[rohrpost] n0name newsletter #49
Matze Schmidt
matze.schmidt at n0name.de
Die Nov 23 16:17:53 CET 2004
|<---------- Breite: 74 Zeichen - fixed font: Courier New, 10 ---------->|
n0name newsletter #49 Fr., 02.07.2004 23:59 - Di., 23.11.2004 15:19 CET
Das ist kein Text
(n0name)
*Inhalt/Contents*
1. buecher mit loechern sind stillstellungen der fluesse
rhythm science paul d miller AKA DJ SPOOKY THAT SUBLIMINAL KID.
2. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 15
3. S. 52 in: Fritz Betz/Johanna Riegler. _Bilder der Arbeit im
Spaetkapitalismus: Zum strategischen Machtverhaeltnis von Arbeit und
Technologien_. Wien: Loecker, 2003 und S. 190 in: Martin Burckhardt.
_Vom Geist der Maschine: Eine Geschichte kultureller Umbrueche_.
Frankfurt/Main, Campus: 1999. 0.2
4. Vernetzte Publikationen
Kurse in Visuellen Netzen von Hans Dieter Huber, Bettina Lockemann
und Michael Scheibel und Hans Dieter Hubers Entwurf einer allgemeinen
Bildwissenschaft
36 KB, ca. 11 DIN A4-Seiten
Auch HIER: http://www.n0name.de/txtrackz/archiv/txtrackz-txs
--------------------------------------------------------------------------
1.
buecher mit loechern sind stillstellungen der fluesse
rhythm science paul d miller AKA DJ SPOOKY THAT SUBLIMINAL KID.
REVIEW COPY No. 3694516
Please send two copies of the printed review to:
The MIT Press Ltd
1 Miller PAPER 026263287X 11.95
Rhythm Science +CD
die obige these, dass fluesse stillstellbar sind, ist natuerlich bereits
ein anagramoxorondings. denn fluesse, sobald sie still sind, sind keine
Fluesse mehr, es sei denn historische. und diese tatsache ist eine, wenn
historie schreibung und schreiben ist - d.h. prozess, performanz und
fixiertes zeichen.
CONTENTS
A-Side
004 The Idiot-A Freestyle
012 Also known as
020 The New Griots
025 Sonic Sculptures
032 Uncanny/Unwoven
036 Districts
056 Dj-ing is Writing/
Writing is Dj-ing
060 Multiplex Consciousness
068 Phonography
077 Rhythmic Cinema
089 Rhythmic Space
092 Errata Erratum
100 The Future is Here
B Side
108 The Prostitute
116 Author's Acknowledgements
120 Designers' Notes
124 Endtroduction
das MIT buch von DJ Spooky a.k.a. Paul D. Miller, der sich auch am fluss
der texte auf der nettime beteiligt, verweist schon in seiner aeuszeren
form auf die CD oder das Vinyl. das loch, das bei den Beatles noch eines
war, in das man suchend faellt, ist im buch, in den seiten, und zeigt
den grund des buches an, naemlich die beiliegende CD. darauf sind Tracks
REVIEW COPY No. 3694516
Please send two copies of the printed review to:
The MIT Press Ltd
1 Miller PAPER 026263287X 11.95
Rhythm Science +CD
die obige these, dass fluesse stillstellbar seien, ist natuerlich bereits
ein anagramoxorondings. denn fluesse, sobald sie still sind, sind keine
Fluesse mehr, es sei denn historische. und diese tatsache ist eine, wenn
historie schreibung und schreiben ist - d.h. prozess, performanz und
fixiertes zeichen.
das MIT buch von DJ Spooky a.k.a. Paul D. Miller, der sich auch am fluss
der texte auf der nettime beteiligt, verweist schon in seiner aeuszeren
form auf die CD oder das Vinyl. das loch, das bei den Beatles noch eines
war, in das man suchend faellt, ist im buch, in den seiten, und zeigt
den grund des buches an, naemlich die beiliegende CD. darauf sind Tracks,
die prinzipiell den gleichen vorteil haben wie text, sie stehen nicht
still. nicht nur weil sie laufen (beim lesen/schreiben), vor allem weil
sie versionistisch gedacht werden muessen, d.h. operationabel sind, wie
ein WERK, eine kleine fabrik die funktioniert indem man in sie
investiert. man/frau stellt Versionen her (Kopieren+Einfuegen etc.).
nichst ist fertig oder abgeschlossen, was es noch nie war. aber mit der
allgemeinen digitalitaet weitet sich der faktor der disponibilitaet
zu einem maschinellen moment des Dub fuer alles was digitalisierbar ist.
die darin enthaltene uebertragung - analog/digital-wandeln - ist eher
eine transponibilitaet und emanzipation vom traegermedium, von
traegermedium zu traegermedium. was mit dem angeblichen neuen einer
oekonomie verwechselt wurde und wird. medien selbst aber haben diese
transponibilitaet, dessen basis die differenz ist.
from version to version
forensic investigation of sound as a vector of a coded language that
goes from the physical to the informational and back again.
"For example, forensic pathology is the study of the human body to
determine cause and manner of death." (http://en.wikipedia.org/wiki/
Forensic)
For example, forensic pathology is the study of the sound body to
determine cause and manner of rhythm.
