[rohrpost] Play presents: DISOBEDIENCE by M. Scotini, 13.1.2005,
7 pm
Andreas Broeckmann
abroeck at transmediale.de
Die Jan 11 11:25:02 CET 2005
For english and italian version please scroll down
Play_gallery for still and motion pictures prŠsentiert:
DISOBEDIENCE
an ongoing video library
Ein Projekt von Marco Scotini in Kooperation mit transmediale05 und
Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien
Vernissage: Donnerstag, 13. Januar 2005, 19 Uhr
14. Januar - 26. Februar 2005
…ffnungszeiten: Di - Sa, 12 - 19 Uhr
Disobedience ist eine Ausstellung und Videostation Ÿber die Beziehung
zwischen kŸnstlerischen Praktiken und zivilem Ungehorsam und ist aus
der Zusammenarbeit von PLAY gallery for still and motion pictures,
transmediale 05 und Kunstraum Kreuzberg/Bethanien entstanden. Als
heterogenes und sich stŠndig wandelndes Archiv konzipiert, versteht
sich das Projekt als Wegweiser durch die Geografien des zivilen
Ungehorsams: von den sozialen KŠmpfen in Italien im Jahr 1977 bis zu
den jŸngsten globalen Protesten vor und nach Seattle. Das Projekt
versteht sich aber auch als ein Atlas der PluralitŠt der
Widerstandstaktiken: von der direkten Aktion und der Gegeninformation
zum Bio-Ungehorsam. Indem verschiedene Zeichen und Situationen in
Bewegung gesetzt werden, prŠsentiert sich Disobedience als eine
VerknŸpfung offener Themenkreise, an deren Definition KŸnstler,
Aktivisten, Filmemacher, Philosophen und politische Gruppierungen
mitgewirkt haben. Jeder von ihnen wurde aufgefordert, eine eigene
Sektion zu bilden, andere KŸnstler einzuladen und weitere Materialen
vorzustellen.
Interventionisten, Aktivisten und Medienkollektive werden sich nun
weltweit das Terrain der Ausstellungen zu eigen machen, wŠhrend die
KŸnstler auf die Stra§e gehen und - indem sie das Sichtbare fŸr die
Aktion verraten -, šffentliche Foren, Aktivistenkampagnen und
Protestsymbole und -mechanismen produzieren. Die einen reden von
einer RŸckkehr zur politischen Kunst der siebziger Jahre, andere von
einer “zweideutigen" RŸckkehr. Martha Rosler empfiehlt, wieder Adorno
zu lesen, als Abschreckung vor einer Mainstream Abdrift des
PhŠnomens. Steve Kurtz vom Kollektiv Critical Art Ensemble (CAE)
wurde vom FBI als verdŠchtiger Bio-Terrorist verhaftet. Ist also die
Post-Seattle-Bewegung nur ein Remake (wenn auch in Web Cast Version)
der Vergangenheit? Kšnnen die Probleme noch die gleichen sein,
nachdem der sozialistische Rahmen weggefallen ist und nunmehr eine
všllig verŠnderte Produktionsweise wie die postfordistische
existiert? wenn es also nicht mehr mšglich ist, eine klare Trennung
zwischen intellektueller Produktion, politischer Aktion und Kultur zu
bewahren? wenn es geradezu undenkbar ist, die Arbeit von den Ÿbrigen
menschlichen AktivitŠten zu unterscheiden?
Das Ziel von Disobedience, einen gemeinsamen Raum fŸr kŸnstlerische
Produktion und politische Aktion zu schaffen, bedeutet zu
registrieren, dass die Gesellschaft sich wandelt und ihre eigene
Sprache sowohl als politisches Subjekt als auch als Medienobjekt
produziert. Die Konstruktion eines Bildes ist das, was in unseren
Gesellschaften die Ebenen der sozialen Bindung definiert und was, wie
Debord sagt, das vereint erscheinen lŠsst, was bereits in getrennter
Form existiert. Die direkte Intervention des politischen
Basisaktivismus - die Forderung nach VerŠnderung sowie auch die
Mšglichkeit, einen Konsens zu erreichen - misst sich immer und in
jedem Fall an ihrer FŠhigkeit, die bestehenden politischen Strukturen
aufzubrechen, neue Wege aufzuzeigen, um den šffentlichen Raum zu
praktizieren, nicht traditionelle politische Interventionsformen zu
schaffen und neue Antagonismen und Formen des Dissens zu
konfigurieren.
