[rohrpost] postheorische sportberichterstattung A - Z
gisela mueller
gisela at inbeta.de
Mon Feb 6 14:02:07 CET 2006
Unpünktlich zur WM und weil jetzt so viel vom
Sport die Rede ist, will ich mal ein paar
Wörtchen mitreden ... :
SPORTVERLETZUNGEN
Ein unsportliches Behandlungs-ABC
Weblog und Leseperformance
6. Februar - 6. April 2006 im Internet unter http://www.sportbehandlung.de ,
und am 3. April 2006, 18 - 22 Uhr in den
Kunstarkaden München, Sparkassenstr. 3.
Was hat die Literatur mit Sport zu tun? lautet
die Ausgangsfrage der SPORTVERLETZUNGEN. Antwort:
Erst mal nichts. Der Literatur geht es um
Inhalte, um das sog. Tiefere, dem Sport ums
Äußerste, um Extremitäten, Beinmuskeln und
Bizepse. Der Sport ist ein System aus Regeln,
Maßgaben, Begrenzungen. Die moderne Literatur
sucht die Ausnahme, das Unreglementierte, das
Vermessene. Wenn ich mich nun dennoch für Sport
interessiere, dann dort, wo der Sport
einigermaßen unsportlich wird, wo das Regelwerk
bricht und jemand oder etwas über die Grenzen des
gewohnten Spiels hinausweist. Unter
http://www.sportbehandlung.de geht es also um die
Brüche und Risse im System des Sports. Um Momente
beispielsweise, in denen Sport zur absoluten
Langeweile wird - slow motion, der Zoom, die
Hundertstelsekunde - oder zur schönen Sinnleere
im seriellen Lächeln der Synchronschwimmerinnen Š
Über einen Zeitraum von zwei Monaten entstehen
Kurztexte, die sich mit der Beobachtung von Sport
in seinen verschiedensten Variationen und
Erscheinungsformen beschäftigen. Eine Art
Sportbeobachtungs Tagebuch, ein A-Z der
postheroischen Sportberichterstattung. Die Texte
werden, beginnend am 6. Februar 2006, ca. alle
zwei Tage im Internet veröffentlicht.
Leseperformance in den Kunstarkaden
Am 3. April von 18 - 22 Uhr verwandelt sich das
Festivalzentrum der Internationalen
Frühjahrsbuchwoche in der Sparkassenstraße 3 /
München in ein begehbares Live-Hörspiel. Die in
München und Berlin ansässige
Verrichtungskünstlerin Ruth Geiersberger und ich
lesen und performen die Sportverletzungs-Texte.
Begleitet werden wir von Peer Quednau, der
Körpertöne in Sound und Klang verwandelt, den
Puls eines Zuschauers, den Atem einer Besucherin,
das Klopfen von Publikumsherzen. Die Zuschauer-
und hörerInnen können den so entstehenden Sprach-
und Klangraum jederzeit betreten und verlassen,
werden Teil der Performance, ebenso wie die
Performance vier Stunden lang Teil der in den
Kunstarkaden gezeigten Ausstellung wird.
Idee und Umsetzung: Gisela Müller, www.inbeta.de
Ein Projekt im Rahmen der Internationalen
Frühjahrsbuchwoche München,
www.fruehjahrsbuchwoche.de , eine Veranstaltung
der LH München.
Mit freundlicher Unterstützung vom i-camp /Neues
Theater München, www.i-camp.de, und
www.applekummer.de.