19. Sept.:

20 Uhr: Der Film zum  Paradies-Projekt (70 Min.)

22 Uhr: Herr von Eden - exklusive Show

 

22.09. von 10 bis 23 Uhr
Die Kunstfabrik am Flutgraben, das größte Atelierhaus Berlins, öffnet im Rahmen des Kunstsalon ihre Ateliertüren für kunstinteressierte Bebsucherinnen und Besucher

 

23. Sept. & 24. Sept.:

19.30 - 21.30 Uhr: Harm Lux selected... videopool.de presents: Indonesian Filmnights !

 

.. weitere Neuigkeiten hierzu in Kürze..


Eintritt:
5,- Euro pro Person

 

Katalog:

Zum Kunstsalon erscheint ein Katalog mit 96 Seiten ( im Format 16 cm x 23 cm, im Innenteil auf 135 gm² Papier gedruckt, außen partitiell UV lackiert auf ca. 250 gm² Papier, mit Klebebindung ). Im Katalog werden die Ausstellungen aller Teilnehmer besprochen, außerdem finden sich dort auch sämtliche Kontaktdaten wie Adresse, Telefonnummern, mail ect. der Teilnehmer.  



 Teilnehmer:
34 ausgewählte Kunsträume, Projekte, Kuratoren oder Künstler-Netzwerke

 Teilnahmebedingungen:
 Die Gestaltung des Ausstellungsraumes zum Zwecke des vordergründigen Verkaufes ist in jedem Fall zu vermeiden: alle Teilnehmer sollen eine ihrem Profil entsprechende Ausstellung präsentieren

 

__________________________________________________________________________ 

 

Folgende Teilnehmer werden eine Ausstellung auf dem 1. Berliner Kunstsalon präsentieren:

 

 

Raum_01 - framework berlin - wien  | http://www.framework-berlin.de

ein Ausstellungsprojekt mit Schwerpunkt 'Kunst und Architektur'

 

Raum_02 - Spunk Seipel / Expo3000 | http://www.expo3036.org

Kunsthistoriker und sicherlich einer von Berlins umtriebigsten Kuratoren. Bis Herbst 2002 bespielte er im Bezirk Friedrichshain einen Projektraum mit dem Namen Expo3000. Seit dem ist er international als freier Kurator aktiv.

 

Raum_03 - Asim Chughtai / FLEISCH | www.fleischzeigt.de

 

Raum_04 - aggregat | http://www.aggregat-3.de

ein Kuratorenprojekt, das sich aus einer Künstlergruppe und Interessengemeinschaft herausgebildet hat. Von September 2001 bis Oktober 2002 bespielte aggregat den Glas-Pavillon der Volksbühne. Aggregat sind: Holger Emil Bange ( Kunsthistoriker ), Philip Grözinger ( Freier Künstler ) und Julia Schnitzer ( Designerin )

  

Raum_05 - pugh pugh | u.a. http://www.pughpugh.de und http://www.abelneuekunst.de/011_1.html

britische Künstlergruppe, die im Berlin-Mitte Nord Kiez einen Proejtraum hatte

 

Raum_06 - Galerie Robert Keller | http://www.abermir.de

 

Raum_07 - schinkel prograssive residency | www.zentralbuero-berlin.org

 

Raum_08 - Karl Hans Schumacher - GEHAG Forum Berlin | http://www.gehag.de
Die GEHAG ist eine der größten Wohnungsbaugesellschaften Berlins. Im Zeitraum der letzen 15 Jahre hat sich ihr Künstlerförderungsprogramm in Form eines Forums junger Kunst zu einer Institution entwickelt.

 

Raum_09 - glue | www.payberlin.de

 

Raum_10 - H.N. Semjon / KioskShop berlin | www.kioskshopberlin.de

 

Raum_11- Laura Mars Group | http://www.lauramars.de

 

      Raum_12 - Galerie Meinhold und Reucker |
     www.galerie-meinhold-reucker
     

 

Raum_13 - ZENTRALBUERO / Rocket Shop | www.zentralbuero-berlin.org

 

Raum_14 - subspace 

 ein internationaler Kunstraum im Bezirk Friedrichshain...

