[rohrpost] Fwd: Stefan Weber, "Non-dualistische Medientheorie" [u]
Claus Pias [c]
claus.pias at ruhr-uni-bochum.de
Mit Okt 26 09:38:23 CEST 2005
> Non-dualistische Medientheorie. Eine philosophische Grundlegung.
> von Stefan_Weber
>
... eine (nicht zuletzt erheiternde) Intervention desselben
ins Alltagsgeschäft publizistisch inspirierter Medientheorie ...
> Von: "Stefan Weber" <cyberwriter at utanet.at>
> Datum: Wed, 19 Oct 2005 21:23:24 +0200
> An: <Undisclosed-Recipient:;>
> Betreff: Distanzierung von Mickey-Mouse-Forschung
>
> Sehr geehrte Damen und Herren!
>
> Als Lehrbeauftragter des Fachbereichs "Kommunikationswissenschaft" der
> Universität Salzburg möchte ich mich in aller Schärfe von einem
> Vortrag von
> Prof. Elisabeth Klaus distanzieren. Der Fachbereich lud heute zu einem
> Lektoren-Welcome, in dessen Rahmen auch ein Punkt "Werkstattberichte:
> Präsentation ausgewählter Forschungsprojekte" angekündigt war.
> Vorgestellt
> wurde allerdings nur ein "Projekt".
>
> Prof. Klaus erzählte den rund 40 anwesenden Wissenschaftlern und
> Medienpraktikern etwas über die ORF-Serie "Vier Frauen und ein
> Todesfall". Die
> bloße Aufzählung von Charaktereigenschaften der dargestellten
> Figuren wurde
> als "Inhaltsanalyse" bezeichnet. Zur Serie befragt wurden elf
> (zufällig
> ausgewählte?) ÖsterreicherInnen. Das bloße Abspielen von O-Ton-
> Segmenten im
> Idiom wurde "qualitatives Interview" genannt. Das Niveau unterbot jede
> mediokre Proseminar-Leistung deutlich. Schon als Auftragsforschung
> ist die
> Produktion derart trivialer "Forschungsergebnisse" unter
> Missachtung aller
> Regeln der empirischen Sozialforschung m.E. nicht zu verantworten.
> Wenn solche
> Dinge allerdings als Visitenkarte für einen universitären Fachbereich
> herhalten müssen, dann muss endlich gehandelt werden.
>
> Ich halte es für unzumutbar, eine derartige Form der "Forschung" einer
> Öffentlichkeit als "Werkstattbericht" eines Instituts zu
> präsentieren. Das
> Niveau am Salzburger Fachbereich hat mit dieser Powerpoint-Show
> einen neuen
> Tiefpunkt erreicht. Ich kann nur hoffen, dass es sich bei dem
> Vortrag in
> Wahrheit um ein ethnomethodologisches Krisenexperiment handelte und
> ich nun
> das Intendierte tue, wenn ich mich (erneut) an die scientific
> community wende.
>
> In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch darüber informieren,
> dass Prof.
> Paus-Hasebrink einem von mir nachweisbaren, konkreten Plagiatsfall,
> bei dem
> sich ein Studierender seine Bakk-Arbeit dreist erschwindelt hat, nicht
> nachgegangen ist und auf mein Insistieren per Mail mit Schweigen
> reagiert hat.
> Ich hätte diesen Fall ohne das heutige erneute Unterbieten aller
> wissenschaftlichen Standards allerdings nicht an die Öffentlichkeit
> getragen.
>
> Frau Prof. Klaus und Frau Prof. Paus-Hasebrink: Bitte nehmen Sie
> Ihren Hut!
>
> Ergeht an: LektorInnen und MitarbeiterInnen der KoWi Salzburg
> Interessierte Medien und JournalistInnen
> Adressensatz der DGPuK [sic! C.P.]
>
> Ich ersuche Sie, diese Information zu streuen, damit es zu einer
> öffentlichen
> Diskussion über Qualität in der Forschung kommt.
>