Die Entscheidung, die Aufmerksamkeit auf den zivilen Ungehorsam zu
richten, hat aber noch einen weiteren Grund. Paolo Virno
beispielsweise hat den zivilen Ungehorsam als die “Grundform der
politischen Aktion der Multitude" definiert. Au§erhalb der liberalen
Tradition, in der sich der zivile Ungehorsam der Multitude seit
Thoreau gebildet hat, aber auch weit entfernt vom Willen, ihn
mšglicherweise zu konstitutionalisieren - wie Hannah Arendt es wollte
-, kann sich der zivile Ungehorsam mit dem Staat nicht einigen und
stellt dessen Befehlsbefugnis in Frage. Wenn der zivile Ungehorsam
sich nicht darauf beschrŠnkt zu verletzen, so verlangt die Defektion
sogar eine bejahende Einstellung bezŸglich unserer Mšglichkeiten,
Bilder zu produzieren, zu kommunizieren etc. indem sie das
verallgemeinert, was traditionsgemŠ§ kŸnstlerische Praktiken waren.
Disobedience prŠsentiert sich als eine ausgedehnte Kartografie des
Konflikts und als ein Netzwerk des zeitgenšssischen Aktivismus. Der
Ausstellungsparcour fŸhrt entlang zehn Zimmern in den beiden RŠumen
der Play Gallery und des Kunstraums Kreuzberg/Bethanien. Jedes Zimmer
ist ein autonomes Teilelement einer zentralen Plattform mit
historischem Charakter, die eine Sammlung Originalmaterial vom
’Settantasette italiano' enthŠlt: von der Demonstration des Parco
Lambro in Mailand, gefilmt von Alberto Grifi, bis hin zu den
Ereignissen von Bologna und der Verjagung des
Gewerkschaftsvorsitzenden Luciano Lama aus der UniversitŠt Rom - die
von italienischen Videoteppisti dokumentiert wurden - und
Audio-Tracks des Senders Radio Alice. Die Sektion Ÿber das
'Settantasette' fokussiert sich auf die Besonderheit des
italienischen Falls als direkte Antizipation des Post-Fordismus.
Die Ausstellung widmet sich au§erdem der Beziehung zwischen Kunst und
Aktivismus im Post-Kommunismus (von Farockis und Ujicas Film Ÿber das
Ceausescu-Prozess bis zur Prager Demonstration gegen den IWF), der
weltweiten Bewegung gegen den Neoliberismus (von der
Argentinien-Krise bis zum G8in der Ressler Sektion), den
Arbeiterdemonstrationen in den flŠmischen Bergwerken (Jota Castro),
den Forderungen nach sozialer Wohnungspolitik (wie z. B. den
Strategien der Gruppe Park Fiction in Hamburg oder des
Los-Angeles-Kollektivs Ultra Red), den KŠmpfen fŸr die BŸrgerrechte
sowie den Culture-Jamming-Praktiken und dem AIDS-Aktivismus. Viel
Raum wird den Formen eingerŠumt, die im Exodus und im Exit (nach der
Definition von Albert O. Hirschman) den wichtigsten Ausdruck des
zivilen Ungehorsams im Post-Fordismus sehen.
Bei der Play-Gallery sind au§erdem zwei operative Stationen oder
provisorische WerkstŠtten eingerichtet, wo wissenschaftliche sowie
kŸnstlerische Komponenten operieren werden, um Sabotageakte in Rahmen
der EDV-Programmierung und der biogenetischen Transformation
durchzufŸhren. Ein Raum ist Makrolab gewidmet, der 1997 vom
slowenischen KŸnstler Marko Peljhan gegrŸndeten Station, um
Satellitensender rund um die Welt einzufangen. In einem anderen Raum
wird Molecular Invasion vom Critical Art Ensemble (CAE) vorgestellt,
ein Projekt von šffentlichen Experimenten Ÿber pflanzliche
Organismen, das eine Art Biologie des Widerstandes entwickeln und
Einfluss auf Biotechnologien nehmen will.