 

Raum_15 - Torsten und Nina Römer - Paradies Projekt | http://www.paradiesprojekt.de

 

Raum_16 - Kunstpunkt Berlin | http://www.kunstpunkt.com

 

Raum_17 - Kastanienallee 87

 

Raum_18 - zero | www.zero-project.org

ein Kunstprojekt aus Kreuzberg, dass sich seit rund 2 Jahren um die Vermittlung osteuropäischer Kunst in Berlin bemüht

 

Raum_19 - engler & piper | http://www.engler-piper.de

ein Büro für Kunst & Kommunikation aus Berlin Prenzlauer Berg / Mitte, das einen kleinen Ausstellungsraum betreibt und ein kleines Kunstmagazin herausgibt.

 

Raum_20 - 37,6°abteilung | www.sprengantrag.de

 

Raum_21 - Walden Kunstausstellungen | http://galerie-walden.de 

 

Raum_22 - sporKlübü & mainstream | http://www.koloniewedding.de

 

Raum_23 - Jonas Burgert / Fraktale | http://www.fraktale-berlin.de/home.html

 

Raum_24 - Mathias Kampl Projekte / Art Cubicle | www.artcubicle.de

 

Raum_25 - Architekturgalerie Berlin | www.architekturgalerieberlin.de

 

Raum_26 - urban art factory

 

Raum_27 - Andreas Wendt

Weißensee-Meisterschüler und junger Kurator des UDK-Studienganges >Kunst und Kontext<

 

Raum_28 - Schwarzer Gegenwartskunst

ein vielversprechender junger Kunstraum in der Schlegelstraße, im Nordkiez von Berlin-Mitte

 

Raum_29 - meinblau e. V. | http://www.meinblau.de

 

Raum_30 - Bergstüb'l PROJEKTE | http://www.bergstuebl.de

 

Raum_31 - Harm Lux | u.a. http://www.lautlosesirren.de

freier Kurator

 

Raum_32 - fotoshop berlin

ein von 11 Fotografen bespielter Kunstraum in Berlin Mitte, der eine Größe von 11 m² hat.

 

Raum_33 - Claudia Reinhardt / Killing me softly | www.claudia-reinhardt.de

 

Raum_34 - Dirk Krechting / Immobile Progress

 

 

Warum Berlin einen Kunstsalon braucht ...
 

Wer sich in der gesamten Berliner Kunstszene auskennen will, der muß ganz automatisch scheitern. Über 500 Orte werden hier mittlerweile gezählt, in denen regelmäßig und ernsthaft versucht wird, Kunst zu zeigen. Angeblich kommen jeden Monat zehn neue Orte hinzu, 5 werden pro Monat wieder geschlossen. Kein Wunder, dass hier der Verlust so mancher kommunaler Galerie nicht weiter auffällt. 

Bei den geschätzten 500 Orten handelt es sich um die unterschiedlichsten Konzepte, vom subventionierten Museum, der kommerziell erfolgreichen und international tätigen Galerie bis hin zu kleineren Projekten, die auf Selbstausbeutung aller Beteiligten beruhen. 

 

Gerade diese Projekte sind es, die ohne feste finanzielle Basis (eine öffentliche Förderung hierfür fehlt in Berlin vollkommen) Berlins Ruf als innovativen und interessanten Kunstort festigen. In diesen kleinen Galerien und Projekträumen werden junge Künstler präsentiert, Experimente erprobt und die Diskussionen über die Zukunft der Kunst geführt, die in den etablierten Räumen in solcher Form kaum möglich sind. Hier wird das Risiko zum Prinzip und Scheitern bedeutet keinen Gesichtsverlust. 

 

Kein Wunder, dass auch immer wieder etablierte Künstler wie z.B. Jonathan Meese in diesen Projekträumen gerne einmal ausstellen und die Freiräume geniessen, ohne gleich an die kommerzielle Weiterverwertung denken zu müssen. Es geht um die Kunst, und das mit viel Elan. 

 

Auch so mancher Kunststar von heute, begann seine Karriere in einem Off-Raum. Besonders berühmt wurden dafür die Berliner Stars der 90er Jahre, die zumeist in einem der kleinen illegalen Bars, in denen das Crossover von Party und Kunst bis zum Exzess geführt worden ist, ihre Karriere begonnen haben. Daniel Pflumm ist hier sicher der bekannteste Namen und steht für eine ganze Generation Berliner Künstler.