Zum Beispiel, forensische Pathologie ist das Studium des
Klangkoerpers, um die Ursachen und Weisen des Rhythmus zu klaeren.
detektivisch
Zum Beispiel, forensische Pathologie ist das Studium des
Klangkoerpers, um die Xxxxxxxx und Xxxxxx des Rhythmus zu klaeren.
durchkreuze die woerter eines lexikons und ueberschreibe sie. editiere
den text des klangs. was hier nach techno-mystik-poesie klingt, das ist
die einfache frage nach definitionsmacht. die unterfrage waere, ob
wikipedia dumm akkumulativ ist oder die hintertuer der Versionen
(history) auch zuschlagen kann. loeschen als option! wir wollen es
dynamisch sukzessiv! ... = Punkt, Punkt, Punkt fuer to be continued!
jetzt kann der schreiber, der ein leser ist, sich aussuchen, ob er zuerst
das buch liest, oder die cd hoert, oder beides.
du kannst alles modellieren, das ist das versprechen.
und du kannst ... es war einmal, ... alles loeschen, was dem Vektor nicht
entspricht.
Und was zum Teufel ist dieser Vektor?
Also gut. Nocheinmal. Die forensische Methode, das Detektivspiel, das was
deutsche Archeologen in ihren Foucaultschen Foucault'schen Foucault
Ausgrabungen so machen, die Suche nach dem Sound und dem Rhythmus ist
investigativ. Ohne Grabung keine Grabstelle und kein Grab, das
ausgegraben wird. Man koennte also auch von Exhumierung sprechen. Der
Vektor, die poetische theoretische Form Miller's soll erklaeren, was die
unendliche Dynamik der Zitate und des Zitierens abstrakt kennzeichnet.
One could say length is fixed but axis is not
potentially in any direction
Und dann natuerlich natuerlich der loop und der Virus Sprache natuerlich
Und das natuerlich natuerliche naturhaftige Naturwesen des Klangopfers:
Why do you like the sounds of electronic music? Because you need to. Doch
Miller erklaert es nicht mit der Grundierung des Seins aus einem
Naturwesen, er schreibt von cultural conditioning und dem
post-industriellen Alltag (Home is where your cell phone is.) Und dann
kommt die Figur Idiot in diesem theater of networks. Oder genauer, This
book is a theater of networks, in dem Buch auf dem die Namen paul d
miller AKA DJ SPOOKY THAT SUBLIMINAL KID stehen, steht das Wort idiot.
Der Typ des Unbewuszten. Wir haetten Maschinen, die Geschichte fuer uns
wiederholen wuerden. Und die Software welche die die Maschinen antreibt
sei der Text, der durch die Rohre flieszen wuerde wie ein Flaneur
des Unbewuszten. Die Wiederholung ist nun nie einfache Wiederholung,
kein simples Nochmal. Die Funktionen der Maschinen, die sich in sich
vor- und zurueckbewegen und dabei etwas schreiben, aufzeichnen oder
wiedergeben haben ihre Logik.
Und der Alias, das a.k.a. - also known as, oder auch f.k.a. - formerly
known as? Doch "auch" und "ehemals" sind zwei Zeitformen, die der
Namensgebung ganz andere Aspekte geben. Mit dem "auch" (also) wird
Avantgarde schon verabschiedet, zumindest Forschritt abgelegt. Was
das "ehemals" (formerly) noch an historischer Distinktion bot wird
im Plural der nebeneinander bestehenden Namen in der Sozialen Skultpur
zur Codierung, zur Taktik. Jedoch nicht ohne Vorvaeter wie den
treffsicheren William S. Burroughs, in dessen Nachfolge das Subliminal
Kid in den Clubs das Stueck vom Held gibt, der ins Realitaets Studio
einbricht und den Mob mit manipulierten Tonbaendern bekaempft.
Gleichzeitig ueberall sein, der Superheld kontrolliert die Zeit und den
Schon kann man eine Schwierigkeit des Markierens und Deklarierens von
Endlostexten erkennen. Auf einer 'virtuellen' Schriftrolle (Klaus
Theweleit's Thora?) wird der vergangene Text immer weiter eingerollt und
vereschoben. Je mehr Satz- und Woerter-Material anfaellt, desto mehr
Anfall und Abfall ist zu bewaeltigen, desto mehr Text musz nachholend
nach-gelesen werden. Der Text wird aufgehaeuft und abgebaut. Die Stellen,
die sich unterscheiden, unterscheiden sich zwar bereits an ihrer
Position im Text und beim Lesen an ihrem Zeitpunkt/-raum, doch
unmarkiert. Die Versionen muessten in der "history" des Speichers
tabelliert liegen (vgl. die History-funktion bei Wikipedia http://de.
wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Diff%E9rance&action=history). Sehr
schnell landet man dann bei der textpolitischen Maximalforderung des
totalen offenen Textes (vgl. http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title
=Diff%E9rance&action=edit&oldid=1746379). Die Differenz des Textes "an
sich selbst" oder "in sich selbst" (différance) wird zu einem Problem,
weil der Text ohne Leseakt nicht existiert, bzw. nur als Potenz mit
(bibliothekarisch, enzyklopaedisch) dazugehoerigen Metadaten. In sich
ist er potenziell vorhanden, zuhanden jedoch erst dann wenn die
différance in der Performanz aufgedeckt (aufgetischt) wird.
