[rohrpost] Station Rose : Beuy sex egese

heckler & koch bonzo at signifikat.de
Mon Jan 16 00:19:53 CET 2006


http://netzwissenschaft.org/ [click]
Post-Ford Empire
  Joseph Beuys
  1974
  Karteileiche, 13cm x 8cm
  Sammlung Orban
  C14-zertifiziert von Alfred 23 Harth


  Von: harth23 at nsa.rok
  Betreff: Re: aRTfACTS : bislang unbekannte beuys-arbeit entdeckt
  Datum: 15. Januar 2006 15:59:36 MEZ
  An: mw at designerzeitung.de

Jawohl, Mr. Corb, die erwaehnte C14-Zertifizierung bezieht sich 
allerdings noch auf ein weiteres Echtheitsindiz (C-IV) aus der Zeit Mai 
1974 als Beuys Yul Brunner anlaesslich eines Telefonats mit dem 
damaligen art-director des Chicago Art Club in der Hosentasche - 
sozusagen blind – skizzierte, diese Skizze sodann auf Holz uebertrug 
und auf 1968 rueckdatierte,um auch einmal einem Hollywoodstar einen 
Duft von Pilot, aeh, Politkunstgeruch, sprich 6`8 anzupinnen. Der 
Vollstaendigkeit1/2er haenge ich das Photo dieser Arbeit nachfolgend & 
-reichend an. Sie erinnern sich – wir hatten waehrend Ihres 
WinterSemesters 1992/3 an der Seoul University zusammen mit Ihrem 
damaligen Kommilitonen, Herrn Egidius Brun, eine laenger anhaltende 
Diskussion ueber Einfluss & Ausschlag – dass Beuys passioniert und 
heimlich in Duesseldorf dem Hallentennis ergeben war. Daher die Bezuege 
auf „arm“ und „kalt“, die Zweideutigkeit in der Schreibweise des 
Buchstaben „n“.Das „n“ liest sich eindeutig auch als „u“ und hier sehen 
wir heute in der Beuysexegese eine weitere Anspielung auf alles 
Teutschtum. Der zweifach unterstrichene Teuis-Schlaeger!

Weiter: was wie ein Karteikastenlocherloch anmuten laesst - und 
wahrscheinlich auch von Beuys so gelocht worden war – schnappt um in 
einen fliegenden Tennisball, der ueber das angedeutete Netz – 
Zweifachlinie – dem „Teuis-Schlaeger“ (Zeus-Schlaeger, sic!) zufliegt. 
Wir koennen heute mit Abstand und an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit sagen, dass Beuys mit der Zweifachlinie den 
Atlantischen Ozean symbolisiert hatte und auf den transatlantischen 
Schlagabtausch zwischen einem an der Duesseldorfer Kunstakademie 
haengengebliebenen (ihm unangenehmen) Hugo-Ball-Kader und der 
Ford-Stiftung mit Sitz in Deteuis (damals), deren Vorstand sich auf 
Ideologien des Boxer-Poeten Arthur Cravan berief und die Kunst in 
Deutschland tiefgreifend veraendern wollte, um dem CIA zuzuarbeiten in 
seiner Strategie, West-Berlin zur „Terrasse des Kapitalismus“ zu 
stilisieren, einzelne Kuenstler & auch Journalisten mit CIA-Geldern zu 
foerdern usw. im Zuge der Ereignisse des Kalten Krieges.

Beuys sprang nun geradezu in diese peinlich-gefaehrliche Situation ein 
durch das vermeintliche 68er Portrait Yul Brunners & rettete damit 
schliesslich das „Post-Ford Empire“ und dankbarerweise haben wir nun 
unsere Kunst heutzutage,wie wir sie nun haben!

Ich weiss nicht, ob Sie noch mit Herrn Brun Kontakt haben. Jedenfalls 
liess er mich kuerzlich wissen, dass er 1994 noch Kontakt mit der 
Seouler Neo-Minwha-Bewegung hatte, die sich in einer damals sehr 
praegenden Arbeit – in Korea-Sued - auf eine Abspaltung der Gruppe „Yul 
Brunners Ideologisches Tagebuch“ zum „Hugo-Ball-Klub-Koerperfinger“ 
bezieht, und zu diesem oeffentlichen Ereignis sogar echtes Blut 
geflossen sein soll! Dies nur nebenbei.

  Mit freundlichen Gruessen,

  Alfred 23 Harth



(((((A)))))
  Normative Bebilderung IV
  (A)rchive for Advanced Politics & Documentation
  kontakt: mw[at]designerziehung.de
"matze schmidt-kunst" capitalism = différance house