 

Berlin hat mit dieser Szene einen Rahmen für die Kunst, wie es ihn weltweit kein zweites Mal gibt. 

Dennoch ist die Unübersichtlichkeit der Szene nicht nur eine Chance, sondern auch ein Problem. So wie sich jeder Berliner gerne in seinen kleinen Kiez zurückzieht und das eigentliche Leben für ihn nur in einen Bereich von wenigen Straßen abläuft oder nur innerhalb seiner Szene, genauso gibt es auch für die Galeristen und Macher solcher Projekträume kleine, abgegrenzte Kreise. Seien sie lokal oder inhaltlich. Es gibt kaum Überschneidungen, wenige Begegnungspunkte und Kontakte.

 

So war es auch an der Zeit, endlich einmal für die Macher, die Künstler und die Interessierten einen Ort zu erschaffen, in dem immerhin eine Auswahl von freien Projekten teilnimmt und miteinander Kontakte knüpft. Trotz so mancher Absage kann hier der Besucher einen Überblick über die freie Szene erhalten, wie nirgends sonst. Man kann fast behaupten, hier handelt es sich um die wichtigsten Galerien und Projekte, die es in Berlin gibt. Einige wenige fehlen, doch die teilnehmenden Galerien decken auch deren Programm ab. Rund 30 Kunstorte stehen für die junge Nachwuchsgalerie, den Vermittlungsort für ein Spezialprogramm oder die freien Projekte, die aus Künstlergruppen bestehen oder eher das Programm eines einzelnen Kurators wiederspiegeln. Das reicht um einen Einblick in die Kunstszene Berlins zu gewinnen, zu Mal die Veranstalter Edmund Piper und Andreas Engler dankenswerterweise den Berliner Kunstsalon auf den selben Termin wie das Artforum gelegt haben. So kann man das Programm vieler Galerien, die zum Teil schon vor über 15 Jahren als kleiner Projektraum begonnen haben auf dem Artforum besichtigen und auf dem Berliner Kunstsalon mit den Künstlern und Machern der Zukunft ins Gespräch kommen. In dieser Woche wird man keinen endgültigen Überblick über die Berliner Kunstszene bekommen können, aber einen guten Einblick. Man sollte die Chance nützen.

 

Text: Spunk Seipel

 

 

Eine Arena für die Kunst - Gedanken zur Geburt des 1.Berliner Kunstsalons im Jahr 2004
 

 

Damals und das war im Sommer 1996 - immerhin fast 10 Jahre sind es her, der Senat war bereits bankrott - wurde man Zeuge einer innerdeutschen Kunstposse, provinziell und richtungsweisend. Eine Handvoll Galeristen aus München, Düsseldorf, Köln und Berlin traten aus dem Kölner Bundesverband der Deutschen Galerien und versuchten gegen die vorgebliche Kriterienlosigkeit der Kölner Kunstmesse eine Alternative in Berlin zu etablieren. Die Geburtsstunde der Kunstmesse art forum hatte eingesetzt.

Spätestens seitdem erreichte Berlin der Diktat der "Kulturmetropole" und das Qualitätssiegel "International". Als Klaus Biesenbach 1992 die Ausstellung "37 Räume" in leeren Wohnungen der inzwischen kulturkorrekten Auguststraße initierte, traff er den werbestrategischen Nerv der Zeit. Weder Ost- noch Westberliner Kultur wurde da im Grunde gezeigt, sondern eine Vision. Biesenbach und erst später die CDU-Kultur-Stadtväter (Radunski und Hassemer) begriffen die Gunst einer ahnungslosen Stunde. Biesenbach erreichte schließlich die Etablierung der "Kunstwerke" und bat damit einen alternativen Ort für zeitgenössische Kunst an als Ergänzung zu dem in Verwaltungskämpfen erstarrten Hamburger Bahnhof. Darüber hinaus wurde zähneknirschend möglich, daß die Kunstwerke als Ort einer von Künstlern und Kuratoren heiß umkämpften berlin-biennale weiter überleben konnten. Noch dachte man generell in folgenden Parameter:Köln - der alte bundesrepublikanische Kunstzentrum. Berlin - der  ewige Parvenü und Aufschneider. Aber Berlin war im Grunde schon weiter.