Der Prediger sagt: Vielleicht helfen die Edit-Wars auf Wikipedia, die
Idee des versionistischen Schreibens weiter zu verbreiten.
Tatsaechlich ist es so, dasz die Recherche des Wortes "forensic" fuer
den Artikel ueber Paul D. Miller's Buch im n0name newsletter #49 0.2
("forensic investigation of sound") zum Edit-War um "Différance"
fuehrte (http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Diff%E9rance&action
=edit&oldid=1746379). Mit Kisteva's "Intertextualitaet" wird hier erstmal
weniger argumentiert, dieser Begriff ist (in der Literatur?) vielleicht
ebenso wenig verstanden - oder um so mehr miszverstanden - wie die
oder das "différance". Ihn verstehbar zu machen, hiesze, ihn zu
be-schreiben und zu be-reden. Wogegen sich der Punk nur aufregt, der
nicht be-sprochen werden will. Halten wir fest (die Phrase "Wir' stellen
fest" meint ja nichts anderes als den allgemeinen Textstrom einzufrieren,
der ohne 'eine' allgemeine Quelle auskommen musz, sondern mit vielen
allgemeinen Quellen): Mit der Suche nach der Bedeutung eines beliebigen
Wortes, wird es verschoben. Wikipedia ist im Realfall ein Exempel der
andauerden Textstroeme. Wogegen sich eine Klientel mit
Definitionsanspruch wehrt und die Texte wirklich anhalten will.
Der mediale Perspektivenwechsel, ...
... das Verlagern des Einsatzes taktischer medialer Produktion weg von
dem was Text genannt wird, auf das, was Gestaltung genannt wird, in
Miller's Buch auf der "b-side" (sagte nicht Rainald Goetz, Buecher
haetten keine B-Seiten? irgendwo in: Westbam. _Mix, Cuts & Scratches_.
Berlin: Merve, 1997) notiert in den "Designers' Notes", die
Unterscheidung in den Buchstabentext (zu oft reduzierend mit "Inhalt"
gleichgesetzt) und dem Design (zu oft mit "Form" gleichgesetzt) bringt
nicht nur neue Aspekte fuer die Aussagen eines Buches mit (You CAN judge
a book by its cover!), sondern die Aspekte des bisherigen "Kerntextes"
auf den Punkt, oder neue Punkte. In diesem Fall einen roten Punkt
("The button used to hold the disc [...]"). Punkte sind Markierungen,
auf die man sich beziehen kann, Funktionabilitaeten, die etwas halten,
eine Verbindung im Prozess halten.
Was bedeutet, dasz der Kern des Textes neu verortet werden muss, dasz
das Sampling der ersten Schrift nur eines in Folge ist. Der Urtext (der
nie existiert, es sei denn als Stillstellung, als 'Fotografie' seiner
selbst und aller Texte vor ihm, aus denen er gespeist wurde) ist seines
Status als Koenigstext verlustig gegangen.
Er auch ist nicht mehr das Signifikat, auf das sich die Designer devot
beziehen mueszten, wie Cornelia Blatter und Marcel Hermanns das tun,
die schreiben, ihre gestalterischen Entscheidungen kaemen vom Inhalt vor
Ihnen - vom Inhalt, der ihnen vorliegt und vom Inhalt, der vor ihrer
Zeit fabriziert wurde. Es ist genau andersherum: der Text vor ihnen,
sowohl der, welcher ihnen vorliegt, als auch der vor ihnen entstand,
dieser Text, der vorgelagert ist wird nach ihnen gerichtet! Das genau
bedeutet ihr "ever-shifting", sich-immer-verschiebend, jedenfalls
solange, bis die Maschine haelt (hier einmal ohne Turing'sches
Halteproblem, welches die materielle un-endlose Peripherie seiner
gedachten Maschine wohl immer verdraengte).
Die Konsequenz waere, ein gestalterisches Medium zu finden oder zu
hypostasieren, welches dem 'Gesetz' des Sich-immer-verschiebens adaequat
waere. Buecher koennen das bereits. Elektronischer Text (de facto
Standards wie PDF, TXT) kommt dem technisch-technisch sehr nahe.
DJ Spooky's Buch muesste also nicht nur aus kritisch polit-oekonomischer
Sicht in den Netzen kursieren, wie (Millionaer) Michael Moore's neuster
Bestseller-Film. Der Streit um die Informationsfreiheit bekommt von
der Differenz und von der Verschiebung ihr ontisches, oder
metaphysisches Argument. (Bitte reschreiben!)
Die Botschaft "you reader, can now sample us" (Blatter/Hermanns) greift
solange nicht, solange die Kompetenzen des Lesers mit dem Verbot auf
reelle Aneignung und der Enteignung der Infrastrukturen (Wo ist mein
Scannerstift?) entfremdet sind.
Der Text hat kein Zentrum mehr, er ist multiple, blosz in ein Buch
"gegossen" worden (wie der Jargon der Publizisten in Anlehnung an die
Manufaktur sagt).
Frage waere, ob damit nicht eine Naehe zu Bergson's _elan vital_ besteht,
der von Christoph Tholen in irgendeinem Artikel ueber Virilio (?)
kritisiert wurde ...
Deshalb und in diesem Sinn sind Buecher, auch die mit metaphorischen
Loechern, Stillstellungen der Fluesse. Vorsicht! Textnaturschutz.
