[rohrpost] SCHUTZVERLETZUNGEN - Legitimation von medialer Gewalt

das ende der nahrungskette jg at monochrom.at
Die Jun 15 16:58:49 CEST 2004


SCHUTZVERLETZUNGEN - Legitimation von medialer Gewalt 

   Wien (OTS) - Die Kunst- und Diskursgruppe "monochrom" und das "Bureau für
Philosophie" veranstalten in Zusammenarbeit mit dem "Filmarchiv Austria" die
internationale, interdisziplinär angelegte Konferenz "Schutzverletzungen -
Legitimation von medialer Gewalt".

   Die möglichen Verbindung von 'Medien' und 'Gewalt' sind in der
wissenschaftlichen Welt schon unter den verschiedensten Vorzeichen diskutiert
und behandelt worden. Vor allem zugunsten medienpädagogischer Fragestellungen,
die besonders den medienwissenschaftlichen und - theoretischen Diskurs der
Sechziger und Siebziger Jahre prägten, bei der Behandlung des erwähnten
Themenkomplexes aber nicht selten unvoreingenommene Analysen vermissen ließen
und so nur in bedenkliche Sackgassen führten, wurde auf eine Vielzahl
möglicher
weiterer Ansätze verzichtet. Einer der wohl wesentlichsten und
interessantesten
Aspekte bei der Auseinandersetzung mit der Medialisierung der Gewalt und der
Übernahme der (realen) Gewalt in die Welt der Medien ist immer noch die Frage
nach der (mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung der Darstellung von
Gewalt
in den Medien. Jede Form von (medialisierter) Gewalt ist mit einem mehr oder
minder deutlichem bzw. wirksamen Legitimationsdiskurs unterfüttert, welcher
der
Gewalt und ihrer Darstellung bzw. mediale Ummünzung eine Art von
Rechterfertigung bieten soll. Das damit angedeutete Feld ist riesig und bisher
nur in Details bearbeitet. Neben Spielfilmproduktionen oder der Befragung der
modernen Kunst und Literatur (vom Märchen bis zu "Kill Bill", das ja auch eine
Form von Märchenlogik bemüht) und ihrer Konzeption anhand einer sich als
Leitästhetik durchsetzenden Ästhetik/Poetik der Gewalt bzw. des Schreckens,
sind ja auch historische (z.B. Gerichts- und Strafpraxis, Entwicklung eines
öffentlichen medizinischen Diskurses) und gegenwärtige Beispiele (z.B.
aktuelle
Kriegsberichterstattung und ihre Verbindung zu den Konzepten einer frühen
Medienverbund-Propaganda) gegeben. Ziel der Konferenz wird es sein, entgegen
der weitverbreiteten medienpädagogischen Fragestellungen zu versuchen sich mit
der Medialisierung der Gewalt und der Übernahme der (realen) Gewalt in die
Welt
der Medien und die Frage nach der (mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung
der Darstellung von Gewalt in den Medien auseinander zusetzen und zu neuen
Lösungsansätzen zu finden.

   Die Konferenz findet am 25. und 26. Juni 2004 im Freiraum im Quartier 21,
Museumsquartier statt.

   Vorträge von Thomas Ballhausen, Martin Büsser, Constanze Grießler, Ralph
Kuschke, Jörg Metelmann, Mela Mikes, Peter Mühlbauer, Tine Plesch, Drehli
Robnik, Tommy Schmidt, Thomas Schunke, Johannes Ullmaier, Stefanie Wenner.

   Webinfo: http://www.monochrom.at/schutzverletzungen/

Rückfragehinweis:
   Hr. Grenzfurthner
   Telefon: +43-676 7831453