[rohrpost] ZKM/Symposium zum \\internationalen\medien\preis 2005: »mental engineering«
Irina Koutoudis
koutoudis at zkm.de
Die Okt 18 12:55:40 CEST 2005
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
18.10.05 Infomail Nr. 107
m e n t a l e n g i n e e r i n g - Von den Vorstellungsbildern
bis zur Gehirnforschung
Symposium im Rahmen des \\internationalen\medien\preises 2005 für
Wissenschaft und Kunst
Sonntag, den 30. Oktober 2005 im ZKM - Medientheater, 11–19 Uhr
Eintritt frei
Das Interesse an der Hirnforschung ist nicht neu, aber es war noch
nie so populär wie heute. Der Grund dafür liegt wohl nicht zuletzt in
den bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie oder dem
Elektroenzephalogramm, die eine große Anzahl von früher nicht
denkbaren Experimenten am lebenden Hirn ermöglichen. Dieser Zugriff
erhöht die Hoffnung darauf, das Gehirn vollständig zu entschlüsseln,
zu verstehen und zu kopieren. Dennoch drängt sich der Verdacht auf,
dass wir das repräsentative Abbild nach unserem mentalen Vorbild
formen. In dem Symposium »mental engineering« soll der Frage
nachgegangen werden, welche Funktionen, Zusammenhänge und
Vernetzungen des Gehirns die neurologische Forschung darstellen kann,
und welche Auswirkungen diese Erkenntnisse auf die Vorstellung eines
»künstlichen Hirns« haben werden.
Referenten
Prof. Dr. Andreas Bartels, Universität Bonn
Dr. habil. Cornelius Borck, McGill University, Montreal, Canada
Christoph Keller Künstler, Berlin
Prof. Dr. Christoph von der Malsburg, University of Southern
California, LA
Prof. Dr. David Poeppel, University of Maryland, USA
Tyyne Claudia Pollmann Künstlerin, Berlin
Prof. Dr. Sigrid Weigel Zentrum für Literaturforschung, Berlin
Prof. Dr. Dr. Kai Vogeley, Klinikum der Universität zu Köln
Abschlussdiskussion mit Christoph von der Malsburg, Cornelius Borck,
David Poeppel, Peter Weibel und Sigrid Weigel. Moderation: Barbara
Könches
http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$4834 und
www.medienkunstpreis.de
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) beteiligt sich zum dritten
Mal als Sponsor des Internationalen Medienpreises für Wissenschaft
und Kunst. „Wir schätzen, dass dieser Wettbewerb den Wandel und die
Innovation lebt und wesentlich dazu beigetragen hat, dass sich die
Medienkunst zu einer anerkannten Kunstgattung entwickelt hat“,
begründet Stefan Schütz, Leiter Unternehmenskommunikation, das
Engagement. Unter anderem stattet die Bank den Sonderpreis mit einer
Summe von 5.000 Euro aus. Die LBBW intensiviert damit die im Juni
2001 eingegangene Partnerschaft mit dem ZKM, die 2005 erneut um ein
weiteres Jahr verlängert wurde.
\\internationaler\medien\preis 2005 für Wissenschaft und Kunst
Zum letzten Mal wird der \\internationale\medien\preis für
Wissenschaft und Kunst, der 1992 als Deutscher Videokunstpreis in
Kooperation des Südwestrundfunks in Baden – Baden und des ZKM
gegründet wurde, in diesem Jahr vergeben. Der SWR hält es auf Grund
„dramatisch rückläufiger Ressourcen“ und „angesichts der finanziellen
Zukunft“ für unabdingbar, den Preis und damit jährlich rund 20
Stunden Kultursendezeit einzusparen. Ein Schritt, den wir zutiefst
bedauern, stellte doch der Medienkunstpreis die letzte, verbliebene
Plattform weltweit dar, eine dem Medium Fernsehen genuine Kunstform
adäquat zu präsentieren.
So bleibt uns nichts weiter übrig, als uns abschließend ganz herzlich
bei all denjenigen zu bedanken, die den Wettbewerb ermöglicht haben,
die über 13 Jahre daran gearbeitet haben, die mit viel Engagement und
Kreativität der Medienkunst einen Platz in der Öffentlichkeit
gesichert haben.
Es sei uns erlaubt an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass Kunst
und Kultur wichtige Faktoren in unserer Gesellschaft darstellen, die
eine notwendige Selbstkritik implizieren, der wir uns alle im eigenen
Interesse stellen sollten.
Bis 2005 firmierte der Wettbewerb als Internationaler
Medienkunstpreis. Nun wurde er umbenannt in »Internationaler
Medienpreis für Kunst und Wissenschaft«, um eine neue Ausrichtung
geltend zu machen, deren Ziel es ist, disziplinübergreifend mediale,
technische Bilder aus Kunst und Wissenschaft zu prämieren. Im Fokus
der diesjährigen Ausschreibung standen die »denkbilder. von den
vorstellungsbildern bis zur gehirnforschung«. Wie im vergangenen Jahr
waren sowohl KünstlerInnen als auch WissenschaftlerInnen aufgefordert
worden, ihre bewegten Bilder einzureichen. Die "50 Besten" bieten
einerseits eine breite Palette dessen, was man als "Mimesis des
Denkens" (Boris Groys) bezeichnen könnte: Zeichen- und
Assoziationsketten, Symbolverkettungen. Andererseits sind es die
neuen bildgebenden Verfahren der Medizin, die Denkprozesse in Form
von Stoffwechselvorgängen, Gehirnströmen, etc. visualisieren.
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