Disobedience ist als langfristiges Projekt konzipiert, das sich bei
dieser Gelegenheit zwangslŠufig nur als unvollstŠndiges und
provisorisches Archiv prŠsentieren kann. Das Publikum ist dazu
eingeladen, auf weitere Šhnliche Experimente oder Erfahrungen
hinzuweisen, um somit das Archiv zu erweitern.
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Beteiligte KŸnstlerInnen, TheoretikerInnen und KŸnstlergruppierungen:
Alterazioni Video, Argentina Arde, Delphine Bedel, Franco Berardi
(Bifo), Beth Bird, Black Audio Film Collective, Jota Castro,
Comunitaria TV, Critical Art Ensemble (CAE), Marcelo Exp—sito, Harun
Farocki, Ronith Gitelman & JosŽ Ignacio Lezcano, Alberto Grifi, Grupo
de Arte Callejero (GAC), Guerrillavision, Indymedia, kanalB,
Makrolab, Gianni Motti, Paper Tiger TV, Margit Czenki/Park Fiction,
Radek Community, Oliver Ressler, Pierre-Olivier Rollin, Paula Roush
(msdm), Paola Salerno, Hito Steyerl, Socialist Resistance ,Sven't
Jolle, The Yes Men, Tute Bianche, Andrei Ujica, Ultra-red, Ambrogio
Vitali/Radio Alice, Videoteppisti, Paolo Virno, Peter Watkins,
WayruroŠ
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Disobedience wird in zwei Orten gezeigt: Play_gallery for still and
motion pictures und Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien, Mariannenplatz 2,
10997 Berlin-Kreuzberg; Di-So, 12-19 Uhr;
Eršffnung: 14. Januar 2005, 19 Uhr;
<http://www.kunstraumkreuzberg.de>www.kunstraumkreuzberg.de
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DISOBEDIENCE
An ongoing video library
A project by Marco Scotini in cooperation with transmediale05 and
Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien
Private viewing: Thursday, 13th January 2005, 7 pm
14th January - 26th February 2005
Opening hours: Tue - Sat, 12 pm - 7 pm
Disobedience is an exhibition and a video station on the relationship
between artistic practice and civil disobedience. It developed from a
co-operation between Play gallery for still and motion pictures,
transmediale 05 and the Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Conceived as a
diverse and constantly changing archive, the project represents a
guide to the geography of civil disobedience, from the social
struggles in Italy in 1977 to the recent anti-globalisation protests
before and after Seattle. The project is also an atlas of the
plurality of resistance tactics such as direct action,
counter-information and biological disobedience. By setting in motion
different signs and situations, Disobedience is presented as a
network of open topics, brought together by artists, activists, film
producers, philosophers and political groups. Each of them was
invited to create a separate section by involving other artists and
documents.
Interventionists, activists and media collectives have penetrated the
medium of exhibitions, while artists cast aside visual stimuli for
action and take to the streets to produce public forums, activist
campaigns as well a symbols and mechanisms of protest. Some talk of a
return to the political art of the seventies, others of an
"ambiguous" return. Martha Rosler recommends re-reading Adorno as a
deterrent against a drift towards a mainstream phenomenon. Steve
Kurtz of the collective Critical Art Ensemble (CAE) was arrested by
the FBI as a suspected bio-terrorist. Some questions remain: Is the
post-Seattle movement thus only a remake (albeit an on-line version)
of the past? Are the problems the same, after the disappearance of
the socialist framework and the diversity of production in
post-Fordist times? If this is no longer possible, can we retain a
clear separation between intellectual production, political action
and culture? Or is it nearly inconceivable to differentiate work from
other human activities?