Visionen und Kleinlichkeit generieren oft, den Göttern sei Dank!, glückliche Konstellationen. Gerade die berliner Mischung aus Kulturbeamtentum, Wohlstandswahrer verschrumpften Förderkulturen, künstlerische und politische Sonderrollen, institutionalisierte Künstler neben Kunstguerrillas und hartnäckige, vielleicht auch notorische, selbstausbeuterische Querdenker beschert der Stadt stets neue Impulse und Denkrichtungen. Nein, Berlin ist kein New York und das ist gut so. 

Und nun? Rhythmisch rituell startet also Berlin obligatorisch am Ende einer meteorologischen Atempause Namens Sommer mit einem Wüst an kulturellen Ereignissen. Ende August nocheinmal "die Lange Nacht der Museen", es folgt das September-Wochenende mit dem "Tag des offenen Denkmals", dann schon bald die Kunstmesse "art forum", diesmal die neunte, dazu den mittlerweile etablierten, von einigen Institutionen als alternativ und parallel zur Messe gedachten "Was-sonst-noch-gibt-Programm organisierten "kunstherbst", begleitet von der Eröffnung einer längst vergessenen (West-)Berliner Instituttion, der "Berlinische Galerie und die viel diskutierte Eröffnung der Sammlung Flick , pardon,  Flick Collection -. Irgendwann nach Weihnachten und Silvester kommt dann die "berlin biennale". 

Und jetzt also auch im Herbst, zeitgleich mit dem art forum und seiner diesjährigen Sonderausstellung "Made in Berlin" ein 1. Berliner Kunstsalon? Das kann nichts werden, schimpften die Ängstlichen, was das soll, fragten die Bewahrer kopfschüttelnd, viele Indifferente machen aus Angst um Blamage nicht mit. Andere Unerschrockene jedoch, die keine konforme Bürgerhirne mögen und der Meinung sind, daß angestammte Plätzen nur am Stammtisch aber nichts in der Kunst zu tun haben, beschlossen mit Energie den 1. Berliner Kunstsalon ins Leben zu rufen. Also wieder eine berechtigte Vision. 

Die Absichten erscheinen logisch: während das art forum als "internationale Messe für Gegenwartskunst", und der Kunstherbst auf den mittlerweile professionell gewordenen Pfaden der Kunstvermittlung sich bewegen und mit ihrem angestammten und teilweise gähnendem historischen Angebot der außergewöhnlichen Standkonzeptionen, außergewöhnlichen Galeristen außergewöhnlichen Künstlern und außergewöhnlichen Sonderausstellungen darum Ringen (müssen ?) Sammler, Kauflustige und Kunstpublikum in die Stadt zu holen, bemüht sich der 1. Berliner Kunstsalon um jene künstlerische Positionen aus der Stadt Berlin die, neben dem heutigen Etikett "international" vor allem selbst erarbeitete Positionen aufweisen, unbekannt, aktuell und erfrischend subversiv sind. 

Es sind dabei Künstlergruppen, einzelne Künstler Galerien-, Kuratoren- und Netzwerkprojekte, die in der Arena-Halle + Glashaus auf grandiösen 3.900 m2 ihre Arbeit präsentieren und sich dadurch auszeichnen, stets seit Jahren dem Kunst-Etablishement und der Kunst-Normierung die Stirn zu bieten, sich anmaßen Kunstprozesse selbst zu reflektieren und beurteilen zu wollen, ungeachtet aktueller Strömungen, Kunstdiktate, Verkaufsförderung und Lifestyletendenzen. 

Gerade letztere, die Spielwiese des nicht tot zu kriegen suggestiven Crossovers à la Pop-Art, beherrscht ungeniert und vor allem unkommentiert die Köpfe vieler Bestimmer in der Kunstwelt. Diese ständige Verteidigung eines alten Hutes und die Einseitigkeit der herrschenden Ästhetik ist mittlerweile schon fast einen Fall für die Denkmalpflege. Deshalb könnte diese Arena des Kunstsalons tatsächlich jene lateinische Arena bedeuten, ein sandbestreuter Kampfplatz, wo Positionen sich konfrontieren, Konstellationen ihre Kraft erproben dürfen. Ein Ort der Kommunikation der nicht elegant, sondern anregend sein soll, wo auch tatsächlich diskutiert und hinterfragt werden darf, wo der Dornröschenschlaf der Kunst von der Bestie Erkenntnis ruhig wach geküsst werden darf. Ein echter Kunstsalon wünscht man sich dort mit echten Dissidenten und Kämpfern, mit einer erfrischenden jungen Begeisterung, wo nicht alle nett und schön sind, sondern erlaubt ist uncool zu sein und Flagge zu zeigen. Ein artistischer Kampfplatz, eine Arena eben.