Die Formpolizei raet: Alles radikal offen halten! Hieroglyphisches
ansteuern statt Enzyklopaedisches zementieren. Um die Zirkel, die sich
selbst begruenden zu ...
"(sagte nicht Rainald Goetz, Buecher haetten keine B-Seiten?)", nein es
war Westbam. Die Frage ist: Was genau sind B-Seiten?
Sind es verdraengte, aufgeschobene, markentingstrategische Anti-Hits
wie "Revolution" von den Beatles? Apple (nicht die Computerfirma, die
Plattenfirma der Beatles) brachte am 26. August 1968 in den USA
die Single "Hey Jude/Revolution" heraus. Der "/", der Schraegstrich
doppelt bereits das Release, und soweit verbuergt, war nicht klar, dasz
"Revolution" - weil zu gefaehrlich? - ueberhaupt erscheinen wuerde. John
Lennon persoenlich war es laut eigener Aussage "wichtig", den Song als
Kommentar zur Lage der '68er-Revolten zu bringen. Und wirklich zieht sich
dieser Schraegstrich durch den ganzen Komplex des Stueckes. Denn wie
gerne die Ambivalenz aus Pazifismus und Gewaltbereitschaft der Lyrics bis
heute zensiert werden, ...
aus
"But when you talk about destruction
Don't you know you can count me out"
abgedruckt im Songbook der LP "White Album" wurde reell gesungen
"But when you talk about destruction
Don't you know you can count me out/in"
(bzw. aus dem gesungenen wurde das geloeschte "in")
... so gerne haette man dieses "in" von John Lennon ernst nehmen wollen.
Zaehlt das gesungene Wort? Oder zaehlt der Text? Es zaehlt hier nolens
volens (lat. wollend nichtwollend)) die B-Seite der B-Seite, die zweite
im Text unterschlagene Version, weil das Lied oral dann doch schneller
ist. Und dann zaehlt der Lyris-Text, der das gesungene Wort dann wieder
rezensiert.
Die B-Seite, der Single, mit "Hey Jude" auf der A-Seite, ist ein
gefuehrter Minidiskurs, der widerlegt, dasz Buecher (exakt heiszt es im
Songtext von Goezt/Westbam "weil es in der Literatur, Kunst und
Philosophie keine B-Seiten gibt") keine B-Seiten haetten, weil Buecher
nicht allein produziert werden um abgespielt zu werden. "Hey Jude"
fordert, was die B-Seite der Single einzuholen versucht:
"Hey Jude, don't make it bad.
Take a sad song and make it better."
Genau das tut "Revolution", er nimmt das schlechte, traurige Lied und
macht es besser, und befreit es aus seiner Eineindeutigkeit. Der
Songtext-Diskurs der Beatles treibt den Schraegstrich wieder klar
zwischen "(Lennon/McCartney)", das Und des schraegen Strichs wird wieder
zum Aber. McCartney's forschrittglauebiges "Better better better better
better better" in "Hey Jude" wird von Lennon in "Revolution" in ein Fuer
und Wider die Destruktion verwandelt. Kein Songtext steht fuer sich!
Der Schraegstrich, der slash bringt diese maschinelle Kopplung,
Funktion der Trennung und Kategorisierung, welche die Unterschiede und
Hierarchisierungen weitertreibt in eine Rille, den Groove (wo steht
"Groove" in DJ Spooky's Buch? Mein Gott, ich musz es dringend scannen
und mit OCR verarbeiten, dann laeszt sichs mit einem Suchbefehl schneller
finden), so dasz der Text immer weiter andersumgeschrieben werden kann
(nicht auf slashdot.org, nicht in Wikipedia).
B-Seiten sagen "entscheide Dich!", du kannst nicht beide Seiten
gleichzeitig spielen, DJing verneint und beweist, dasz es doch geht,
nur musz die Spur dann zweimal vorliegen. Nur aus zwei Kopien ensteht
das Dritte. Das hat die sogenannte Musikindustrie begriffen, nur mit
Kopien macht man Umsatz. Und nur die Kopierarbeit bringt die Kopie
zustande.
Wer weisz mehr ueber B-Seiten? Sind sie das Alternierende der A-Seite
der Single? Der Subtext? Und wie kann man mit Buchstabenkombinatorik
Mixen, Cutten & Scratchen?
"Lies vorwaerts oder rueckwaerts und beginn wo du willst!" schlug 1971
Hans Manz (in: _"Geh und spiel mit dem Riesen"_. Basel: Beltz & Gelberg
[antiquarisch]) vor. Und die grafische Form dieses kurzen Tracks sind
rund um einen roten Punkt angelegte Saetze, eine Lyrik-Single, Laenge
ca. 0:00'21''. Zwanzig Sekunden oder fuer immer im Kreis lesen, wenn man
will endlos, vorwaerts oder rueckwaerts. Das lesende Auge, die
Bedeutungszuweisung einer erzwungenen textuellen Schallplatte. Langue
und Parole als Option der Formfunktion. Das Ritornell (ital. "ritorno"
= Rueckkehr), der mehrfach wiederkehrende Abschnitt innerhalb eines
Stueckes wird zur Totale. Das ganze Stueck ist ein Ritornell. Die
Kohaerenz des Textes, kann zum Sound werden. DJs sind Hobbylinguisten und
Hobbyphilologen, die alles in alle Richtungen versuchen zu lesen, bzw.
