[rohrpost] Liedgut und Praxis der Industrial Workers of the World (IWW) 1905-1919

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Mon Jan 24 13:30:07 CET 2005


gruß,  elmar  :::
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Zuhause Mama präsentiert: »Jammert nicht - Organisiert euch! Liedgut und
Praxis der Industrial Workers of the World (IWW) 1905-1919«, ein
bebilderter und mit Musik unterlegter Vortrag von Malte Meyer.

Am Mittwoch den 26.1.05, 20h im Elektra, Gereonswall 12-14, Köln

Vor genau 100 Jahren setzten sich zwei Dutzend Oppositionelle in Chicago
ein nicht nur für US-amerikanische Verhältnisse ehrgeiziges Ziel: sie
wollten dem kapitalisti-schen Lohnsystem, welches nicht erst in seiner
monopolistischen Phase sagenhaf-ten Reichtum für sehr wenige, Armut und
soziale Unsicherheit hingegen für sehr viele mit sich brachte, einen
möglichst schweren Schlag versetzen, indem sie eine Ge-werkschaft ganz
neuen Typs gründeten. Nicht arbeiteraristokratisch, bürokratisch und
sozialchauvinistisch wie die traditionellen Berufsverbände der American
Federa-tion of Labor (AFL), sondern klassenkämpferisch, antiautoritär und
multikulturell. So entstanden die später auch Wobblies genannten
Industrial Workers of the World (I.W.W.), deren Einmischung in etliche
Massenstreikbewegungen im Vorfeld des Ers-ten Weltkrieges den bis heute
bedeutsamen Beweis erbrachte, daß die gewerk-schaftliche Organisierung von
angeblich unorganisierbaren Arbeiterinnen und Arbei-tern allen realen
Schwierigkeiten zum Trotz nicht nur möglich, sondern im Rahmen einer
kontinuierlichen Unterminierung des Lohnsystems auch unverzichtbar ist.
Vor dem Hintergrund dieses historischen Lehrstücks bemüht sich der Vortrag
im we-sentlichen um Antworten auf vier Fragen: Warum reagierten die
etablierten Gewerk-schaften der American Federation of Labor hilflos und
zum Teil chauvinistisch auf die Durchsetzung eines neuen Stadiums
kapitalistischer Entwicklung? Auf welche Art und Weise trugen
Arbeitskämpfe von Migranten, Frauen und Ungelernten zur Her-ausbildung
einer linksgerichteten Strömung innerhalb der US-amerikanischen Arbei-
terbewegung bei? Wie kann das Verhältnis von zwischenzeitlichen Erfolgen
und schließlichem Scheitern der Industrial Workers of the World historisch
bestimmt wer-den? Läßt sich das ehedem äußerst populäre Little Red Song
Book nach alledem noch in zeitgemäßes Deutsch übersetzen? Auf den Einsatz
wertvollen Bild- und Tonmaterials wird nicht verzichtet, auf eigene
Gesangsdarbietungen aber schon.

Der Referent Malte Meyer ist Volontär des anti-alienistischen Zirkulars
„Blick aus dem Swimmingpool“, Vizepräsident der Zweimannpartei Sozialismus
direkt! sowie Mitglied der IG Metall
Danach gibt es wieder Musik von Markus Hablizel und Peter Scheiffele