[rohrpost] Großkoalitionäre Kulturpolitik

Florian Cramer cantsin at zedat.fu-berlin.de
Don Nov 17 12:47:23 CET 2005


Heise <http://www.heise.de/newsticker/meldung/66294>  meldet:

   Die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Maria Böhmer hat
   das von der großen Koalition geplante Verbot von "Killerspielen"
   am Computer verteidigt. Der Jugendschutz müsse mit der technischen
   Entwicklung Schritt halten und klare Grenzen aufzeigen, sagte Böhmer
   in einem Interview im Deutschlandradio Kultur. Die Botschaft dieser
   Spiele laute: "Zerstöre alles bis auf dich selbst", sagte Böhmer. Das
   führe zur Einübung und Imitation von Gewalt. Außer Kampf würden keine
   anderen Konfliktlösungen aufgezeigt. Schnelligkeit und strategisches
   Denken, die in den Spielen ebenfalls gefragt seien, könne man auch
   mit anderen Inhalten trainieren: "Ich glaube, dass die Diskussion
   über Killerspiele mindestens genau so wichtig ist wie dann die
   rechtliche Überprüfung und die Verbotsregelung."

Maria Böhmer wird zur Zeit als Favoritin für den Posten der
Kulturstaatsministerin gehandelt - wobei die Verschleppung dieser
Personalie bereits Bände spricht. 

Ihre Qualifikation für den Posten lautet u.a.: Professorin für
Erziehungswissenschaften, 1994 Initiatorin der Kampagne "Rote Karte"
gegen Gewalt in den Medien, als Vorsitzende der Frauen-Union Initiatorin
einer gemeinsam mit katholischen Organisationen betriebenen
Unterschriftensammlung für eine gesetzliche Regelung, "die
Spätabtreibungen wirksam verhindert"
<http://www.politikerscreen.de/brisant/2005/08/49383/>, vor allem aber:
stellvertretende Parteivorsitzende der Union Rheinland-Pfalz. 

Da wir im deutschen Provinzialismus leben und die CDU Rheinland-Pfalz
bei der Postenverteilung von Ministern und Staatssekretären zu kurz
gekommen ist, sind qualifiziertere Kandidatinnen aus derselben Partei -
Monika Grütters z.B. - aus dem Rennen.

-F

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