The goal of Disobedience is to create a common space for artistic
production and for political action. It means understanding that
society itself is changing, and with it, the language it produces as
a political subject and as a media object. The construction of images
defines the strata of social relationships in our societies and, as
Debord postulated, perceptibly unites what already exists in separate
form. The direct intervention of a grassroots political activism -
the call for change as well as the possibility to achieve consent -
is always measured by its ability to shatter existing political
structures, to point out new ways for practicing the public realm, to
create non-traditional forms of political intervention and to
configure new antagonisms and forms of disagreement.
Still, the decision to focus attention on civil disobedience is based
on another reason. Some defined civil disobedience as the "basic form
of political action of the moltitude". Outside the liberal tradition,
where civil disobedience of the masses has been used since the time
of Thoreau, but also far removed from the desire for it to be
constitutionalized - as Hannah Arendt wanted it -, moltitude civil
disobedience cannot negotiate with the state. It questions its
authority. While civil disobedience does not mean merely breaking the
law, defection demands an approval of our potential to produce images
and communicate by generalizing what has traditionally been artistic
practice.
Disobedience presents itself as a comprehensive map of the conflict
and as a network of contemporary activism. The exhibition takes the
visitor through ten rooms in the two spaces of Play Gallery and
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Each room is an independent part of a
central, historic platform and contains a collection of original
material from the 1977 uprising in Italy. An information area
contains books, flyers, magazines and posters from and about the
1970s political scene. A time-line chronologically orders the main
events from 1976 to 1978, including Alberto Grifi's filming of the
Parco Lambro demonstration in Milan, the trade union leader Luciano
Lama's expulsion from the University of Rome, the violent riots in
Bologna - documented by Italian Videoteppisti - and audio tracks from
Radio Alice. The section on the 1977 movement homes in on the
uniqueness and isolation of the Italian situation, as a direct
precursor of post-Fordism.
Other sections of the show explore the relationship between art and
activism of the post-communist era in Eastern Europe (the film by
Farocki and Ujica on the process of the demonstrators against
Ceausescu and the protest against the FMI in Prague), the world-wide
movement against neo-liberalism (from the crisis in Argentina to the
G8-summit in the Ressler section), demands for reformed social
housing policy (the Park Fiction group in Hamburg to the work of
Ultra-Red in Los Angeles), the struggle for civil rights,
demonstrations by mine workers such as in Vallone (Jota Castro),
culture-jamming practices and AIDS awareness activism. The show
emphasizes these forms of disobedience, in which the 'exodus' and the
'exit' (according to the definitions of Albert O. Hirschman)
represent the most important expression of civil disobedience in this
era of post-Fordism. Forms of self-organization, alternative
production processes, constituent practices.
Also set up at the Play Gallery will be workstations and temporary
workshops in which scientific and artistic elements experiment on
"sabotage" computer programming and biogenetic engineering. A special
section is dedicated to Makrolab, the station founded by Slovene
artist Marko Peljhan in 1997 to intercept satellite channels and data
from around the world. Another section is Molecular Invasion by the
Critical Art Ensemble (CAE). This is a project of public experiments
on vegetable organisms, with a view to proposing a contestational
biology and tamper with biotechnologies.
Disobedience was designed as a long-term work-in-progress and as such
can only be presented as a non-comprehensive and provisional archive,
intended to increase and expand gradually over time. Spectators are
encouraged to make suggestions and add other cases to the video
archive in progress.