anzuspielen. Technoide (wir verwenden dieses Wort ohne Gewaehr) Griots,
die orale Qualitaeten des "Geschichtenerzaehlens" aus ihren narrativen
Strukturtradierungen herauszuholen vermoegen - durch den Wechsel der
Leserichtung (fast schon Backwardmessages), durch Skipping, Cut-up,
alles Techniken und oft gut unbewuszte Spiele der unbekannten und sich
selbst gegenueber (zum Glueck) unerkannten Neo-neo-Dadaisten. Das
querverweisende Rueckbinden der Narration an den groszen Zusammenhang
kann - gegen und mit DJ Spooky (vgl. http://www.heise.de/tp/deutsch/
inhalt/musik/3230/1.html = 'frei' im Netz und/oder fuer EUR 19,90
Frank Hartmann. _Medienphilosophie_. Wien: WUV, 2000. S. 328-333), der
sich als Narrateur bezeichnet - mit dem Zerhacker - Burroughs' Scrambling
- wider-zer-legt werden. Die diskreten Einzelteile des Cut-up zer-stoeren
die Erzaehlung der Narration. Nicht alle Schnitte er-zaehlen _etwas_ oder
von etwas. Manchmal ist es nur die Emergenz, die Lust am kontingenten
Material, die Taktik, wie man sich gegen Auszerirdische, die uns vor
100.000 Jahren den Plattenspieler auf die Erde gebracht haben, zur Wehr
setzt. Totalitaet? Life is a Cut-up.
Wenn mit Westbam die B-Seite der Ort ist, "wo die Geschichte
fortschreitet" (_Mix, Cuts & Scratches_ Seite 77) und laut DJ Spooky, die
Geschichten vom DJ erzaehlt werden, nehmen beide die Stelle wieder ein,
die wir glaubten einmal geoeffnet zu haben. Wer macht die B-Seiten?
Tatsaechlich ist die B-Seite nicht Aussage und Fertigprodukt. Buecher
(exakt heiszt es im Songtext von Goetz/Westbam "weil es in der Literatur,
Kunst und Philosophie keine B-Seiten gibt") haben keine B-Seiten, sondern
C-, D-, E- usw. und wieder von vorn-Seiten.
Wir lesen das Geschichtsmodell des DiskJockey. Und wir stellen fest dasz,
alles NICHT schon da ist, weil es erst gelesen und geschrieben werden
muss! Die Archive sind nicht offen, obwohl du dich so gerne auf die
Schultern dieses Riesen stellen wuerdest. Offene Kanaele sind keine. Ich
scheisse auf das "Projekt P - misch dich ein" und auf die Illusion. Ich
bin nicht das Festival, das ich angeblich bin. Ich muss nicht "zu Wort
kommen", weil ich immer schon zu Wort komme. Ich kommen!. Wir redigieren
den Text auch nicht mehr, weil es keine Tipp"fehler" gibt. Sagt euren
hifistereotypen "Programmen" und Kulturveranstaltungen adieu. Wir kommen!
Kein Unterschied mehr zwischen Text, Warez und Ware. Résistance gegen das
Nation-Community-building-Reich! ...
Wenn Buexcher mit Loechern buecher mit loechern stillstellungen der
fluesse sind und die rhythm science des paul d miller AKA DJ SPOOKY THAT
SUBLIMINAL KID. eine textuelle ist, dann sind Text und text und Sound
und miteinanderverknuepft durch das textuelle Handeln. TEXT als Sound-
Arbeit, -List & -Lust und Grafische kunst. Die deutsche Diskussion um
die Normierung der Sprache durch Recht-Schreibung steht der Fluiditaet
- die Fluiditaet von Sprache, und gemeint ist ihre prozessuale
Unhaltbarkeit, also ihre stetige Weitermutation und Grundlosigkeit, ist
die implizite These hier -, die "Rechtschreibreform" und -gegenreform
steht in der Tradition der Ueberbewertung von idealem Gesetz und
Regelung und ist Akt der Gouverne-Mentalitaet, einer Politik,
Sprachrevolution zu verhindern indem man die Oekonomie der Sprache
verbrauchergerecht gestaltet und ueber sie per Erlass befindet. Wenn
die einander bedingenden Ebenen der Sprache (nach Hartmut Soergel.
"Zeichen und Botschaften". in: _Temperamente: Blaetter fuer junge
Literatur_. 5/1989 S. 34) als Ringe wie auf den Rillen einer
Schallplatte von Innen nach Auszen so liegen: Laute bzw.
Schriftzeichen | Worte, Vor- und Nachsilben, Silben, Flexionsendungen
usw. | Saetze, Satzteile, Wortgruppen | Bedeutungsbestandteile der
inneren Ringe | Gespraeche, Texte, eine Menge von Saetzen, gesagt
(geschrieben) wegen bestimmter Absichten, aus Gruenden, in verschiedener
Form usw., dann ist die Nadel, der Lesekopf (der lesende Kopf), um im
techischen Bild zu bleiben, das "Bauteil" der Auslese die Nadel. Und
die oekonomische Bedingtheit dieser Nadel, nicht als schlichtes
materielles, sondern als verhaeltnismaesziges Moment, determiniert die
konstruktive Gestalt der (Aus)Lesung.
