[rohrpost] SCHUTZVERLETZUNGEN - Legitimation medialer Gewalt // Konferenz

das ende der nahrungskette jg at monochrom.at
Mit Jun 23 11:20:00 CEST 2004


SCHUTZVERLETZUNGEN - Legitimation medialer Gewalt

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Internationale Konferenz / Freiraum / Museumsquartier / 25. und 26. Juni 2004

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www.monochrom.at/schutzverletzungen

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Die Kunst- und Diskursgruppe "monochrom" und das "Bureau für Philosophie"
veranstalten in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum des "Filmarchiv Austria"
die internationale, interdisziplinär angelegte Konferenz "Schutzverletzungen -
Legitimation von medialer Gewalt".

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Die möglichen Verbindungen von 'Medien' und 'Gewalt' sind in der
wissenschaftlichen Welt schon unter den verschiedensten Vorzeichen diskutiert
und behandelt worden. Vor allem zugunsten medienpädagogischer Fragestellungen,
die besonders den medienwissenschaftlichen und -theoretischen Diskurs der
Sechziger und Siebziger Jahre prägten, bei der Behandlung des erwähnten
Themenkomplexes aber nicht selten unvoreingenommene Analysen vermissen ließen
und so nur in bedenkliche Sackgassen führten, wurde auf eine Vielzahl
möglicher
weiterer Ansätze verzichtet. 

Einer der wohl wesentlichsten und interessantesten Aspekte bei der
Auseinandersetzung mit der Medialisierung der Gewalt und der Übernahme der
(realen) Gewalt in die Welt der Medien ist immer noch die Frage nach der
(mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung der Darstellung von Gewalt in den
Medien.

Jede Form von (medialisierter) Gewalt ist mit einem mehr oder minder
deutlichen
bzw. wirksamen Legitimationsdiskurs unterfüttert, welcher der Gewalt und ihrer
Darstellung bzw. mediale Ummünzung eine Art von Rechtfertigung bieten soll.
Das
damit angedeutete Feld ist riesig und bisher nur in Details bearbeitet. Neben
Spielfilmproduktionen oder der Befragung der modernen Kunst und Literatur (vom
Märchen bis zu 'Kill Bill', das ja auch eine Form von Märchenlogik bemüht) und
ihrer Konzeption anhand einer sich als Leitästhetik durchsetzenden
Ästhetik/Poetik der Gewalt bzw. des Schreckens, sind ja auch historische (z.B.
Gerichts- und Strafpraxis, Entwicklung eines öffentlichen medizinischen
Diskurses) und gegenwärtige Beispiele (z.B. aktuelle Kriegsberichterstattung
und ihre Verbindung zu den Konzepten einer frühen Medienverbund-Propaganda)
gegeben. Ziel der Konferenz wird es sein, entgegen der weitverbreiteten
medienpädagogischen Fragestellungen zu versuchen, sich mit der Medialisierung
der Gewalt und der Übernahme der (realen) Gewalt in die Welt der Medien und
die
Frage nach der (mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung der Darstellung von
Gewalt in den Medien auseinanderzusetzen und zu neuen Lösungsansätzen zu
finden.

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Die KonferenzteilnehmerInnen und ihre Themen:

++ Thomas Ballhausen 
LEGITIMIERUNG VON KRIEG IN DER PROPAGANDA 
Der Stummfilm und der Krieg 

++ Martin Büsser 
LUSTMORD MORDLUST 
Kunstdiskurs und Gewalt 

++ Constanze Grießler 
VIDEO IN DER BRD 
Die Einführung/Indizierung eines neuen Mediums in der BRD der 1980er 

++ Ralph Kuschke 
RENDERMAN 
Kinematik der Gewalt 

++ Jörg Metelmann 
GEWALT-TOURISMUS 
Mörderische Bilder und schützende Rahmen 

++ Mela Mikes 
"THIS IS THE NEW SHIT?" ASKED THE PARANOID ANDROID 
Überlegungen zur Performativität der Angst bei Marilyn Manson und Radiohead 

++ Peter Mühlbauer 
EARTH WAS FILLED WITH VIOLENCE 
Gewalt, Sex, Religion und Film 

++ Tine Plesch 
HE HIT ME AND IT FELT LIKE A KISS 
Popkultur, Geschlecherrollen und Gewalt 

++ Drehli Robnik 
WAS IST BOMBERPILOTEN VERBOTEN? 
Postheroische Re-Visionen westlicher Luftkriegsführung im kulturellen
Gedächtnis von Kino und Geschichtsfernsehen 

++ Tommy Schmidt 
WEB WEAPON 
Gewaltausübung per Internet 

++ Thomas Schunke 
SCHNITTSTELLE TV 
Der TV-Cutter als Sensenmann / Zurück zur "Reality-Katharsis" 

++ Johannes Ullmaier 
EI, EI, EI, OWEIA (UM NICHT ZU SAGEN: AUA, AUA, EI, OWEIA) 
Mikroanalysen medialer Brutalisierung 

++ Stefanie Wenner 
FALSCHGELD IM KRIEG DER BILDER 
Von Abu Ghraib zu Kill Bill über Dogville und zurück

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Die Konferenz findet am 25. und 26. Juni 2004 im Freiraum/Museumsquartiert
statt. 
Die Vorträge starten am Freitag um 13 Uhr und enden um 20 Uhr. Danach Party
mit
DJs und splatterigen Visuals. 
Samstag beginnt die Konferenz um 10 Uhr und endet um 19:30. Danach geht es
rüber in den monochrom-Raum. 

Auf der Homepage ( www.monochrom.at/schutzverletzungen ) findet ihr die
genauen
Beginnzeiten der einzelnen Vorträge.