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Participating artist, theorists and artist groups: Alterazioni Video,
Argentina Arde, Delphine Bedel, Franco Berardi (Bifo), Beth Bird,
Black Audio Film Collective, Jota Castro, La Comunitaria TV, Critical
Art Ensemble (CAE), Marcelo Exp—sito, Harun Farocki, Ronith Gitelman
& JosŽ Ignacio Lezcano, Alberto Grifi, Grupo de Arte Callejero (GAC),
Guerrillavision, Indymedia, kanalB, Makrolab, Gianni Motti, Paper
Tiger TV, Margit Czenki/Park Fiction, Radek Community, Oliver
Ressler, Paola Salerno, Hito Steyerl, Socialist Resistance, Sven't
Jolle, The Yes Men, Tute Bianche, Andrei Ujica, Ultra-red, Ambrogio
Vitali/Radio Alice, Videoteppisti, Paolo Virno, Peter Watkins,
WayruroŠ
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Disobedience will be presented in two venues: Play_gallery for still
and motion pictures and Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien,
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin-Kreuzberg; Tu-So, 12-7 pm; Opening:
14th January 2005, 7 pm;
<http://www.kunstraumkreuzberg.de>www.kunstraumkreuzberg.de
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DISOBEDIENCE
an ongoing video library
Un progetto di Marco Scotini
Opening: Giovedi, 13. Gennaio 2005, Ore 19.00
14 Gennaio - 26 Febbraio 2005, Da Martedi a Sabato, 12.00 - 19.00
Disobedience un'esposizione e una stazione video sul rapporto tra
pratiche artistiche e disobbedienza civile che nasce dalla
collaborazione di Play_gallery for still and motion pictures,
Transmediale 05, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Concepito come un
archivio eterogeneo e in evoluzione, il progetto vuole essere un
itinerario attraverso le geografie della disobbedienza civile: dalle
lotte sociali italiane del 1977 alle recenti proteste globali, prima
e dopo Seattle. Ma vuole anche essere un atlante della pluralitˆ
delle tattiche di resistenza: dall'azione diretta e dalla
controinformazione alla bio-disobbedienza. Mettendo in gioco regimi
di segni e situazioni differenti, Disobedience si presenta come un
concatenamento di anelli tematici aperti alla cui definizione hanno
contribuito artisti, attivisti, film-maker, filosofi e gruppi
politici. A ciascuno di loro stato chiesto di creare una propria
sezione coinvolgendo altri artisti e altri documenti.
Interventionists, attivisti, media collettivi, si appropriano ora del
terreno delle esposizioni su scala globale, mentre gli artisti
scendono in campo e - tradendo il visibile per l'azione - producono
forum pubblici, campagne attiviste, simboli e meccanismi
contestatari. C'e' chi parla di ritorno all'arte politica anni
Settanta. C'e' chi ne parla come un ''ambiguo'' ritorno. Martha
Rosler consiglia di rileggere Adorno come deterrente per una deriva
mainstream del fenomeno; intanto Steve Kurtz, del collettivo
artistico Critical Art Ensemble (CAE), viene arrestato dall'FBI con
l'accusa di bioterrorismo. Il post-Seattle allora solo un remake
(anche se in versione webcast) del passato? Venuta meno la cornice
socialista e ormai all'interno di un regime produttivo totalmente
trasformato, come quello postfordista, possibile che i termini del
problema siano ancora gli stessi? Quando cio non solo non
possibile conservare una rigida divisione tra produzione
intellettuale, azione politica e cultura: addirittura impensabile
distinguere il lavoro dal resto dell'attivita' umana.
Creare uno spazio comune tra produzione artistica e azione politica,
quale e' l'obiettivo di Disobedience, significa cercare di registrare
una societa' in trasformazione che produce i propri linguaggi tanto
come soggetto politico quanto come oggetto mediatico. La costruzione
di un'immagine ci˜ che, nelle nostre societˆ, definisce i livelli
del legame sociale e che, come dice Debord, fa apparire unito ci˜ che
esiste ormai in maniera separata. L'intervento diretto dell'attivismo
politico di base - la sua rivendicazione del cambiamento cosi' come
la possibilita' di acquisire consenso - si misura sempre e comunque
in rapporto alla sua capacita' di destrutturare le rappresentazioni
politiche vigenti, di creare nuovi modi di praticare lo spazio
pubblico, di produrre modalitˆ di intervento politico non
tradizionali, di configurare antagonismi e forme di dissenso nuovi,
anche nell'infinitamente piccolo.
