[rohrpost] SCHÖNE ARBEIT - Konferenz und Ausstellung zur prekären Situation von Kunst- und Kulturschaffenden

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Die Apr 5 11:56:20 CEST 2005


Das komplette Programm unter www.schoene-arbeit.de



SCHÖNE ARBEIT
ZUR ÖKONOMISCHEN SITUATION VON KULTURELLER ARBEIT
KONFERENZ, WORKSHOP UND AUSSTELLUNG
27 - 30 April 2005
Ausstellung bis 15 Mai
Halle/Saale
Obere Leipziger Straße 30



Konferenz und Ausstellung beschäftigen sich mit den ökonomischen
Bedingungen von künstlerischer, gestalterischer und kultureller Arbeit.
Ausgangspunkt der Konferenz ist die Frage, auf welchen Wirtschaftsmarkt
AbsolventInnen von Kunst- und Designhochschulen mit Abschluss ihres
Diploms treffen. Es werden die prekären Arbeitsbedingungen beleuchtet,
denen Freiberufler unterliegen und die immer lauter zum Ideal einer
neoliberalen Wirtschaft erhoben werden. Ziel der Konferenz ist es,
mögliche Strategien vorzustellen und zu entwickeln, die KünstlerInnen
ökonomische Optionen für eine nachhaltige künstlerische Arbeit eröffnen.
Die Ausstellung SCHÖNE ARBEIT stellt Arbeiten von Studierenden,
Professoren und eingeladenen Künstlern vor, die sich mit der ökonomischen
Situation von künstlerischer Arbeit auseinandersetzen.

Workshops:

Debattierclub
27 April 20 Uhr  Zwei Gruppen aus je 3 Personen treffen aufeinander und
debattieren vor dem Publikum nach festgelegten Regeln zum Thema "Müssen
Kunsthochschulen marktorientiert ausbilden?". Das Publikum entscheidet,
welche Gruppe mehr überzeugt hat. Rhetorik und Rollenspiel stehen im
Mittelpunkt dieses Workshops.
Moderation: Josefine Hendrik  Kostenfrei  Anmeldung bis 15.April

Schöne - Öffentlichkeit - Arbeit
28 - 30 April 9 -13 Uhr  Künstler und Freiberufler sind darauf angewiesen
in der Öffentlichkeit, bei Geldgebern und in der Politik wahrgenommen zu
werden. Ziel des Workshops ist es persönliche Anliegen zu formulieren und
mittels geeigneter Strategien voranzubringen.
Moderation: Tore Dobberstein (Diplom Kaufmann - complizen Halle) 
Unkostenbeitrag 15 Euro  Anmeldung bis 22.April

Schöne Arbeit ... aber prekäre Perspektiven
28 - 30 April:: 9 -13 Uhr :: Ständig unter- oder unbezahlt betreiben
KünstlerInnen Gebietsaufwertung, Sozialarbeit und Imagepflege. Im
offiziellen Hartz-Papier werden sie dafür als Profis der Nation zum
Vorbild wirtschaftlicher Privatisierung und einer Ökonomisierung des
Sozialen stilisiert. Wie also wollen wir uns als KünstlerInnen innerhalb
der Gesellschaft positionieren?
Moderation: Claudia Burbaum :: Karin Kasböck :: Christine Kriegerowski ::
Christoph Leitner Unkostenbeitrag 15 Euro  Anmeldung bis 22.April

ERFOLG!
2.-4. Mai 2005
triebWERK-Laden, Schmeerstraße 1
Die Wahrnehmung von Chancen ist bestimmt vom inneren Leitbild, von der
persönlichen Haltung zum Erfolg. Der Workshop beschäftigt sich auf
praktische und prozessorientierte Weise mit »weichen« und »harten«
Faktoren des unternehmerischen Bewegungsraumes.
Wiebke D. Schierding (Dipl. Psychologin), Daniela M. Hirsch (Dipl.
Designerin), Robert Bratzke (Dipl. Kaufmann, UNIVATIONS-Team) Ein Modul
von triebWERK und UNIVATIONS


Vorträge

28 April:: 13 - 15 Uhr :: ver.di :: Nach der Ausbildung: Die Bewährung auf
dem Kunstmarkt.
Leben oder Überleben in freien Berufen?  Was erwartet junge KünstlerInnen
nach der Ausbildung? Welche Hilfestellung ist auf dem Weg in die
Selbständigkeit nötig?
Referentin: Gisela Hautmann (ver.di) :: Diskussion mit Marlis Kühn und
Heike Paschko

28 April 15 - 16 Uhr  Armin Chodzinski  Es darf nicht getanzt werden –
Polemik eines Daheimgebliebenen
Ein Vortrag über Kunststudium, politische Kunst und warum Armin Chodzinski
in die Unternehmen geht.

