[rohrpost] Die Welt im Superkonzentrat: Sprache in Essenz
Boris Nitzsche
Nitzsche at literaturwerkstatt.org
Die Mar 7 15:37:11 CET 2006
Vom 26.4. bis 24.5.2006 treten bei "Sprache in Essenz" fünf Abende lang fünf niederländische, fünf flämische und vier deutschsprachige Lyriker in der Literaturwerkstatt Berlin auf, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Mit dabei sind u.a. Mark Boog, Peter Verhelst, Stefan Hertmans, Dirk van Bastelaere, Erik Spinoy und Anneke Brassinga. Hierzulande kaum bekannt, gehören sie in den Niederlanden und Flandern zu den wichtigsten Dichtern ihrer Generation. Begleitet werden die Lesungen von Seminaren und Vorlesungen an der Freien Universität.
Die niederländischsprachige Gegenwartslyrik thematisiert die grundlegenden Fragen der Menschheit, direkt und ohne weihevolle Schnörkel. Die Sprache der Poesie wird zum Weltkonzentrat, zur Sprache in Essenz. Sie hinterfragt gängige Motive der Literatur nach ihren aktuellen Bedeutungen und ihrem eigentlichen Aussagewert.
Während sich Peter Verhelst vor allem mit dem Problem des eigenen Ich beschäftigt, befragt Anneke Brassinga die Bedeutung der Schönheit. Für Stefan Hertmans ist die Vergänglichkeit allen Seins ein Grundthema seiner Dichtung.
Dirk van Bastelaere nähert sich dem wohl am meisten mit Klischees behafteten literarischen Grundmotiv, dem Herzen, und entblättert es von allem romantischen Schwulst, ohne ihm seine metaphorische Bedeutung zu nehmen. Das Wolf-Motiv, das zum Beispiel aus Märchen bekannt ist, überträgt Erik Spinoy in die Lyrik und verknüpft es mit der philosophischen Frage, ob der Mensch dem Menschen ein Wolf sei. Auf das biblische Bild des Salzes greift Mark Boog zurück. Er löst es aus dem religiösen Zusammenhang und untersucht seine semantischen Verbindungen.
Die niederländischsprachigen Dichter der Gegenwart präsentieren Bedeutung, konzentriert in der Sprache der Dichtung. Sie verdichten und erweitern, verbinden und trennen: die Essenz der Welt, in Worte gepackt. Alle Gedichte werden eigens für das Festival übersetzt, die meisten Autoren sind zum ersten Mal in Deutschland zu hören. Die Autoren werden auch auf die Internetseite für Poesie www.lyrikline.org <http://www.lyrikline.org/> eingestellt und dort zu hören und zu lesen sein.
Das vollständige Programm finden Sie unter: www.niederlandistik.fu-berlin.de/fu-nl
Boris Nitzsche
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