[rohrpost] Tesla Werkstatt Klangapparate, 16.-18.11.
Andreas Broeckmann
abroeck at transmediale.de
Die Nov 14 21:24:16 CET 2006
Klangapparate bei TESLA
Mit der 'Werkstatt_Klangapparate' fördert tesla eine neue
künstlerische Auseinandersetzung mit historischen Klangapparaten,
deren Möglichkeiten weit über ihre klassische Definition und
Verwendung als Instrument, Klangerzeuger oder Klangobjekt
hinausreichen.
Do. 16. Nov. 2006, 20:30 h TESLA Salon im Klub
Das Trautonium -- frische Farben für einen alten Apparat
Frank Gertich im Gespräch mit thilges + Wolfgang Müller.
Der Salon befasst sich mit dem Trautonium. Das zuerst 1930
vorgestellte und dann von seinem einzigen Interpreten Oskar Sala zum
'Mixtur-Trautonium' weiterentwickelte elektrische Musikinstrument
steht heute in verschiedenen Nachbau-Fassungen zur Verfügung. Eine
kommerzielle Variante verwenden thilges [Nik Hummer und Gammon] für
ihre räumliche Interpretation der subharmonischen Klangsynthese, ein
work-in-progress im Rahmen ihrer tesla-Projektresidenz; Wolfgang
Müller bespielt das Trautonium 2000 mit seinem Selbstbau-Bandmanual.
in diesem breiten Spektrum zwischen instrumentaler Interpretation und
spazialer Subharmonie sucht das Salongespräch nach brauchbaren
Referenzpunkten.
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Fr. 17. Nov. 2006, 20:30 h im Kubus
Werkstatt_Klangapparate 1: talking machine
Sound Performance mit Steve Roden, Martin Riches und Roland Pfrengle
Der kalifornische Künstler Steve Roden macht Martin Riches 'Talking
Machine' zu einem Mitspieler in seiner Soundperformance. Die
sprechende
Maschine steht in der Tradition barocker Sprachautomaten. Die
Resonatoren von 32 Orgelpfeifen formen den menschlichen
Stimmbildungsapparat nach, ihre Klänge sind Phoneme. Während einer
4-monatigen Projektresidenz bei TESLA entwickelte Roland Pfrengle auf
der Basis des Programms Supercollider ein neues Steuerungsinterface
für die Talking Machine. Dieses ermöglicht Steve Roden, den
Klangapparat nicht als reinen Spracherzeuger zu nutzen ...
'Ich habe zusammen mit Martin Riches eine Woche damit verbracht, nach
Wegen zu suchen, wie die Talking Machine sowohl abstrakte, als auch
sich ständig wiederholende Aktionen ausführen kann. Die Idee war, die
Maschine nicht wie einen Apparat, der Wörter spricht, zu benutzen,
sondern eher wie ein durch den Wind gespieltes Instrument. Vielleicht
haben wir der Talking Machine auch nur eine andere Sprache
beigebracht. Wir experimentierten mit der Stimme der Maschine und den
durch ihre eigenen Bewegungen hervorgerufenen perkussiven Tönen.
Roland Pfrengle hat ein Interface für die Maschine entworfen, das dem
Performer erlaubt, die Bewegungen der Maschine zu steuern.' [Steve
Roden]
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Sa. 18. Nov. 2006, 20:30 h im Kubus
Werkstatt_Klangapparate 2: thilges trautonium
Sound Performance mit Nik Hummer und Gammon
Als Gast: Wolfgang Müller mit dem Trautonium 2000
Der Abend widmet sich einem fast vergessenen Klangapparat: dem
Trautonium. Wolfgang Müller ist amTrautonium 2000 zu erleben, einem
Nachbau des originalen Instrumentes, und die Wiener Musikformation
thilges macht den gesamten Kubus zum thilges trautonium. Das
Trautonium, um 1930 von Friedrich Trautwein entwickelt, ist heute
fast nur noch durch den Musiker Oskar Sala ein Begriff. Bei seiner
Konstruktion wurden Erkenntnisse aus der Klangfarbentheorie
verwendet, um individuelle und charakteristische Klänge zu erzeugen.
Die Klangfarben des Instruments enstehen durch die Mixtur
subharmonischer Schwingungen, sie sind gewissermaßen Vierklänge aus
Untertönen. thilges realisiert dieses Prinzip als Installation aus
Oszillatoren und Lautsprechern. Sie erzeugen die Klangfarben dabei
auf Basis einer 4fachen Subharmonie, also durch 4 Vierklänge. Anders
als beim Sala'schen Trautonium entstehen die Mixturen nicht innerhalb
der Apparatur, sondern durch Mehrkanalbeschallung im Hörraum. Das
Raumverhalten der zueinander in Beziehung stehenden Klänge bestimmt
die Klangfarben. Der Aufführungsort wird Teil der Apparatur. Im
Rahmen ihrer zweimonatigen Projektresidenz erforschten thilges die
klanglichen Möglichkeiten der 4fachen Subharmonien. In ihrer
Aufführung
bespielen sie das räumliche Instrument in einer Mischung von
Komposition und Improvisation.
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Di. 14. Nov. 2006 - Sa. 18.Nov. 2006, 18:00 - 22:00 h
Open Studio 1: Claudia Märzendorfer: Frozen Records II
'Sleeves, Covers, Schallplatten liegen am Boden verteilt, eine Person
sitzt an den Turntables -- kein unbekanntes Szenario, wenn jemand
einen Abend lang Platten auflegt. Das Außergewöhnliche, das was jeden
in den Bann zieht, ist, dass die abgespielten Platten aus Eis sind.
Und ebenso wie die Hüllen schmelzen sie nun vor sich hin, ihre Form
löst sich langsam auf, die Möglichkeit einer Tonwiedergabe hat sich
verflüchtigt.' [Claudia Märzendorfer]
Frozen Records II ist eine offene Laborsituation und eine sich
langsam entwickelnde Installation von abgespielten Eisplatten mit
Trautoniumklängen, in der die Künstlerin das Klangverhalten von
gefrorenem Wasser erforschen will. Kühlgeräte, Plattenspieler, Formen
und Abspielgeräte sind Teil der akustisch -- räumlichen Inszenierung.
Handskizzen, Photos, Rezepturen an den Wänden vertiefen den Einblick
in die Arbeit.
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http://www.tesla-berlin.de
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Die Werkstatt_Klangapparate wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.
Mit freundlicher Unterstützung von Doepfer Musikelektronik,
schneiders buero und dem Elektronischen Studio der TU Berlin.