La scelta di concentrare l'attenzione sulla disobbedienza civile ha
comunque una motivazione ulteriore. C' chi ha definito la
disobbedienza civile come ''la forma basilare di azione politica
della moltitudine''. Fuori della tradizione liberale all'interno
della quale si e' formata a partire da Thoreau, ma lontano anche
dalla volontˆ di una sua possibile costituzionalizzazione - come
voleva Hannah Arendt - la disobbedienza civile della moltitudine non
viene a patti con lo Stato e mette in questione la sua stessa facoltˆ
di comandare. Se la disobbedienza civile non si limita a violare, la
defezione impone addirittura un fare affermativo su cui intervengono
le nostre facoltˆ di produzione di immagine, di comunicazione, etc.
generalizzando ci˜ che era il portato tradizionale delle pratiche
artistiche.
Disobedience si presenta come una estesa cartografia del conflitto e
un network dell'attivismo contemporaneo. Il percorso espositivo si
sviluppa lungo dieci stanze dislocate nei due spazi di Play Gallery e
del Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Ciascuna stanza vuole essere una
mappa parziale e autonoma a partire da una piattaforma centrale, a
carattere storico, in cui sono presentati materiali originali sul
movimento del '77 italiano. In una info-room sono raccolti libri,
flyer, riviste e manifesti della e sulla scena politica degli anni
Settanta e lungo una time-line dal '76 al '78 sono ripercorsi gli
eventi principali: dalla manifestazione del Parco Lambro di Milano
filmata in un documento ormai storico da Alberto Grifi, alla cacciata
del sindacalista Luciano Lama dall'Universitˆ di Roma, ai fatti di
Bologna documentati dai Videoteppisti italiani, alle tracce audio di
Radio Alice. La sezione sul movimento del '77 intende focalizzarsi
sulla specificitˆ e sull'isolamento del caso italiano quale diretta
anticipazione del postfordismo.
Altri settori della mostra comprendono indagini sul rapporto tra arte
e attivismo nell'area est-europea del post-comunismo (dal film di
Farocki e Ujica sul processo dei dimostranti a Ceausescu alla
manifestazione di Praga contro Il FMI), itinerari del movimentismo su
scala globale contro il neoliberismo (dalla crisi argentina al G8
nella sezione di Ressler), manifestazioni operaie su un'area
mineraria come quella Vallone (Jota Castro), rivendicazioni di
democratic housing policy (dalle strategie del gruppo Park Fiction ad
Amburgo a quelle del collettivo di Los Angeles Ultra-red), lotte per
i diritti civili, pratiche di culture jamming, AIDS activism. In
particolare, ampio spazio viene dato a quelle forme che vedono
nell'esodo e nell'uscita (secondo la definizione di Albert O.
Hirschman) la principale manifestazione della disobbedienza civile
nel postfordismo: forme di autorganizzazione, processi produttivi
alternativi, pratiche costituenti.
Presso la Galleria Play saranno inoltre allestite due stazioni
operative o laboratori temporanei in cui componenti scientifiche ed
artistiche sono poste all'opera per compiere operazioni di sabotaggio
nella sfera della programmazione informatica e della trasformazione
biogenetica. Un'area dedicata a Makrolab, la stazione fondata
dall'artista sloveno Marko Peljhan nel '97 per catturare canali
satellitari e dati intorno al mondo. Un'altra a Molecular Invasion di
Critical Art Ensemble (CAE). Quest'ultimo un progetto di
esperimenti pubblici su organismi vegetali teso a proporre una
biologia contestativa e ad intervenire sulle biotecnologie.
Disobedience concepito come un progetto a lungo termine, che non
pu˜ non presentarsi in questa occasione se non come un archivio
incompleto e provvisorio destinato ad accrescersi nelle in occasioni
successive. Il pubblico comunque invitato ad indicare e ad
aggiungere altri casi al videoarchivio in corso.
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L'esposione si terrˆ anche dal 14 Gennaio al 27 Febbraio presso il;
Museo Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlino;
Tel. 0049-30 - 902981455,
<http://www.kunstraumkreuzberg.de>www.kunstraumkreuzberg.de
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still by Alterazioni Video
PLAY gallery for still and motion pictures
hannoversche strasse 1, d-10115 berlin
Tel +49-(0)30-2345 575-3
Fax: +49-(0)30-2345 575-4
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<mailto:s.schwarz at artisart.com>s.schwarz at artisart.com