 

Text: Dr. Susana de Andrade, Berlin, 14.08.2004

 

 

Berliner Kunstsalon-Tradition

1898 und 2004

 

>>Als Kunstwerk erscheint uns jedes Werk, - gleich welcher Richtung es angehören möge -, in dem sich eine aufrichtige Empfindung verkörpert.<<

 

Dieses von Max Liebermann 1899 anlässlich der Eröffnung der ersten Ausstellung der Berliner Sezession verkündete Credo der 1899 gegründeten Vereinigung war in seiner formalen Offenheit und seiner Betonung des künstlerischen Anliegens ein Angriff auf die akademische Malerei des fin de siècle. Ein Jahrhundert und einige Kunstrevolutionen später hat das Kunst- und Kommunikationsbüro engler & piper, das im September 2004 seinen Berliner Kunstsalon in der Arena Berlin eröffnet, ein ganz ähnliches Bestreben - wenn auch nicht, wie die Berliner Sezession, in Opposition zu einer nicht mehr existierenden Maltradition.


Die Organisatoren haben in eine Halle von fast 4.000 Quadratmetern Größe 34 Ausstellungsräume eingebaut, die 9 Tage lang von eingeladenen Galerien, Kunsträumen, Kunstprojekten, Kuratoren und Künstler-Netzwerken bespielt werden. Und, da es dabei nicht um vordergründigen Verkauf , sondern um eine Begegnungsstätte zwischen Kunst, Künstlern, Kunstvermittlern und Kunstliebhabern geht, knüpfen sie damit an die Tradition der künstlerischen Salons an, wie sie in Europa seit dem 15. Jahrhundert gepflegt wurden.


Im Kunstsalon des Hugenotten Louis Friedrich Sachse zum Beispiel konnten sich interessierte Besucher und Sammler mit der aktuellen zeitgenössischen Kunst auseinandersetzen, welche ihnen in den Ausstellungen der Akademie und des Künstlervereins vorenthalten wurde. Ab 1871 gab Sachse für seine Kunden ein kostenloses Nachrichtenblatt heraus, das nicht nur über seinen Kunstsalon, sondern auch über das internationale Kunstleben informierte. Ebenso haben auch engler & piper mit ihrem seit rund drei Jahren bestehenden Kunstmagazin KONDENSAT den Anspruch, über die von ihnen vertretenen Künstlerinnen und Künstler hinaus, auf interessante zeitgenössische Positionen der Berliner Kunstlandschaft aufmerksam zu machen.


Der mit Abstand bedeutendste Berliner Kunstsalon war der Paul Cassirers. Ihm gelang es, den zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch unverstandenen französischen Impressionismus und die Kunst der Berliner Sezessionisten, allen voran Liebermann, Corinth und Slevogt, bei deutschen Sammlern und Museen durchzusetzen. 1898 eröffnete er gemeinsam mit seinem Cousin Bruno den Berliner Kunstsalon in der Victoriastraße, im Südwesten Berlins. Die Stadt hatte sich zu dieser Zeit von einer Provinzmetropole in eine lebendige Großstadt verwandelt und durch seine permanenten Kunstausstellungen war Berlin zum bedeutendsten Markt nach Paris geworden. Mit seinen Ausstellungen leistete Cassirer Bedeutendes für die Durchsetzung neuer künstlerischer Tendenzen in Deutschland. 
Degas, Monet, Manet, Cézanne, Van Gogh, die Berliner Sezessionisten Liebermann, Slevogt und Corinth: Sie alle sind erst durch Cassirers unermüdliches Engagement für die >>junge Kunst<< vom damaligen Sammlerpublikum angenommen worden. Trotz des Widerstandes der nationalkonservativen, kaisertreuen Akademie fanden ihre Gemälde schließlich auch Aufnahme in deutsche Museen.


