Re: [rohrpost] ZKM/Filmvorführung/\\medien\kunst\rolle

sascha brossmann brsma at gmx.net
Mit Jan 21 13:48:22 CET 2004


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liebe anke,

danke für den programmtipp, sowas kann man leider in der menge des 
gebotenen auch leicht übersehen, zumal die spätprogramme der dritten 
teilweise nicht vollständig abgedruckt werden.

> ob videokunst im fernsehen oder gar kino seinen charakter und seine 
> spezifische materialität verliert, ist natürlich eine berechtigte 
> frage, aber es geht ja bei dieser seltenen kooperation zwischen 
> "schwieriger" kunst und tv-sender als erstes mal um die verbreitung 
> und bekanntmachung  der arbeiten, der künstler, der preis-initiative 
> und eben des genres.

ja sicher, letzteres möchte ich auch nicht in frage stellen, das kann 
ich problemlos akzeptieren. trotzdem hat die geschichte für mich zum 
einen etwas von abgefilmten theater (vor allem im kino, im fernsehen 
geht es eigentlich noch eher, zumindest soweit eine arbeit z.b. nur 
einen einzigen monitor benutzt) oder von dem sprichwörtlichen erzählten 
essen - und zum anderen fand ich die starke betonung der technischen 
unzulänglichkeiten in der ankündigung äusserst fragwürdig. als ob es 
primär darum ginge... wäre ich betroffen, würde ich mich gegen eine 
solche darstellung äusserst vehement wehren. nochmal: das heisst 
*nicht*, dass das arbeiten an und mit der nicht-pefektion des materials 
kein konstituierendes element vieler arbeiten oder gar des "genres" 
sein kann. aber ich finde die in der ankündigung erfolgte simple 
gleichsetzung von künstlerischer freiheit/kreativität mit technischer 
imperfektion (dazu noch - "statt" steht da - bei gleichzeitigem 
aussschluss der möglichkeit freiheit/kreativität *plus* techn. 
perfektion, was auch immer letzteres heissen mag...) hochproblematisch, 
weil sie viele andere aspekte unterschlägt. und das nehme ich als ein 
vermitteln von inhalten auf einem derart erschreckenden niveau wahr, 
dass es mir zutiefst graust, das konstruiert (in der verbalen 
vermittlung wohlgemerkt) so eine art medienkunstdisneyland für geistig 
arme, denen man nicht zu viel zumuten darf (achtung! kunst! lo-fi!). 
wir geraten hier allerdings, mea culpa, in eine metadiskussion -  über 
die ankündigung eines kunstvermittlungsversuchs - mit vermutlich 
zweifelhafter produktivität...

herzliche grüsse

sascha

p.s.: ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich meine antwort wieder 
auf die liste schicke.
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