Die Aera der "multiplex consciousness" (mehrverteiltes Bewusztsein), von
der Miller/Spoiky schreibt, ist damit direkt mit den technischen
Techniken der Schreibsysteme gekoppelt. Nur wendet Miller diese
Relation, die eine Differenz von Schreiben, Lesen und Schreiber und
Leser, sowie Schreibgeraet und Lesegeraet ist, in eine Anleitung zur
Lebensfuehrung, wenn er davon redet, daß jeder Klang in das
Selbstkonzept des Individuums eingehen kann, ja sogar der Klang das
Individuum selbst sein kann ("Any sound can be you"). Diese
Identifikation unterlaeuft die Relationalitaet indem die Techniken des
Mix zum "mix of your very self" reduziert werden und bei der
Ich-Identitaet wieder anlangen. "Dj-ing is writing, writing is Dj-ing"
kehrt heim in den narzistischen Tempel (Miller benutzt exakt dieses
Wort: "temple"), in welchem das Puzzle des Selbst aufbewahrt wird, das
dann in der Musik und der Gleichsetzung von Musik, Mischen und Schreiben,
angeschlossen ist an die ueberindividuelle Stimme gesellschaftlicher
(Kultur)Produktion. Und wieder wird Kittler's Konsum der Kultur durch
die Kommunikationstechnologien zitiert und sofort gemixt mit McLuhan's
elektrischem Informationskreis direktverschaltet mit dem Hirn des
Einzelnen und aller Menschen - Pan-Humanismus. Das leicht verfremdete
doppelte Napster-Logo auf den nexten beiden Seite soll wohl Mut machen,
dem Samizdat des Sound zu folgen, und die Grafik des weiszen Kanninchens,
dem wir folgen ist die des Playboy. Botschaft: Eigne dir alles an wenn
du kannst. Sehr neu, sehr mixig.
Und wieder der "Flow" von dem auch Castells spricht, dem neuen Label
fuer Verkehrsformen der Oekonomie der Produktion. Oekonomie Verstanden
als hoehere Ebenen 'ueber' der Produktion, Oekonomie als simpler Tausch,
simple Oekononomie. Alles waere der Mix ("God is a DJ" wird zu »Society
is a mix«) aus Encodierung, Verhalten und Konvention, die alle drei
de- und re-konstruiert durch die Alltagspraxis der Rahmenzersetzung und
gleichberechtigte Rede der Agora des Samplings zu demokratischen
Konfigurationen fuehre. Der Mix kommt in der Netzgesellschaft an, von der
wir vermuten, dasz sie nichts anderes ist, als neue Komandoebenen mit
neuen spielerischen Formen temporaerer Befreiung. Wir halten dagegen:
Nichts "alles ist schon da", kein universelles object trouvé, Produktion
ist gesellschaftlich fuer immer notwendig!
Jedoch gehen "Recycle or die" und "Do or die" keine Gegensaetze ein.
Wenn DJs, TJs und VJs Lesarten bieten, dann bieten sie mehr als nur A-
oder/und B-Seiten.
Matze Schmidt
--------------------------------------------------------------------------
2.
Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 15
Nick nahm also den CarbonkompassStick und tastete sachte die naehere
Umgebung auf Sollbruchstellen ab. Kleine rote und schwarze Risse verieten
ihm Materialschwaechen im Programm. Er speicherte sie im Netz ab. Tipp,
tipp aufs Navipad. In die gefaehrlicheren Risse schickt er die Drohnen.
Dann er klebte einfach ein paar Pflaster drauf. Doch es half nichts.
Durch das schwache Gewebe drang ein zunaechst roter, dann sehr gruener
Strahlenschleim. Die Drohnen sendeten Signale wie frueher nur die
MultiMediaMessages uralter Telefonnetze - sagte jedenfalls sein
Lemsignalgeber.
Teil 16 im n0name newsletter #50
--------------------------------------------------------------------------
3.
S. 52 in: Fritz Betz/Johanna Riegler. _Bilder der Arbeit im
Spaetkapitalismus: Zum strategischen Machtverhaeltnis von Arbeit und
Technologien_. Wien: Loecker, 2003 und S. 190 in: Martin Burckhardt.
_Vom Geist der Maschine: Eine Geschichte kultureller Umbrueche_.
Frankfurt/Main, Campus: 1999. 0.2
Wenn "die Logik des Systems [...] wie von selbst fuer einen Wertzuwachs
auf Seite des Kapitals, der aus der Benuetzung der Ware Arbeitskraft
herruehrt" sorgt, scheint die _Logik_ ein eigenes Movens zu verteilen
zu haben?
Gesetzt ist das Kapital, das Arbeitskraft benutzt. Was ist das Kapital?
Was ist die Ware Arbeitkraft? Was ist ihr gemeinsames Ganzes als System?
"Arbeit als Ware Arbeitskraft" nach Marx - nach dem Kapital. Die Frage
"Was ist das Kapital?" geht vorerst zu weit. Ein Kapitel ueber die Arbeit
als moralischer Imperativ und Arbeitskraft als Ware, getauscht zwischen
zwei 'pur' Tauschenden (?) ist notwendig zum Verstaendnis der
"historischen Relativierungen und ideengeschichtliche[n] Typologien von
Arbeitsvorstellungen" (Betz), zum Verstaendis der Hochphase(n) des
Kapitalismus. Arbeit-skraft gegen Lohn, das Tauschprinzip zur Erlangung
des Mehrwerts. Die Analyse des Kapitalismus setzt ein theoretisches
Modell der heuten geltenden, spezifischen Arbeitsverhaeltnisse voraus,
genauer, ein Modell des gesamten Verwertungszyklus von Arbeit und
Ressourcen.