Was erst vor kurzem bekannt wurde: Cassirer hatte große Pläne für Berlin. Nicht nur einen Kunstsalon, ein ganzes Forum Berolinense wollte er schaffen. Seine Vision: Auf einem Teil des Tempelhofer Feldes in Berlin sollte ein von Arkaden eingefasster Platz für ein Amphitheater, Ausstellungsräume, Bazars, Cafés und Restaurants geschaffen werden, eine Art >>Schauplatz<< für Musik, Dichtung, Schauspielkunst und Bildende Künste. Vor diesem Hintergrund kommt die Standortwahl des 1. Berliner Kunstsalons (des aktuellen Jahrtausends) den Ideen Cassirers recht nahe.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland bedeutete schließlich das Aus für die künstlerische Avantgarde in Deutschland. Die Vorreiterrolle in der Kunst war inzwischen auf New York übergegangen, wo 1930 das Museum of Modern Art gegründet worden war. Die Zweiteilung der Stadt Berlin nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg tat ihr Übriges, um künstlerische Synergieeffekte erst gar nicht aufkommen zu lassen.


Glücklicher Weise änderte sich nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 einiges: Berlin, geopolitisch vorteilhaft inmitten des neuen Europas gelegen, bietet Künstlern ideale Lebens- und Arbeitsbedingungen. Zudem ist Berlin dabei, wieder die internationale Kulturmetropole zu werden, die sie einmal war. Der Berliner Kunstsalon in der Arena Berlin leistet dazu einen wertvollen Beitrag und bietet der jungen Berliner Kunstszene erstmalig die Möglichkeit, auf ein interessiertes Fachpublikum zu treffen, das dort ganz sicher die eine oder andere Entdeckung machen wird.

 

Text: Ingrid Hölzl

 

 

 

 

 

 1st Berliner Kunstsalon

 

Meeting place between Art, artists, and lovers of art.

 

The Kunstsalon in Berlin has to get together just as diverse, as also the art scene of Berlin does it: selected Galleries, projects, networks of curators and artists, which shape the art scene of Berlin through a position that is interesting through its contents and programmes and progressive, show within the exhibition room an exhibition with a surface of 50-80m² that reflects the respective artistic profile.

 

Thereby a cross section emerges from the international, unique and artistic variety of the young art metropolis in Berlin and gives to people, who visit the exhibition, an overview that has not been seen until now. 

 

The Berliner Kunstsalon can be seen totally self-aware not as an alternative or competition facing the ART FORRUM, which are held parallel, but as a contribution that requires a fastidious contents to the Berlin Art  Autumn in 2004 that runs into a public interest because it makes sense. 

 

Therefore the Kunstsalon is going to be support also by the ART FORUM: the information and programmes about the Berliner Kunstsalon are going to be communicate on the website of the Art Forum Berlin and if still possible from a printing point of view by their Print-Medien (official flyer etc).By this way, on the part of the autumn planner of art is promised to integrate the appointment and the programme of the Berliner Kunstsalon in the autumn media for art. 

 

To emphasize the basic idea, in the middle of the exhibitions a space as exhibition room will be directed, a communicative character of a classical exhibition will be picked up and opportunities to direct meetings of artists, curators, critics and lovers of art will be offered: here the framework that is organized about the duration of the Exhibition Room for the readings, for the programme of the films, and for the discussion is available. Further the art publications as well as the artists' file who take part to the project will be also available and underpinned through the requirements about the contents of the Berliner Kunstsalon. 

 

 



 Meeting place: 

new arena-Magazin, http://www.arenaberlin.de

Size ca. 3.900 m² 

 

The surface of the exhibition: 

The exhibition area is by 40-180 m² (with white walls) with electricity and standard lightening

 

 

Appointment with the press: 

Thursday the 16th September, 6 pm

 

Opening:

18th September 2004, 6pm 

 

Duration:

>From 19th September until 26th September 2004 (in parallel to the Art Forum Berlin)

 

Hours of business:

Daily from 10 am until 11pm 

 

Framework that is being planned: 

Saturday the 18th September 2004: preview with background music

>From Sunday the 19th September until Thursday the 23rd September: 

4pm: reading / discussion event

7pm: performance, film, live music

9pm: chill out with music from turntable

 

Admission: 

5 euros per person

 

Participant: 

34 chosen Galleries, projects, networks of curators or artists. 

