[rohrpost] Digital Move

[sascha brossmann]

Am 02.07.2004 um 10:54 schrieb Wolf Lieser:
> Präsentiert werden die Arbeiten auf dem mehr als 20 qm grossen LED 
> Screen im Innenhof des Sony Center. Kunst im öffentliche Raum im 
> digitalen Zeitalter.

nichts für ungut, aber sind da nicht irgendwie ein wenig die 
begrifflichkeiten verrutscht? es ist mir ziemlich neu, dass das sony 
center (genausowenig wie der rest des eufemistisch potsdamer 
platz(sic!) genannten, konglomerats megalomanischer 
investorenrepräsentationsarchitektur) *öffentlicher raum* wäre, bin ich 
doch bisher eher vom gegenteil ausgegangen. woran ja auch grösserer 
publikumsverkehr nichts ändert, den gibt's auch bei mcdonalds, h&m und 
anderen shopping mall-insassen. mit *öffentlich* hat das aber nicht das 
geringste zu tun.

die frage, ob sich software art (die zumindest in meiner welt auch 
davon lebt, dass jemand mit ihr *umgeht*) auf einem 20 qm grossen 
bildschirm ganz klassisch unidirektional präsentiert werden kann, finde 
ich auch äusserst diskussionswürdig. nicht der *bildschirm* macht 
schliesslich die musik bzw. die software - also letztlich den computer 
- als *medium*.

im falle der animationen finde ich das wiederum eher wurst, da sind nur 
die werkzeuge nicht-klassisch (und mittlerweile 'eh industriestandard, 
also auch nichts besonderes mehr). und ich bezweifle zutiefst, ob das 
überhaupt noch einen unterschied macht (oder sogar jemals gemacht hat).

herzliche grüsse

sascha brossmann
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