Die Stelle in Martin Burckhardt's Buch ist keine ueber die Arbeit,
sondern ueber die "innere Logik" von Geld. Auf S. 186 schreibt er von
"Hobbes' Formel vom _Preis des Menschen_". Ist der Preis der Ware
Arbeitskraft aber nur eine Ordnung, eine Konvention? Wenn Burckhardt auf
der gleichen Seite von der 'Instabilitaet des Geldes' schreibt, die ein
Maszstab fuer den Preis der Ware Arbeitskraft sei, ist der Wert des
Geldes eine blosze "kollektive Zuschreibung"? Gewiss, Geld "traegt seinen
Wert nicht in sich selbst". Woher kommt aber dann dieser Wert, und um
welche Art Wert handelt 'es sich'? Jetzt haben wir bereits diese
Komponenten: Arbeit/Arbeitskraft, Ware, Geld, Wert. ...
Ali Emas
--------------------------------------------------------------------------
4.
Vernetzte Publikationen
Kurse in Visuellen Netzen von Hans Dieter Huber, Bettina Lockemann
und Michael Scheibel und Hans Dieter Hubers Entwurf einer allgemeinen
Bildwissenschaft
Die Grafik einer Vektorlinien-Karte auf Buchtitelseiten der beiden
Buecher verweist das eine auf das andere. Und der Anspruch der
Publikation ist hoch angesiedelt, geht es doch darum, die
"Forschungsergebnisse des Modellprojekts _Visuelle Kompetenz im
Medienzeitlater_ "an der Akademie der Kuenste Stuttgart, und dabei
schwerpunktmaeszig Online-Medien, "in ihrer gesamten Komplexitaet zu
vermitteln und fuer kreative Prozesse nutzbar zu machen." Liegt damit
also einen weiteres lexikalistisches Wegweiser-Projekt vor? Schlagen wir
Schneisen in den "Dschungel der Kompetenzen" (Hans Dieter Huber)? ...
Hans Dieter Huber geht von einer massiven Krise der Kompetenz als
Begriffskrise aus und von einem System - dem Wissenschafts- und
Diskurssystem - das in der Diskussion der Varianten eines Konzepts fuer
"Kompetenz" irgendwann, selbststeuernd das tragfaehigste Konzept
auswaehlt. Wenn es also um gesellschaftliche Kompetenz geht, geht ihrer
Feststellung eine Kompetenz der Reflexion voraus, womit man schnell in
einen endlosen erkenntnistheoretischen Regress geraet. Aushilfe schafft
der Aufbau eines definitorischen Reigens wie: Soziale Kompetenz,
Kommunikative Kompetenz, Medienkompetenz, Interkulturelle Kompetenz.
Und diese Kompetenzen seien, wie Huber sagt, theorierelativ - immer
bezogen und nur bezogen (!) auf die Konstruktion einer Theorie von
Kompetenz. Im Performativen Bereich haetten sie keinerlei Bedeutung
(Visuele Netze, S. 35). Geht man aber von einer Performanz der Theorie
aus, vesteht man den Komplex aus Autor, Text und Leser (in beliebiger
Reihenfolge uebrigens, denn vor dem Text kommt auch der Leser als
Adressat, als sein eigener Autor, oder der Text kommt vor dem Autor,
nicht nur der Autor mit seiner "Aussage" vor dem Text, der dann bloszer
"Ausdruck" der idealen Botschaft aus dem Kopf sei), versteht man die
Empirie von beobachtbarem Lese- und Schreibeverhalten _selbst_ als Teil
der Dar-Stellung, dann kommt der Theorie die beruehmte Funktion der An-
& Einschreibung zu. Die Performance der Performanz der Theorie wuerde so
von ihrer 'niederen' Sklavenposition befreit. Das tradierte Schmema aus
Kompetenz -Anwendung-> Performanz wird in der kulturellen Logik ganz neu
drehbar.
Hilfreich ist Huber's Begriffskartografie der Phantasie, die zwischen dem
Phantasmatabegrif, etwa Zizek's, und der Phantasie-Leistung als
Vorstellung von Welt mit Lacan einen dialektischen Zusammenhang erkennt,
und die, ueber die ueblichen vorgestellten Autoritaeten auf diesem Gebiet
wie u.a. Baumgarten, Kant, Freud, Marcuse, bis hin zu den Autopoeisten
zur Sozialphantasie reicht. Wobei das Bildhafte, an dem die neue
Bildwissenschaft so interessiert ist - und zu der die Position
Horst Bredekamp's, der Kunstgeschichte als historische dafuer zustaendige
kompetente (sic!) Wissenschaft praeferiert ("Kunstgeschichte als
historische Bildwissenschaft"*) halbkontraer liegt (Bredekamp ist auf
der Internetdomain bildwissenschaft.org als Mitarbeiter gelistet) -
sozial nicht mehr nur bildlichistisch bleibt, sondern sich mit Praktiken
konfrontieren lassen muss, die sich nicht der Logik eines blosz
Kulturellen unterworfen sieht, sondern vor allem der einer Oekonomie,
deren Bildseite, z.B. in den Videohandys, die von den gesellschaftlichen
Konterparts (nicht nur die Polizei hat Kameras) wie Bildwaffen
eingesetzt werden, Politik in Aktion ist. Imagination erscheint in der
Tat wie der "Ursprung des kognitiven Lebens ueberhaupt", aber nicht nur
fuer eine Individualphantasie, sondern in Differenz UND Anbhaengigkeit
zu den gesellschaftlichne Bedingungsmoeglichkeiten von Sozialpahntasie,
hinsichtlich ihrer darin stattfindenden Politik (Diskurs) der Konzepte
von Bild, Bildkompetenz und Imagination.