 

Catalogue:

For the Berlin Exhibition Room a catalogue with 96 sides will be published ( Format: 16 cm x 23 cm, on the inside printed on 135 gm² paper, on the outside with UV varnished on ca. 250 gm² paper, with adhesive binding ). The catalogue will give informations about the exhibitions seen at the Berlin Exhibition Room as well as informing about participants addresses, phone-numbers and mails etc. 

 

The conditions of the participation:

The form of the rooms for the exhibition to the tack of the superficial selling has to be avoided, participants have to present an exhibition in accordance with their profile. 

 

 

 

Why Berlin needs a Kunstsalon .
 

Who wants to know all about the entire Berlin artscene has got to fail automatically. Meanwhile more than 500 locations can be counted here, where it is tried regularly and seriously to show art. Supposedly ten new locations are added each month, five per month are closed again. No wonder that the loss of many a local art gallery does not attract any further attention. The estimated 500 locations are a matter of most different concepts, from the subsidized museum, the commercially successful and internationally active art gallery up to smaller projects that are based on the selfexploitation of all participants.

Especially these projects are the ones, that without any solid financial basis (public sponsorship for these is missing completely in Berlin) strengthen Berlin's reputation as an innovative and interesting spot for art. In these small art galleries and projectspaces young artists are presented, experiments carried out and discussions about the future of art held, which are hardly possible in this form in established rooms. Here risk becomes principle and failure does not mean the loss of face. No wonder that again and again established artists, as for example Jonathan Meese, are glad to exhibit in these projectspaces and enjoy the space to manoeuvre, without having to right away think of any commercial use. It is about art, and that with much vigor. Many of today's famous artists began their career in an off-room.This is what Berlins stars of the nineties became especially famous for. For the most part they began their career in one of the small illegal bars, in which the crossover of party and art was taken to extremes. Daniel Pflumm is in this context surely the best known name and represents a whole generation of Berlin artists.

Berlin has with this scene a setting for art as does not exist a second time worldwide. Nevertheless the confusion of the scene is not only a chance, but also a problem. Just as all Berliners gladly withdraw into their small neighbourhoods and real life runs for them within the small area of a few streets or just within their scene, so do exist small demarcated circles for the art gallery owner and doer of such projectspaces. Be they local or in terms of content. There are hardly overlappings, few meeting places and contacts. So it really was time, finally once to create a space for the doers, the artists and the interested people, where at least a selection of free projects participates and comes into contact with each other: "Berlin needs Kunstsalon".

There the visitor can receive an overallview of the free scene like nowhere else. One can almost claim that the participants of the first Berliner Kunstsalon are the most important galleries and projects that exist in Berlin. Just a few are missing, however the participating galleries also cover their programme. About 30 art locations represent the promising young galleries, the agency of a special programme or the free projects, that exist of groups of small artists or rather reflect the programme of a single curator. That is enough to win an insight into the artscene of Berlin, since the organizers, Edmund Piper and Andreas Engler, kindly enough have chosen the same date as the Art Forum for Art Exhibition Berlin. So one is capable to visit the programme of many galleries, that partly have already started more than 15 years ago as a small projectspace, at the Art Forum, and at Bewrliner Kunstsalon one can communicate with the artists and doers of the future. At this first Berliner Kunstsalon you can not get a final overallview of the diversity of the artscene of Berlin, but what you can get is a first and uniquely good insight. One should seize this opportunity.

 

Text: Spunk Seipel

 

 

 

An arena for art- thoughts about the birth of the first Berliner Kunstsalon in 2004
 

Back then and that was in the summer of 1996- that is after all almost ten years ago, the senate was already bankrupt- one could witness of an inner German artburlesque- provincial and a landmark. A handful of art gallery owners from Munich, Duesseldorf, Cologne and Berlin left Cologne's national association of German galleries and tried to establish an alternative in Berlin against the ostensible lack of criteria of the Cologne artfair. The hour of birth of the artfair Art Forum Berlin had taken place.