28 April 16.30 -17.30 Uhr Constanze Stange Kunst als Beruf
Vortrag über die im Jahre 2000 durchgeführte empirische Studie zur
ökonomischen und beruflichen Situation von Absolventinnen der Burg
Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle

29 April 14 - 15.30 Uhr  Joachim Penzel  Brotlose Künstler und
Multimillionäre - Künstlerische Existenzmodelle im 19. und 20. Jahrhundert
Kann der Blick zurück in die Geschichte der modernen Kunst Impulse geben
für Strategien des künstlerischen Überlebens im Jahre 2005

29 April 16 - 17.30 Uhr  Holger Kube Ventura  Kultur statt Arbeit
Lässt sich in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit die individuelle
gesellschaftliche Integration weiterhin an einem materiellen Status
festmachen oder werden in Zukunft immaterielle, soziokulturelle Werte an
Bedeutung gewinnen.

30 April 16 - 17 Uhr  Arne Moritz  'Real freedom' für schöne Arbeit?
Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens (Unconditional Basic
Income) für jede(n) und was sich Schönes daraus machen ließe

Podiumsdiskussionen

28 April 20 - 22 Uhr  Künstler sucht Arbeit – Was und wozu bilden
Kunsthochschulen aus?  HKD-spezifisch und allgemein soll über das Problem
der berühmt-berüchtigten 3% diskutiert werden, die nach einem Kunststudium
von ihrer künstlerischen Arbeit leben können. Was machen die 97% die es
nicht geschafft haben? Welche Verantwortung hat die Hochschule gegenüber
den Studierenden? Hat die Gesellschaft Erwartungen an die Kunsthochschulen
und Künstler und was sollte sie dafür leisten?
Teilnehmer: Ulrich Klieber  Wieland Krause  Armin Chodzinski  Alexander
Koch  Moderation: Dagmar Varady-Prinich

29 April 20 - 22 Uhr  Was ist künstlerische Arbeit wert?  Drückt sich eine
öffentliche Wertschätzung von Kunst auch in einer monetären Honorierung
der künstlerischen Arbeit aus oder finden allein die KünstlerInnen ihr
Auskommen, die sich streng an den Erfordernissen des Kunstmarktes
orientieren?
TeilnehmerInnen: Ute Richter  Birgit Effinger/Hannah Kruse  Ulrike
Kremeier  Mathias Antlfinger  Daniel Herrmann
Moderation: Angelika Richter


Präsentationen

29 April 11 - 12 Uhr  /D/O/C/K   TeilnehmerInnen des Leipziger
Hochschulprojekts stellen die Ergebnisse der dreijährigen Projektarbeit
vor, die sich kritisch mit neuen Arbeitsbegriffen, Rollenbildern und
Organisationsformen im Kunstfeld befasste.

30 April 11 - 12 Uhr  Bankleer  where work ends and mission begins?
Die Berliner Künstlergruppe arbeitet seit einigen Jahren zum Thema
Ökonomiekritik, Arbeit und Prekarisierung. Karin Kasböck und Christoph
Leitner stellen ihr kürzlich erschienenes Buch vor.

30 April :: 15 -16 Uhr :: Kultur/Block  Kultur/Block initiiert
Möglichkeiten, den Leerstand in Halle-Neustadt als temporäre Ressource zu
nutzen und ist damit selbst Bestandteil des Strukturwandels der einst
sozialistischen Großwohnsiedlung. Kunstausstellungen, Gartenprojekte,
Kulturbahnhof und erlebte Stadtgeschichte sind die Mittel mit denen
Kultur/Block Prozesse in Neustadt anregt.
Filme:

30 April 20 - 22 Uhr  Bitterfelder Weg Die Filmauswahl veranschaulicht mit
historischen Filmen den Versuch der DDR Kulturbehörden, Künstler in die
Fabriken zu schicken und das subversive Moment der Kunst in
realsozialistische Bahnen zu lenken.
Moderation und Einführung: Karin Fritzsche

Ausstellung:

27 April 18 Uhr  Vernissage  El Dorado  Rund um den 1.Mai wird die Obere
Leipziger Strasse in Halle zum temporären Experimentierfeld und
Ausstellungsort erklärt. In leerstehenden Ladenlokalen findet eine
Auseinandersetzung mit den Vorstellungen von künstlerischer und
gestalterischer Arbeit und den Existenzbedingungen von Künstlern und
Designern statt.

Beteiligte KünstlerInnen: Bankleer (Karin Kasböck + Christoph Leitner):
Dorothee Fichtmüller: Imke Freiberg: Corina Forthuber: Oliver Goldacker:
Heide Nord: Daniela Hirsch: Hörner/Antlfinger: Nadja Jeske: Birgit
Kindler: Johannes Krause: Franziska Krüger: Sebastian Nebe: Max Neupert:
Thomas Rabisch: Andreas Schiller: Veronika Schneider: Gaby Wiegelmann





Impressum:



Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle

Ein Projekt zum Hochschuljubiläum Burg90, veranstaltet vom Fachgebiet
Kunst und Medien unter der Leitung von Prof. Ute Hörner

Konzept/Organisation: Holger Neumaier, Daniela Hirsch

Layout: Kristin Metho, Max Zeckau