So zeigt den auch die Titelseite eines Vorgaengerbuchs, herausgegeben
vom gleichen Autorenkollektives (_BILD | MEDIEN | WISSEN_) eine
verschwommene, Photoshop-geblurte Menschenmenge in der Fuszgaengerzone,
der dann ein klar geschnittener Rahmen als 2d-Guckkasten verpasst wird.
Ueber diesen sind die Titel(theorie)vokabeln gelegt, ebenfalls gefasst
in klar geschnittene kleinere Rahmen, die dann mit dem groszen Rahmen
eckige Schnittmengen bilden. Iconic turn? Framing!
Die Vernetzten Wissensraeume sind wie "connect" von Sony(TM) ein
"téléchargment", ein Downloadprinzip, dessen politischer Charakter
weniger nur auf das Imaginaere des Kunden und dessen Eigen-Imagination
abzielt, als auf die Verhinderung von Imagination durch das
Vorenthalten der "Machines", wie Mediengruppe Telekommander vielleicht
sagen wuerde.
Wenn der Klappentext zum Buch _Visuelle Netze_ sagt "Die Kunstausbildung
als zentrale Disziplin visueller Kompetenzbildung sollte erweitert
werden", kann ich daher getrost hinzufuegen und verwerfen: Die Bildung
dezentraler kommunistischer Plattformen als Disziplin auch visueller
Kompetenzbildung sollte erweitert werden. Denn nicht der Kopf macht das
Bild allein, und soziales Milieu ist mehr als ein Hinterhofoto von Zille.
_____
* Hans Dieter Huber/Gottfried Kerscher. "Towards The Iconic Turn. Ein
Interview mit Horst Bredekamp am 7.11.97 in Berlin".
http://www.hgb-leipzig.de/ARTNINE/huber/aufsaetze/bredekamp.html
http://www.uni-frankfurt.de/~kerscher/IntBredekamp.html
Hans Dieter Huber, Bettina Lockemann, Michael Scheibel. _Visuelle Netze
Wissensraeume in der Kunst_. Herausgegeben von der Staatlichen Akademie
der Bildenden Kuenste Stuttgart. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2004.
224 S., 112 Abb., davon 76 farbig, 17 x 24 cm, Broschur. EUR 25,00 [D]/
SFR 42,00. ISBN 3-7757-1418-9
Hans Dieter Huber. _Bild, Beobachter, Milieu - Entwurf einer allgemeinen
Bildwissenschaft_. Herausgegeben von der Staatlichen Akademie der
Bildenden Kuenste Stuttgart. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2004.
224 S., ca. 64 Abb., 17 x 24 cm, Broschur, EUR 25,80 [D]/SFR 42,00,
ISBN 3-7757-1417-0
Hans Dieter Huber, Bettina Lockemann, Michael Scheibel (Hg.) _BILD |
MEDIEN | WISSEN - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter_. Muenchen:
kopaed, 2002. 367 S. 24,90 Euro, ISBN 3-935686-39-0
http://www.visuelle-kompetenz.de [bei Redaktionsschlusz 23.11.2004 nicht
erreichbar!]
Matze Schmidt
--------------------------------------------------------------------------
*BALD!: n0name newsletter #50 Ende November 2004*
Mit einem Artikel ueber das fetischisierte Kriegflugzeug "Fieseler
Storch", einer Rezension von Hartmut Winklers neuem PDF/Buch
_Diskursoekonomie_ und der 16. Folge von Nick's _Roman_ !
--------------------------------------------------------------------------
Journal of nick.n0name
http://slashdot.org/~nick.n0name/journal
==========================================================================
Sie erhalten den n0name newsletter, weil sie da sind!/You get the n0name
newsletter, because you are there!
Abonnieren/Subscribe: send e-mail with "Subscribe" as subject or in the
body to: subscribe n0name.de
Abbestellen/Unsubscribe: send e-mail with "Unsubscribe" as subject or
in the body to: unsubscribe-at-n0name.de
or click!: mailto:unsubscribe-at-n0name.de?subject=unsubscribe
n0name is an Openclosed Profit/Non-Profit Context-Divider & Sampling
System. EUR 0,- . http://www.n0name.de [n0name with a 0 (in words
"zero") !] n0name <redaktion-at-n0name.de>, +49(0)170/5370633 (D1;
Mobiltelefon, SMS & Fax)
Naechster/Next n0name newsletter: Ende November/End of November 2004
*Bitte weiterleiten!/Please forward!*
Copyleft © (c) 2004 n0name und die Autoren
Supported by Datawerk http://www.datawerk.de Sponsored by FONDS
---------------------- End of n0name newsletter #49 ----------------------