At the latest since then Berlin reached claim as the "capital of culture" and the seal of quality "international". When in 1992 Klaus Biesenbach initiated the exhibition "37 rooms" in empty apartments of the meanwhile culturelly correct Auguststreet, he hit the nerve of time's advertising strategy. Neither Berlins eastern nor western culture was really presented there, but a vision. Biesenbach and only later the CDU- culture- cityfathers (Radunski and Hassemer) understood the favor of an unsuspecting hour. Biesenbach finally reached the establishment of the "works of art" and thus offered an alternative place for contemporary art as a completion to the railway station of Hamburg which had in administrative fightings stiffend. In addition it became grudgingly possible that the works of art could further survive as a place for a Berlin- Biennale fiercly fought for by artists and curators. Still one generally thought in the following parameter: Cologne- the old federal republican artcentre. Berlin- the everlasting "parvenu" and show-off. But basically Berlin was already a step further.

 

Visions and pettiness often generate, the gods be thanked!, fortunate constellations. It is Berlin's mixture of cultural officialdom, prosperity preservers of shriveled up promoting cultures, artistic and political special roles, institutionalized artists next to art guerrillas and stubborn, possibly also notorious, selfexploiting unconditional thinkers that blesses the city constantly with new impulses and lines of thought. No, Berlin is not New York and that is a good thing too.

 

And now? At the end of a meteorological breather called Summer, Berlin starts an obligatory rhythmical ritual with a chaotic wildness of cultural events. Once again at the end of August "Long Night of  Museums", followed by the September weekend "Day of Open Memorial", then already artfair "Art Forum", this time the ninth, in addition the meanwhile established and organized, by some institutions thought of as an alternative and parallel to the fair "What- else- does exist- on top of that" programme "Art Fall", accompanied  by the opening of a long since forgotten institution of (West-) Berlin, "Berlinische Gallery", and its much discussed opening of the collection Flick, pardon, "Flick Collection"-. Then sometime or other after Christmas and New Years comes the "Berlin- Bienalle".

 

And now aswell during autumn, simultaneously with "Art Forum" and its years special exhibition "Made in Berlin" a first Berliner Kunstsalon? Nothing can come of it- the anxious railed, what is that supposed to be- the preservers questioned, shaking their heads, and many an indifferent does not join fearing disgrace. However, undaunted others, who do not like conformed citizenbrains and are of the opinion that accustomed places just have to do with a regular's table  and not with art, decided to bring the first Berliner Kunstsalon energetically into being. Again a legitimate vision.

 

Intentions appear logical: while Art Forum as "international fair of present time art", and Art Fall moving on  meanwhile professional paths of art agency with their accustomed and partly yawning historic offer of the unusual standconcepts, unusual artists and unusual special exhibitions, have to wrestle to fetch collectors, an art audience and people with the urge to spend plenty of money, into the city, does the first Berliner Kunstsalon make an effort for those artistic positions of Berlin that show, besides today's label "international", selfdeveloped positions, unknown, topical and refreshingly subversive.

 

With it are artistgroups, single artist-, art gallery owners-, curators- and networkprojects, that present their work on grandious 3900 m2  in the arena-Magazin + Glashaus and are distinguished by years of continious defeat of art-establishment and art-nomination, the claim of wanting themselves to reflect and judge artprocesses, regardless of topical trends, artdictation, sales promotion and lifestyletendencies.

 

Especially the latter, playground of the impossible to kill suggestive Crossovers a la Pop-Art, dominates unhibited and foremost uncommentated minds of many a determiner in the artworld. Meanwhile this constant defence of an old hat and one-sideness of ruling aesthetics becomes almost a case for  preservation of monuments.Therefore this arena of art exhibition could actually mean that latin arena, a sandstrewn battlegound, where positions confront eachother, and constellations are allowed to try out their strength. A place of communication that is not supposed to be elegant but stimulating, where it is really allowed to discuss and question, where sleeping beauty's nap of art is allowed to be leisurely kissed awake by the beast knowledge. There one wishes for a true art exhibition with genuine dissidents and combatants, with a refreshing young enthusiasm, where not everyone is nice and pretty, but in which place is permitted to be uncool and to show the flag. An artistic battleground, simply, an arena.

 

Text: Susana de Andrade, Berlin, 14.8.2004

 

 

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